Lewandowski mit Polen in Topf eins? Dieser Trick macht‘s möglich

So kann´s gehen: Robert Lewandowski und seine Polen tricksten sich in Topf eins.
 ©dpa

Wie sich die Töpfe für die Auslosung der Fußball-WM 2018 zusammensetzen, ist gar nicht so einfach zu verstehen. Der polnische Verband hat offenbar den Durchblick behalten.

München - Polen in Topf eins? Mancher Fußball-Fan dürfte sich beim Blick auf die Einteilung der FIFA verwundert die Augen gerieben haben. Immerhin befinden sich solch namhafte Nationen wie England oder Spanien lediglich in Topf zwei. Dass die Mannschaft um FCB-Stürmerstar Robert Lewandowski so prominent platziert ist, hat einen ganz bestimmten Grund.

Die Lostöpfe für die WM-Auslosung werden anhand der FIFA-Weltrangliste bestimmt. Zur Ermittlung des Klassements werden neben den Pflichtspielen bei Turnieren und in Qualifikationsphasen auch Freundschaftsspiele herangezogen. Im Jahr 2015 wurde Polen noch auf Rang 34 der Weltrangliste gelistet, doch mit einem banalen Trick ließ sich die nationale Position im Tableau rasant verbessern.

Polen mit Testspiel-Allergie

Zweifelsohne, mit 25 Punkten aus zehn Partien spielte das Team von Trainer Adam Nawalka eine überzeugende WM-Qualifikation. Dass die Polen in der FIFA-Weltrangliste im Oktober plötzlich auf Rang sechs platziert waren, liegt jedoch daran, dass sie im Zeitraum zwischen dem 15. November 2016 und dem 9. November 2017 kein einziges Freundschaftsspiel bestritten haben. 

Lesen Sie bei tz.de*: So wird die FIFA-Weltrangliste berechnet

Die Logik dahinter: Welche Gesamtpunktzahl einer Nation im FIFA-Tableau zugewiesen wird, ergibt sich nicht durch die Addition der erspielten Punkte, sondern aus dem Punkteschnitt. Die vergangenen zwölf Monate werden mit 100 Prozent gewichtet, die drei Jahre zuvor fließen mit unterschiedlichem Faktor (50, 30 bzw. 20 Prozent) in die Wertung ein. Freundschaftsspiele werden mit dem Faktor 1 multipliziert, Pflichtspiele erhalten eine deutlich höhere Wertigkeit (2,5).

Italien war bereits Opfer des Rankings

So ist es also für manche Nationen lukrativer, gar keine Testpartien auszutragen, als eine Niederlage zu riskieren. Verlorene Spiele fließen schließlich stets mit der Wertung 0 in den Punkte-Durchschnitt ein. Das größte Risiko: Ein Freundschaftsspiel gegen einen Fußballzwerg. Denn auch die Position des Gegners in der Weltrangliste ist Teil der komplizierten Rechnung. Italien rutschte im Jahr 2013 im Klassement erheblich ab, weil es gewagt hatte, ein Benefizspiel gegen Haiti zu absolvieren und dieses nicht einmal zu gewinnen (2:2).

Übrigens: Vor wenigen Wochen war die Testspiel-Allergie der Polen plötzlich geheilt. Die Partien gegen Uruguay (0:0) und Mexiko (0:1) im November ließen das Lewandowski-Team in der FIFA-Rangliste abrutschen. Doch kein Problem: Die Lostöpfe für die WM-Auslosung wurden anhand des Oktober-Rankings bestimmt.

So verfolgen Sie die WM-Auslosung bei tz.de* im Live-Ticker.

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