Fan-Vertreter stellt Bedingungen für Ende der Proteste und verteidigt Fadenkreuz-Banner

„Unsere Kurve“ stellt Bedingungen für ein Ende der Fan-Proteste in der Fußball-Bundesliga. Ein Vertreter erklärt die Beweggründe hinter dem Fadenkreuz-Banner gegen Martin Kind.

München/Hamburg – Neben dem Topspiel der Fußball-Bundesliga widmeten sich die Experten im „Doppelpass“ von Sport1 auch den immer weiter eskalierenden Fan-Protesten gegen die DFL-Entscheidung für einen großen Investor in der Bundesliga. Dafür wurde Jost Peter, der Vorstand der Fanvertretung „Unsere Kurve e. V.“, live in das Studio zugeschaltet. Nicht nur über, sondern auch mit den Akteuren der Proteste sprechen, so das Motto im Fußballtalk.

Gegen Martin Kind gerichtet: Hannover-Fans polarisieren mit Protest

Im Gespräch mit den anwesenden Experten konnte Peter auf bereits vielfach vorgetragene Vorwürfe reagieren und Stellung dazu beziehen, was für ein Ende der Proteste nötig ist.

Nicht zu vermeiden war die Thematisierung der umstrittenen Protestform der Hannover-Fans beim Spiel in Hamburg gegen Investor Martin Kind. Sie hatten ein polarisierendes Fadenkreuz-Banner mit Kinds abgebildetem Kopf gezeigt.

Fan-Vertreter fordert öffentliche Aufarbeitung der Investor-Abstimmung

Ein Kernpunkt der derzeitigen Proteste in den deutschen Stadien sind die teils undurchsichtigen Vorgänge um die Investoren-Abstimmung bei der DFL-Versammlung im Dezember und davor. So forderte Peter, „dass alles, was jetzt passiert, öffentlich stattfindet“. Eine besondere Rolle kommt dabei der Person Martin Kind zu. „Die Unklarheit, wie Herr Kind abgestimmt hat, ob das überhaupt zur Mehrheit geführt hat“ müsse nun endlich auf den Tisch, so Peter.

Hintergrund ist das Abstimmungsverhalten von Hannover-Geschäftsführer Kind. Er wurde angeblich vom Verein angewiesen, gegen den Einstieg eines Investors zu stimmen. Ob er dieser Weisung gefolgt ist, wird infrage gestellt, weil alle Vereine, die mit „Nein“ gestimmt oder sich enthalten haben, dies mittlerweile öffentlich kommuniziert haben. Somit steht die Frage im Raum, ob Kind gegen die 50+1-Regel verstoßen hat. Peter vermutet zumindest, dass mit der geheimen Abstimmung „die 50+1-Regel gebrochen wurde“.

Fan-Proteste in der Bundesliga: „Unsere Kurve“ fordert „vernünftige Vorschläge“

Zuletzt unterbreitete die DFL Fan-Vertretern ein Gesprächsangebot, was von diesen jedoch abgelehnt wurde. Kritikpunkt der Fans war, das stellt auch Peter heraus, die ihrer Ansicht nach implizierte Botschaft im DFL-Angebot. Dazu kommt, dass das Angebot im ersten Schritt in die Öffentlichkeit getragen wurde und erst dann an die Fans übermittelt wurde.

„In diesem Gesprächsangebot, das von der DFL versendet wurde, war eigentlich die Message: ‚Liebe Fans, ihr habt da was nicht ganz genau verstanden. Wir wollen euch das nochmal erklären‘“, meinte Peter im „Doppelpass“. Das sei aber nicht der Fall. Vielmehr würden die Fans den Abstimmungs- und Kommunikationsprozess infrage stellen und „sich klar beschweren, dass Mitglieder in den Vereinen nicht einbezogen worden sind“.

Da diese drei Punkte keine Erwähnung im Gesprächsangebot fanden, haben die Fans dieses abgelehnt. Komplett verweigern wolle man das Gespräch mit der Liga allerdings nicht. „Wenn es vernünftige Vorschläge zu Gesprächen gibt, werden diese Proteste aufhören“, erklärte Peter.

Fan-Vertreter verteidigt Form des Fadenkreuz-Protests gegen Martin Kind

Dass die organisierten Fans in ihren Protestformen scheinbar auch Grenzen überschreiten, zeigte die Aktion des Hannoveraner Anhangs in Hamburg. Wie indes Peter betonte, sei dieser Protest in einen Kontext gestellt worden.

Es habe sich um eine Möglichkeit gehandelt, „wie ich ohne Tennisbälle eine Spielunterbrechung hinkriege und das läuft über den Drei-Stufen-Plan des DFB“. Dafür müssten auch die Transparente über den Fadenkreuz-Bannern mit in die Betrachtung einbezogen werden. Unter anderem war dort „konsequentes Handeln bei personifizierten Gewaltandrohungen“ zu lesen.

Fan-Protest bei Hannover 96: Martin Kind droht mit Konsequenzen

Die Grenzüberschreitung des Fadenkreuzes sei demnach eine wohlkalkulierte Grenzüberschreitung gewesen, die einen, durch das Spruchband verbalisierten, Spielabbruch provozieren sollte, so die Interpretation der Fan-Vertreter. Zum Spielabbruch kam es nicht, jedoch drohte Kind jetzt mit Konsequenzen gegen die Urheber des Banners. (sch)

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