Eintracht-Abgang zu PSG fast fix: Pacho dient als Musterbeispiel

Eintracht Frankfurt tätigt wohl erneut einen millionenschweren Abgang. Der Werdegang von Willian Pacho war dabei ganz nach dem Geschmack der Hessen.

Frankfurt - Rund neun Millionen Euro hat Eintracht Frankfurt für Willian Pacho an Royal Antwerpen bezahlt. Der Ecuadorianer war in der Saison 2022/23 eine der prägenden Figuren auf dem Weg zum nationalen Double. Auf dem Markt galt der Innenverteidiger zu diesem Preis als Schnäppchen. Sportvorstand Markus Krösche war frühzeitig dran an Pacho und finalisierte den Deal. Und zügig war klar, dass der Abwehrmann möglicherweise nur eine Spielzeit in Frankfurt bleibt.

„Weltklasse“ in der Boxverteidigung, stark in der Balleroberung

Pacho hat zwar Mängel im Spielaufbau, auch das präzise Passspiel zählt nicht zu seinen Stärken. Trainer Dino Toppmöller nannte jedoch dessen ganz großes Qualitätsmerkmal: „Seine Boxverteidigung ist absolute Weltklasse.“ Der 22-Jährige verzeichnete in der vergangenen Saison zudem 216 Ballgewinne - nur Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund (245) war da noch stärker. Ein weiterer großer Vorteil: Pacho war nie verletzt. Nicht umsonst kamen wöchentlich Scouts vieler Klubs zu Besuch in die Arena nach Frankfurt.

Durchgesetzt hat sich final Paris Saint-Germain. Der Abgang in die französische Hauptstadt sollte in den kommenden Tagen über die Bühne gehen. Beim Testkick der Eintracht am Mittwochabend (18 Uhr) gegen den FSV Frankfurt wird Pacho wohl nicht mehr das Trikot der Hessen überstreifen. Die Kommunikationswege zu PSG sind inzwischen kurz. Vor einem Jahr gab es den emotionalen Last-Minute-Deal von Randal Kolo Muani, ein halbes Jahr später verließ Hugo Ekitiké Paris zur Eintracht.

Pacho ist ein Paradebeispiel für den Eintracht-Weg

Und nun steht der Transfer von Pacho kurz vor der Vollendung - trotz eines bis 2028 laufenden Vertrags. Der robuste Abwehrmann hat seinen Marktwert innerhalb kürzester verfünffachen können. Krösche ist es erneut gelungen, ein „Juwel“ für verhältnismäßig kleines Geld zu holen und für einen sehr guten Preis zu verkaufen. Pacho ist für die Eintracht ein Paradebeispiel, auch wenn es nicht das Ziel war, ihn nach nur einer Saison wieder gehen zu lassen.

Doch er reiht sich ein in die Riege der Abgänge, die inzwischen regelmäßig Millionenbeträge im hohen Bereich in die Kasse spülen. Für Pacho kann die Eintracht im Gesamtpaket wohl auf knapp 45 Millionen Euro kommen - mit RB Leipzig bekam nur ein Bundesligaklub für einen Innenverteidiger (Josko Gvardiola ging für etwa 90 Millionen Euro) noch mehr Geld. Für die Frankfurter lässt sich festhalten: Kolo Muani, Luka Jovic (knapp 63 Millionen Euro) oder Sébastien Haller (etwa 50 Millionen Euro) katapultierten den Klub auf ein neues Niveau.

Die nächsten „Juwele“ stehen in den Startlöchern bei Eintracht Frankfurt

Die nächsten Akteure stehen bereits in den Startlöchern, die dem Musterbeispiel Pacho folgen könnten: Hugo Larsson etwa, der für 8,5 Millionen Euro aus Schweden kam und schnell auf die Liste der großen Mannschaften gerückt ist. Der ablösefrei verpflichtete Omar Marmoush ist ebenfalls ein Kandidat, auch Farés Chaibi wird in der kommenden Saison in den Fokus rücken. Und dann ist da noch Can Uzun, der für etwa elf Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg in die Mainmetropole wechselte.

Es ist das oftmals erfolgreich praktizierte Geschäftsmodell der Eintracht. Vorstandssprecher Axel Hellmann erklärte: „Darum müssen wir uns mit der Frage beschäftigen, ob man einen Wert des Spielers mitnimmt, um in weitere junge Spieler zu investieren. Dieser Weg ist für Eintracht Frankfurt unabdingbar.“ Wenn sich dann ein Profi wie Pacho schneller als der Klub entwickelt, kann es bereits nach zwölf gemeinsamen Monaten zur Trennung kommen.

Krösche muss Transferüberschüsse erzielen

Mit den Pacho-Millionen ist es einerseits möglich, noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden und beispielsweise Konstantinos Koulierakis von PAOK nach Frankfurt holen. Andererseits kann Krösche damit auch das Ziel, Transferüberschüsse zu erzielen, erreichen. Die Eintracht wird auch in naher Zukunft, und das ist nicht gleichbedeutend mit einem Umbruch, in den Sommerpausen ein bis zwei Leistungsträger verlieren. Dafür entwickeln sich im Normalfall die nächsten jungen Akteure und schließen dadurch die Lücken.

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