Eklat im DFB-Pokal: Nach der Niederlage gegen Dresden ging ein Spieler des HSV auf einen Dresden-Fan auf der Tribüne los und rang ihn zu Boden.
- Der HSV verlor in der 1. Pokal-Runde mit 1:4 gegen Dynamo Dresden.
- Nach der Partie ging HSV-Spieler Toni Leistner auf einen Fan auf der Tribüne los.
- Der Profi entschuldigte sich auf Instagram - und telefonierte sogar mit dem Fan.
Update vom 18. September, 14.15 Uhr: Das DFB-Sportgericht hat entschieden - Toni Leistner wird für drei Spiele gesperrt. Zwei weitere Pflichtspielsperren wurden zur Bewährung ausgesetzt. Der HSV-Profi darf sich bis zum 18. September 2021 keine weiteren Verfehlungen in dieser Richtung erlauben.
Somit wird der Innenverteidiger den Hamburgern beim Saisonauftakt gegen Fortuna Düsseldorf am Freitag fehlen. Seitens des HSV erfolgt keine weitere Geldstrafe.
Auch in der Bundesliga geht es an diesem Wochenende los. Fans dürfen sich auf ein Derby freuen.
Leistner wird gegen Fan ausfällig - der widerspricht seiner Darstellung
Update vom 16. September, 9.55 Uhr: Nach dem Tribünen-Sturm muss sich HSV-Profi Toni Leistner vor dem DFB-Sportgericht verantworten. Ihn erwartet eine Strafe. Der pöbelnde Dynamo-Fan widersprach unterdessen Leistners Darstellung, er hätte seine Familie beleidigt.
„Er rechtfertigt seinen Ausraster damit, dass ich seine Familie beleidigt haben soll. Das war definitiv nicht der Fall. Um die Familie ging es mit keinem Wort. Es waren die üblichen Phrasen, die Fans nach so einem Spiel von sich geben“, sagte der namentlich nicht genannte Anhänger dem News-Portal Tag24.
Leistner und Fan sprechen sich per Telefon aus
Nun kam es sogar zum Telefonat der beiden Streithähne. Laut Leistners Instagram-Story* räumten die beiden den Streit am Hörer aus. Der Innenverteidiger schreibt: „Wir haben telefoniert und die Sache miteinander geklärt. Er hat genau wie ich seinen Fehler eingesehen. Ich nehme seine Entschuldigung an, zwischen uns ist die Sache aus der Welt.“
Toni hat den Stadionbesucher des gestrigen Vorfalls kontaktiert. Hier das Ergebnis. #nurderHSV #Leistner pic.twitter.com/6MBNNdVtMs
— Hamburger SV (@HSV) September 15, 2020
Auch der Hamburger SV hat nochmal Stellung zur Sache bezogen. „Toni selbst ist nach seinem Social-Media-Post auf uns und auf das Team zugekommen und hat sich in aller Form für sein Verhalten entschuldigt“, so das Statement des Vereins. „Wir haben ihm sehr deutlich mitgeteilt, dass wir den Vorfall nicht tolerieren, gut heißen, dass wir einen internen Umgang damit finden müssen und werden.“
HSV-Profi Toni Leistner entschuldigt sich für Übergriff auf pöbelnden Fan
Update vom 15. September, 11.54 Uhr: Noch immer beherrscht der Ausraster von Toni Leistner am Montagabend nach dem HSV-Spiel bei Dynamo Dresden die Schlagzeilen. Zwar hat sich der Abwehrspieler selbst zu der Sache bereits geäußert und sich entschuldigt und auch Dynamo reagierte mit einem bemerkenswerten Statement.
Doch nun meldet sich auch noch die Ehefrau von Leistner via Instagram mit einem emotionalen Post zu Wort! „Was viele leider immer wieder vergessen. Auch hinter dem Profifußballer Toni Leistner steckt ein Mensch wie du und ich. Ein Papa und Ehemann“, schreibt Josefin Leistner: „Was meiner Meinung gestern gezeigt wurde, ist ein massives Problem der heutigen Gesellschaft“
Und weiter: „Die vermeintliche Anonymität im Netz, oder im Falle von gestern hinter hohen Fußballmauern, wird ausgenutzt, um grundlos (!) fremde Menschen zu beleidigen und zu beschimpfen. Wichtig ist meiner Meinung nach, solche Menschen nicht als den Verein ‚Dynamo Dresden‘ zu sehen, sondern vielmehr diesen Menschen, als Teil eines großen Problems.“
Den Post versah die Frau des HSV-Profis mit einem Video, das Leistner Hand-in-Hand mit seiner Tochter zeigt und den Hashtags „Stop Hating“, „Stop Bullying“ und „Stop Mobbing“.
DFB-Pokal: Toni Leistner attackiert Dynamo-Fan auf Tribüne - Video schockt!
Update vom 15. September, 10.33 Uhr: Nach dem Ausraster von Toni Leistner samt Übergriff auf einen Fan will Dynamo Dresden jetzt den pöbelnden Zuschauer ausfindig machen. Es sei „einfach nur beschämend“, dass der HSV-Profi „derart von einem Fan seines Heimatvereins nach dem Spiel beleidigt wurde. Wir suchen diese Person, weil wir diesen Vorfall so nicht stehen lassen wollen.“
Nach dem Spiel war Leistner auf die Tribüne gesprungen und griff den Fan körperlich an. Kurz darauf stand er wieder am Sky-Mikrofon und erklärte: „Meine Familie lasse ich nicht beleidigen“. Dann flogen Bierbecher und das Interview musste abgebrochen werden.
Erst große Fresse, dann stiften gehen ... #SGDHSV #Leistner #DFBPokal pic.twitter.com/uGvF6PSDA6
— st0waway (@L91172891) September 14, 2020
Die Pokal-Niederlage gegen seinen Ex-Klub machte Leistner kurz nach dem Spiel zu schaffen - ein weiterer Grund für den Emotionsausbruch. Sky-Reporter Jurek Rohrberg hatte das Interview geführt. „Wir wollten das Interview starten und es kamen aggressive Beleidigungen von den Rängen. Leistner war extrem angefressen aufgrund seiner schlechten Leistung und der Performance der Mannschaft“, sagte der Journalist.
DFB-Pokal: HSV-Profi Toni Leistner entschuldigt sich für seine Entgleisung
Update vom 15. September, 06.30 Uhr: Was ist da nur in ihn gefahren? Toni Leistner hat sich nun auf Instagram* für den Vorfall entschuldigt.
„Ich bin nach dem Spiel von der Tribüne meiner Heimatstadt aus massiv beleidigt worden. Damit kann ich normalerweise umgehen. Doch dann ging es extrem und massiv unter die Gürtellinie gegen meine Familie, meine Frau und meine Tochter“, schreibt der HSV-Verteidiger in seiner Instagram-Story*. „Dann sind mir die Sicherungen durchgebrannt, zumal dies ohnehin ein sehr emotionales Spiel für mich war.“
Leistner gesteht sich den Fehler klar ein. So etwas dürfe ihm niemals passieren. „Ich bin Familienvater, der als Vorbild dienen möchte. Ich entschuldige mich in aller Form für mein Verhalten.“
Toni Leistner rastet im DFB-Pokal aus - Dynamo Dresden zeigt bemerkenswerte Reaktion
Eine bemerkenswerte Reaktion zeigte Leistners Ex-Klub Dynamo Dresden. Der Verein postete ein Bild des „Übeltäters“ und schreibt darunter: „Gerade in der Stunde des Erfolgs, sollte man Demut, Dankbarkeit und Größe zeigen. Wir alle lieben den Fußball, weil er große Emotionen freisetzen kann. Und ja, Menschen machen Fehler“, so das Statement.
Toni Leistner ist ein Dresdner Junge, der sein Herz am rechten Fleck hat und nie vergessen hat, wo er herkommt. Weiter geht’s, Toni, du bist bei uns jederzeit herzlich willkommen!“
HSV-Spieler Leistner geht nach Beleidigung auf Fan los und bringt ihn zu Boden
Erstmeldung vom 14. September: Dresden - Der HSV ist mit einer weiteren Blamage in die Saison gestartet. Mit einer desolaten Leistung verloren die Hanseaten im DFB-Pokal gegen Drittligist Dynamo Dresden mit 1:4. Der Hamburger SV ist damit genau so wie sein Lokal-Konkurrent der FC St. Pauli schon in der ersten Pokal-Runde ausgeschieden.
Wegen der Niederlage kochten die Gemüter wohl etwas über. Toni Leistner, der ehemalige Dresdner im Trikot des HSV, wurde offenbar während eines Interviews mit Sky vor der Fan-Kurve beleidigt. Nach eigener Aussage wurde seine Familie „massiv beleidigt“. Leistner stürmte sofort auf die Tribüne. Der Verteidiger packte einen Dynamo-Fan am Kragen und drückte ihn heftig zu Boden. Daraufhin mischten sich auch anderer Zuschauer ein und schubste Leistner weg. Es kam zu einem Getümmel, wie auf einem Video auf Twitter zu sehen ist. Auch Ordner sind darin zu sehen.
Was ist denn da los? #HSV-Verteidiger Toni #Leistner geht nach dem 1:4 bei Drittligist @DynamoDresden auf einen Dynamo-Fan los. pic.twitter.com/EaMZNxFZVa
— Rautenperle - NUR DER HSV (@rautenperle) September 14, 2020
Danach verließ er die Tribüne und ging zu einem weiteren Interview. Während er die Fragen des Reporters beantwortete, flogen Bierbecher in seine Richtung. Das Interview musste abgebrochen werden
HSV: Toni Leistner erwartet wohl Strafe des DFB
Der HSV-Spieler ist gebürtiger Dresdner und spielte zwischen 2010 und 2014 für Dynamo. Trotzdem ging er den Fan seines ehemaligen Teams äußert heftig an. Toni Leistner kann sich auf jeden Fall auf eine saftige Strafe des DFB und womöglich auch seines Klubs freuen. Außerdem dürfte sein Ausflug und der enge Kontakt zu den Fans auch gegen die Corona-Regeln des DFB verstoßen. Die leichtsinnige Aktion wird wohl noch Folgen haben. (md)