Schnelle Konsequenzen? Grindel meldet sich nach Debakel zu Wort

Reinhard Grindel neben BFV-Boss Rainer Koch.
 ©dpa / Ina Fassbender

Joachim Löw selbst rechnet nach dem 0:3 gegen die Niederlande mit neuen Diskussionen um seine Person. DFB-Präsident Grindel will bis Jahresende abwarten. Priorität hat für ihn das nächste Spiel.

Amsterdam - Nach dem blamablen 0:3 in der Nations League in Holland lehnt DFB-Präsident Reinhard Grindel schnelle Konsequenzen ab. Der Verbandschef rief am Sonntag dazu auf, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen. „Dass der Weg unserer Mannschaft nach der WM auch Rückschläge mit sich bringen kann, war uns allen klar. Umso wichtiger ist es, jetzt gemeinsam auf und neben dem Platz als ein Team zusammenzustehen“, übermittelte Grindel auf Anfrage.

Bundestrainer Joachim Löw hatte nach der „sehr brutalen Niederlage“ in Amsterdam bei Fragen nach seiner Zukunft auf die Zuständigkeit anderer verwiesen: „Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.“

Grindel: „Unsere Konzentration gilt jetzt dem Spiel am Dienstag gegen Weltmeister Frankreich“

Der 57-jährige Grindel äußerte sich nicht direkt zu Löw. Oliver Bierhoff (50), Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hatte die Niederlage gegen den Nachbarn nach dem Spiel überhaupt nicht kommentiert. „Natürlich hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht, aber der Blick muss klar nach vorne gehen“, äußerte DFB-Boss Grindel am Tag danach.

Schnellschüsse soll es nicht geben, verdeutlichte Grindel: „Unsere Konzentration gilt jetzt dem Spiel am Dienstag gegen Weltmeister Frankreich und danach dem Rückspiel gegen die Niederlande im November.“ Deutschland droht als Gruppenletzter der Abstieg in die europäische Zweitklassigkeit.

Die Akteure der Startelf absolvierten am Sonntag in Amsterdam ein Regenerationsprogramm im Teamhotel. Das Motto im DFB-Quartier vor der Weiterreise nach Paris am Montagvormittag lautete: Kräfte sammeln, Kräfte bündeln, Köpfe frei bekommen. Löw arbeitete mit seinem Stab das Geschehen gegen die Holländer auf. „Jetzt gilt es, ein paar Gespräche zu führen und dieses Spiel nochmal genau unter die Lupe zu nehmen“, hatte der Bundestrainer angekündigt. „Wir Trainer müssen die richtigen Schlüsse ziehen für das Spiel gegen Frankreich.“

Achtung Satire! fnp.de* hat sich einen kleinen Spaß erlaubt und einen nicht ganz ernst gemeinten Einblick in Reinhard Grindels Smartphone gegeben.

Jerome Boateng droht auszufallen

Abwehrspieler Jérôme Boateng wird im Stade de France womöglich nicht zur Verfügung stehen. Der Innenverteidiger des FC Bayern München quälte sich gegen die Niederländer mit muskulären Problemen bis zum Abpfiff. Bundestrainer Joachim Löw hatte auf eine Auswechslung des 30-Jährigen verzichtet. Ob Boateng bis Dienstag (20.45 Uhr) wieder einsatzfähig wird, konnte der DFB zunächst nicht mitteilen. Für die Reservisten und Einwechselspieler stand am Sonntag ein Training auf dem Gelände von Ajax Amsterdam auf dem Programm.

Übrigens: Nach einem offenen Brief an DFB-Chef Reinhard Grindel zeigten die „Freunde der Nationalmannschaft“ Max Stillger die gelbe Karte – jetzt flog er komplett raus.

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dpa

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