Real Madrid offenbart die Schwächen des FC Barcelona, selbst Lionel Messi bleibt im Duell mit dem Erzrivalen blass. Die „Königlichen“ zeigen, warum man wieder zu den ganz Großen gehört.
- Nachholpartie aus dem Oktober: Am Mittwoch fand der „El Clásico“ statt.
- Der FC Barcelona mühte sich gegen Real Madrid im heimischen Camp Nou.
- Gareth Bale wird ein Tor aberkannt - Die Erzrivalen trennen sich torlos mit 0:0.
Barcelona - Der Gigantengipfel der spanischen La Liga endet ohne Sieger! In einem von politischen Unruhen begleiteten El Clásico hat der FC Barcelona gegen Real Madrid die Tabellenführung verteidigt. Im heimischen Camp Nou mühten sich die Katalanen in dem Nachholspiel der zehnten Runde gegen Erzrivale Real Madrid zu einem torlosen Remis und bleiben lediglich aufgrund der um zwei Treffer besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen Hauptstadtklub.
Barcelona: Hohe Sicherheitsvorkehrungen am Rande des El Clásico
Zwar konnte Real Madrid nun bereits seit sieben Partien nicht mehr gegen den ewigen Rivalen die Oberhand behalten, andererseits war das Team von Zinedine Zidane dem Sieg letztlich näher als die Hausherren. Abgesehen davon bleibt der französische Trainer weiterhin im Stadion von Lionel Messi und Co. ungeschlagen. Die geordnete Vorstellung der Gäste verdeutlichte indes, dass man auch im Kampf um Europas Krone wieder mit den vergangene Saison kriselnden Madrilenen rechnen muss.
Selten gesehen, dass Barça im eigenen Stadion so dominiert wurde. Real mit dem vielleicht besten Pressing überhaupt unter Zidane, Barça wie so oft unter Valverde ohne Plan B, wenn Messi gut bearbeitet wird. Mit dem 0:0 kann Barça definitiv besser leben. #ElClásico
— Kerry Hau (@kerry_hau) 18. Dezember 2019
Aus deutscher Sicht überzeugten die DFB-Akteure Marc-André ter Stegen (Barca) und Toni Kroos (Real). Während der Keeper der „Blaugrana“ einige starke Paraden bot, glänzte Toni Kroos als Ballmagnet bei Real Madrid mit den meisten gespielten Pässen. Das Duell der Erzrivalen stand im Schatten politischer Proteste in Katalonien. Die ursprünglich für den 26. Oktober angesetzte Partie war damals wegen der Unruhen verschoben worden.
Nun sorgten die Unabhängigkeitskämpfer beim Nachholspiel erneut für Unruhen und verliehen ihren Forderungen nach der Aushandlung eines Unabhängigkeitsreferendums für Katalonien Nachdruck. Auf Initiative der Unabhängigkeitsplattform Tsunami Democratic hatten sich einige Stunden vor dem Anpfiff tausende Separatisten versammelt und die Zufahrtswege zum Camp Nou versperrt. Während des Spiels (hier gibt‘s den Ticker zum Nachlesen) brannten sie sogar vor dem Stadion Absperrungen nieder. Bei dem Spitzenspiel selbst hat man davon jedoch nicht wirklich etwas mitbekommen.
Kein Wunder: Die Teams waren vor dem Anpfiff unter dem Schutz von Helikoptern und zahlreichen Sicherheitskräften zum Stadion eskortiert worden. Wegen der außergewöhnlichen Lage hatten die Erzrivalen aus Barcelona und Madrid zuvor sogar 700 Meter vom Stadion entfernt im gleichen Hotel genächtigt.
FC Barcelona gegen Real Madrid: Real mit taktischer Reife
Im Spitzenspiel der Primera Division erarbeiteten sich die „Königlichen“ relativ früh Vorteile, nachdem lediglich die Anfangs-Viertelstunde Messi und Co. gehörte. Gerard Pique klärte für den FC Barcelona einen Kopfball von Casemiro (17.) für den geschlagenen ter Stegen auf der Linie, den nächsten Versuch des Brasilianers (26.) parierte die deutsche Nummer zwei dann selbst. Auf der Gegenseite wurden die Hausherren nur sporadisch mit ihrem schnellen Umschaltspiel gefährlich. Besonders taktisch zeigte der Champions-League-Sieger der Jahre 2016 bis 2018 eine überragende Darbietung. Manches Mal wurde es für das „weiße Ballett“ dennoch gefährlich:
Sergio Ramos, der mit seinem 43. Einsatz im Duell der Erzrivalen zum alleinigen Rekordspieler der Clásico-Geschichte aufstieg, verhinderte auf der Torlinie akrobatisch den 13. Saisontreffer von Lionel Messi (31.), Jordi Alba (41.) scheiterte kurz vor der Pause allein vor dem Tor kläglich. In einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit vergaben Messi (60.) und Suarez (74.) sowie auf der Gegenseite Gareth Bale (68.) die besten Gelegenheiten, Bales vermeintlicher Siegtreffer (72.) wurde wegen Abseits von Teamkollege Mendy aberkannt.
PF mit SID