Elias Baum, ein Spieler aus der eigenen Jugend von Eintracht Frankfurt, wurde an die SV Elversberg verliehen. Der Rechtsverteidiger ist beim Zweitligisten auf dem Vormarsch.
Frankfurt - In der elften Minute der Nachspielzeit twitterte die SV Elversberg bereits völlig euphorisiert den Treffer zum 5:0 gegen den SV Darmstadt 98. Elias Baum, Leihgabe von Eintracht Frankfurt, war der vermeintliche Torschütze. Allerdings hielt das Tor der Prüfung nicht Stand, es blieb beim Endstand in Höhe von 4:0. Es wäre die Krönung gewesen für den 18-Jährigen, der sich im Saarland rasant zurechtgefunden hat.
Entwickelt Steffen das nächste deutsche Talent?
Bringt Trainer Horst Steffen innerhalb von drei Jahren das nächste große Talent für den deutschen Fußball in die Spur? Nick Woltemade machte in der Drittligasaison 2022/23 einen gewaltigen Entwicklungssprung. Paul Wanner begeisterte der zweiten Liga in der vergangenen Spielzeit. Und nun darf Baum das große Vertrauen von Steffen genießen. In Elversberg landet ein Akteur nach einer schwachen Partie nicht sofort auf der Bank.
Davon profitierte Baum. Nach zwei soliden Ligapartien und einer klasse Leistung im Pokal, als er beim 7:0-Erfolg in Hildesheim einen Treffer sehenswert vorbereitete, folgte ein herber Dämpfer. Bei der spektakulären 2:3-Niederlage in Karlsruhe zahlte der Rechtsverteidiger ordentlich Lehrgeld und sah bei zwei Toren überhaupt nicht gut aus. Seine Antwort? Eine starke Performance gegen Darmstadt und somit die perfekte Reaktion.
Fehler sind in Elversberg erlaubt und nötig für den nächsten Schritt
Steffen wurde vor dem Duell gegen die Lilien noch nach Baum gefragt. Der Coach nahm eine ausführliche Analyse vor: „Er wird sich die Szenen noch einmal angeschaut haben und wissen, was er zukünftig zu tun hat. Ich habe allgemein vor der Mannschaft thematisiert, wie wir mit Rückschlägen umgehen müssen.“ Bei Stürmern sei es eben so, dass es nicht so streng bewertet werde, wenn diese eine Großchance vergeben oder eine Entscheidungsfindung falsch ist.
„Jeder macht seine Fehler. Es ist entscheidend, wie wir als Mannschaft und Elias persönlich damit umgehen“, sagte Steffen und kündigte an: „Jeder darf wieder seine Qualitäten zeigen, die er grundsätzlich hat.“ Der Nachteil für Abwehrspieler sei es, dass ihre Patzer oftmals sofort zu Gegentoren führen. Steffen lässt sich bei der Förderung von Baum davon jedoch nicht beeinflussen: „Ich bewerte ihn anhand seiner Leistungen in der Vorbereitung und den Eindrücken, die wir schon gesammelt haben. Elias ist ein toller Spieler.“
Eintracht erfreut über die Baum-Entwicklung
Es ist diese Ruhe und Geborgenheit, die Talente benötigen. In Elversberg ist der Druck nicht so groß wie in Frankfurt, Köln, Gelsenkirchen oder Stuttgart. Hier dürfen „Juwele“ reifen, Fehler machen und daraus lernen. Natürlich wird es keinen Freifahrtschein für Baum geben. Es ist jedoch beeindruckend, wie der gebürtige Frankfurter Jahr für Jahr an den Aufgaben wächst und seine Zweifler verstummen lässt.
Bei der Eintracht sind sie darüber hocherfreut. Mit jeder guten Leistung wächst die Hoffnung, dass er gestärkt zurückkommt und sich zu einer ernsthaften Alternative entwickelt. Timothy Chandler wird seine Karriere in absehbarer Zukunft beenden, ob Leihgabe Rasmus Kristensen über den Sommer hinaus bleibt ist noch offen, Aurelio Buta kehrt wohl nicht mehr zurück in die Mainmetropole. Ist der Weg somit frei für Baum? Die ersten Ansätze jedenfalls sind verheißungsvoll.