Deutschland bleibt in der Nations League ohne Sieg - und in der Schweiz vieles schuldig. Entsprechend hart gehen die Medien mit dem DFB-Team ins Gericht. Die Pressestimmen.
- Nations League: Deutschland vermasselt gegen die Schweiz (1:1) einen möglichen Sieg.
- Bundestrainer Joachim Löw* in der Kritik: Nach der weitgehend schwachen Leistung des DFB-Teams in Basel wählen viele Medien deutliche Worte.
- Die Schweizer Blätter frohlocken, die spanischen Medien wähnen Deutschland noch im Dusel - die Pressestimmen.
München - Soll man Bundestrainer Joachim Löw nachsehen, dass Deutschland beim blutleeren 1:1 in der Schweiz ein Quartett des FC Bayern München* und mit Kai Havertz der teuerste Transfer (-Abgang) der Bundesliga* fehlten?
Schweiz gegen Deutschland: Das DFB-Team von Joachim Löw bleibt vieles schuldig
Fakt ist: Von den vergangenen 26 Länderspielen hat das DFB-Team nur elf gewonnen, achtmal gab es ein Unentschieden und satte siebenmal Niederlagen. Der Glanz des Weltmeisters von 2014 hat ordentlich Risse genommen.
Dazukam vor der Auswärtspartie in Basel auch noch der Shitstorm gegen die deutsche Mannschaft wegen der Anreise von Stuttgart nach Basel mit dem Flugzeug* - und das in diesen Zeiten, Corona und den Umweltschutz im Blick.
Mit seiner Wutrede im ZDF war Ilkay Gündogan letztlich sinnbildlich für die aktuelle Stimmung. Nach dem Remis samt schwacher zweiter Halbzeit ging die internationale Presse mit Jogis Jungs hart ins Gericht.
Pressestimmen aus Deutschland: „Die deutschen Fußballfans fremdeln mit ihrer Nationalmannschaft“
F.A.Z. (Deutschland): „Das DFB-Team gewinnt in der Nations League nach einer Führung schon wieder nicht. Anschließend ist der Frust groß. Nun bleibt nur eine Erkenntnis für die Zukunft, die für die Nationalmannschaft nicht gerade schmeichelhaft ist. Seit dem blamablen Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland „fremdeln“ die deutschen Fußballfans etwas mit ihrer Nationalmannschaft – und nach Lage der Dinge wird sich diese emotionale Abnabelung nach Auftritten wie nun in der Nations League erst gegen Spanien und am Sonntag gegen die Schweiz noch fortsetzen.“
Wenn einem der lange Flug noch in den Knochen steckt. #SUIGER
— Christian (@texterstexte) September 6, 2020
Süddeutsche Zeitung (Deutschland): „Die Nationalelf sammelt gegen die Schweiz das nächste ärgerliche Unentschieden - und muss obendrein erklären, warum sie zur Anreise von Stuttgart nach Basel das Flugzeug genommen hat.“
Bild (Deutschland): „Nur 1:1 in der Schweiz. Immer noch kein Sieg in der Nations League. Richtig rund geht es erst nach dem Abpfiff!“
Pressestimmen aus der Schweiz: „Schweizer Nati treibt Gegner Deutscland zur Weissglut“
Blick (Schweiz): „So macht die Schweizer Nati Freude! Im Klassiker gegen die DFB-Elf bestimmt sie das Spiel, holt einen Zähler und treibt Gegner Deutschland zur Weissglut.“
Neue Züricher Zeitung (Schweiz): „Es drohte verheerend zu werden für die Schweizer, aber die Deutschen liessen sie: in Ruhe. Nach der ersten Halbzeit verzeichneten die Schweizer mehr Ballbesitz (53:47), mehr Chancen, durch Silvan Widmer, Renato Steffen, Haris Seferovic, Versuche, immer wieder, nur kein Tor. Die Deutschen boten ihnen Raum zur Entfaltung, Luft zum Atmen – und die Schweizer spielten mit.“
#SUIGER "Die Mannschaft" ist ein Enttäuschung auf allen Ebenen, seit DREI Jahren gibt es einen spielerischen Rückschritt
— Nummer 2 in CL Sieger Land (@max_kirchi_fca) September 6, 2020
Die U21 unter Kuntz überperformt seit Jahren, der FC Bayern wird mit 8 Deutschen in der Stammelf Triple Sieger (2 davon beim DFB ausgebootet) man hat so viele
Pressestimmen aus Frankreich und Spanien: „Für Deutschland ist die Nations League endlos verhext“
L‘Équipe (Frankreich): „Deutschland wurde am Sonntagabend in der Schweiz erneut eingeholt. Die Deutschen, Dritter in ihrer Gruppe, sind vor dem Abstieg nicht sicher.“
Marca (Spanien): „Für Deutschland ist die Nations League endlos verhext.“
AS (Spanien): „Deutschland trifft einen Wolf. Die Schweiz war den Deutschen überlegen und holte dank Widmers Tor ein Unentschieden, obwohl sie mehr verdient gehabt hätte.“
Bis zur EM 2024 im eigenen Land ist es noch eine Weile. Doch es gibt schon jetzt interessante Neuigkeiten. (pm) *tz.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks