Premiere der Nations League: Löw hofft auf „starke Gegner“

Termin in Lausanne: Bundestrainer Joachim Löw (r.) und DFB-Manager Oliver Bierhoff warten gespannt auf die Auslosung der Nations League.
 ©dpa

Am Mittwoch erfolgt der Startschuss für die neue Nations League.  Dann werden die Gruppen des Wettbewerbs ausgelost. Das DFB-Team fiebert dem Event entgegen.

Lausanne - Die neue Nations League soll für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Prüfstein und Experimentierfeld zugleich sein. "Dies ist ein neuer Wettbewerb, den wir engagiert und ehrgeizig angehen werden. Sicherlich wird das ein oder andere Spiel auch hilfreich sein, neue, junge Spieler unter Wettbewerbsbedingungen gegen andere große Fußballnationen zu testen", sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff dem SID vor der Auslosung am Mittwoch (12 Uhr bei uns im Live-Ticker) in Lausanne.

Die Nations League wird die bisher üblichen Test-Länderspiele ersetzen. Sie wird aus vier Ligen (A bis D) bestehen, die in je vier Gruppen unterteilt sind. In der Liga A, in der Deutschland spielt, gibt es vier Dreiergruppen. Nach den Doppelspieltagen im September, Oktober und November ermitteln die Gruppensieger der Liga bei einem Finalturnier im Juni 2019 den Sieger. Deutschland ist in Topf 1 gesetzt. Eine Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden ist genauso möglich wie eine mit der Schweiz und Island.

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Löw belässt Fokus auf der WM

Bundestrainer Joachim Löw wird wie Bierhoff sowie Präsident Reinhard Grindel und Generalsekretär Friedrich Curtius vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) in die Schweiz reisen, hat aber anderes im Kopf. "Für mich steht aktuell die WM in Russland im Mittelpunkt aller Planungen", sagte er. "Sportlich wollen wir uns immer mit den Top-Teams messen, insofern hätte ich nichts dagegen, wenn wir bei der Auslosung zur Nations League starke Gegner zugelost bekommen."

Grindel gab als Ziel vor, "eine gute Rolle" in dem neuen Wettbewerb zu spielen. "Und jede große Nation will natürlich verhindern, dass sie in dem Wettbewerb absteigt", sagte der DFB-Präsident: "Der zentrale Unterschied zu Freundschaftsspielen ist: Es geht richtig um etwas."

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Vier EM-Tickets werden vergeben

Der größte Anreiz besteht allerdings eher für die kleinen Nationen, da vier der 24 Tickets für die EM-Endrunde 2020 über den neuen Wettbewerb vergeben werden. Die 16 Gruppensieger aller Ligen ziehen in die EM-Play-offs im März 2020 ein. Sollten sich die Gruppensieger bereits über die normale Qualifikation ihren EM-Start gesichert haben, rücken die Nächstplatzierten nach. Jede Liga - auch die Liga D mit den ganz kleinen Nationen - wird am Ende also einen EM-Teilnehmer hervorbringen.

"Viele kleine und mittlere Verbände haben im Gegensatz zu uns Probleme, regelmäßig Gegner für Freundschaftsspiele zu finden", sagte Grindel: "Und es gibt Verbände, die organisatorisch und personell nicht so aufgestellt sind, Freundschaftsspiele organisieren und intensiv vermarkten zu können. Für diese Nationen ist die Nations League so etwas wie ein von der UEFA organisierter Spielbetrieb. Ich bin davon überzeugt, dass wir als großer Verband solidarisch mit den kleinen umgehen und einen Beitrag leisten müssen. Für diese Verbände hat die Nations League eine ganz besondere Bedeutung."

In einem separaten Artikel auf tz.de* haben wir für Sie zusammengefasst, wo und wie Sie die Auslosung der Nations League im Live-Stream verfolgen können.

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

sid

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