„Skandalös“: Großer EM-Ärger um deutschen Schiedsrichter – Kritik aus beiden Lagern

England steht nach einem knappen Sieg gegen die Niederlande im EM-Finale. Auf den deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer prasselt nach dem Spiel Kritik ein.

Dortmund – Das Finale der Europameisterschaft ist perfekt! England gewinnt im Halbfinale nach einem Last-Minute-Treffer 2:1 gegen Holland und trifft im großen Finale von Berlin am kommenden Sonntag (14. Juli) auf Spanien.

Nach dem Halbfinal-Sieg der „Three Lions“ steht besonders der deutsche Referee Felix Zwayer im Mittelpunkt der Kritik. Nicht nur die unterlegenen Niederländer, sondern auch englische Experten lassen kein gutes Haar am 43-Jährigen.

Nach EM-Halbfinal-Aus: Niederländer kritisieren deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer

„Die Tatsache, dass er direkt in die Kabine rennt, sagt alles“, sagte Niederlandes Kapitän Virgil van Dijk nach dem bitteren EM-Aus über Zwayer. Konkret monierte er die Spielleitung des Deutschen in den letzten Minuten. Auch die Elfmeter-Entscheidung gegen Oranje in der ersten Halbzeit kritisierte van Dijk: „Ich hätte den Elfmeter nicht gegeben. Aber letztlich hat der VAR eingegriffen – und das müssen wir akzeptieren.“

Zwayer hatte England in der 18. Minute einen Strafstoß zugesprochen, nachdem Bayern-Stürmer Harry Kane im Strafraum von Verteidiger Denzel Dumfries getroffen wurde. Kane verwandelte schließlich sicher zum Ausgleich. „Es gibt den Kontakt mit Kane, also weiß man auch, dass der Schiedsrichter den Elfmeter geben kann. Dafür übernehme ich die Verantwortung. Man tut alles, um ein Tor zu verhindern, aber dann passiert so etwas. Das ist wirklich s******“, zeigte sich Dumfries jedoch einsichtig.

Ganz anders äußerte sich Bondscoach Ronald Koeman über die Entscheidung: „Ich dachte nicht, dass es ein Elfmeter war. Der Fußball wird durch solche Entscheidungen eines Video-Schiedsrichters wirklich zerstört“, ärgerte sich Koeman. Auch sonst habe Zwayer „Dinge gepfiffen, die in der Premier League nicht gepfiffen werden“, sagte der 61-Jährige.

Auch Engländer kritisieren Zwayer: „Eine skandalöse Entscheidung“

Doch damit nicht genug. Überraschenderweise gibt es auch von der englischen Seite Kritik an Zwayer – insbesondere an der Elfmeter-Entscheidung, obwohl diese pro „Three Lions“ ausfiel. Der ehemalige Nationalspieler Gary Neville nannte den Pfiff eine „Schande“ und fügte an: „Eine skandalöse Entscheidung. Dass so ein Elfmeter verhängt wird, egal wann, und schon gar nicht in einem so wichtigen Spiel.“ Sein früherer Nationalmannschafts-Kollege Jamie Carragher schrieb bei X: „Niemals ein Elfmeter.“ 

Bereits im Vorfeld hatte die Ansetzung Zwayers in der englischen Presse für Wirbel gesorgt. Mehrere Medien schrieben bereits von einem „Schiedsrichter-Albtraum“. Hintergrund war unter anderem das brisante Wiedersehen von Zwayer mit England-Star Jude Bellingham, der dem Referee einst indirekt Bestechlichkeit vorgeworfen hatte. Bellingham bezog sich dabei auf Zwayers Verwicklung in den Wettskandal 2005, bei dem der Deutsche wegen „grob sportwidrigen“ Verhaltens für sechs Monate gesperrt wurde.

Zumindest Bellinghams Ärger von damals dürfte nach dem Elfmeter-Pfiff pro England am Mittwochabend in Dortmund inzwischen verflogen sein. Zwayer wiederum dürfte die neuerliche Kritik an seiner Person wenig stören. Aus neutraler Sicht unterliefen dem Deutschen im Halbfinale keine spielentscheidenden Fehler. Auch bei seinem vierten Einsatz bei dieser EM konnte Zwayer damit überzeugen. (LuHa/dpa)

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