Darum ist Urs Siegenthaler so wichtig für Jogi Löw

DFB-Chefscout Urs Siegenthaler (links) mit Bundestrainer Joachim Löw.
 ©picture alliance / dpa

Evian - Die Kritik von Mehmet Scholl am DFB-Chefscout schlägt hohe Wellen. Darum ist Urs Siegenthaler bei der EM 2016 so wichtig für Jogi Löw.

Die Entrüstung hält sich noch immer. Nachdem ARD-Experte Mehmet Scholl scharfe Geschütze gegen DFB-Chefscout Urs Siegenthaler aufführte, reagierte der Verband erbost – und stellte sich demonstrativ hinter den Schweizer. Jogi Löws Superhirn bleibt intern unantastbar. Weil er Strömungen und Kniffe früher erkennt als jeder andere. Für Jogi ist sein Chefflüsterer deshalb unantastbar!

Es geht bei der EM nur noch um Feinheiten, denn eigentlich ist die Arbeit erledigt – vom Chefscout. Bereits vor Monaten schloss Siegenthaler die Analysen über alle möglichen Gegner ab. Früh dran sein, lautet sein Motto. „Wenn du nicht wachsam bist, verlierst du zügig den Anschluss.“ Das ist den Deutschen nicht mehr passiert, seit Siegenthaler 2005 seinen Dienst antrat. Löw schwört auf sein Superhirn. So sehr, dass Scholl zu dem Schluss kam, der Schweizer habe Löw eingeflüstert, gegen Italien auf eine Dreier-Abwehrkette umzustellen. Aber „der Herr Siegenthaler möge bitte seinen Job machen, morgens liegen bleiben und die anderen zum Training lassen und nicht irgendwelche Ideen bringen“, giftete Scholl.

Siegenthaler selbst war verwundert – reagierte aber mit feiner Klinge. Scholl „kenne ich nicht und weiß auch nicht, was ich ihm getan habe“, sagte er. Und weiter: „Vor 1000 Jahren haben die Menschen auch gedacht, die Erde sei eine Scheibe. Es hat einige Zeit gebraucht, bis sie begriffen haben, dass sie eine Kugel ist.“ Was Siegenthaler sagen will: Der als Trainer bislang wenig erfolgreiche Scholl hat bei Entwicklungen im Fußball einige Dinge verschlafen.

Auch Löw brach eine Lanze für seinen Mitarbeiter: „Mit Kritik kann ich leben. Aber ich finde es nicht in Ordnung, wenn man wertvolle Mitarbeiter meines Stabs angreift.“ Und zu seiner Taktik: „Natürlich muss man auch auf Stärken des Gegners achten! Das bereitet Urs hervorragend vor. Italien wollte, dass wir wie gewohnt stürmen und das Zentrum für sie aufmachen. Das haben wir nicht getan.“ Auch dank Siegenthalers Arbeit. Der hängt seinerseits enorm an Löw und dem DFB. Im Sommer 2010 sollte er eigentlich Sportchef des HSV werden, löste den Vertrag dann aber wieder auf – weil er nicht parallel weiter für den DFB hätte arbeiten dürfen. Ganz sicher ist: Dem HSV hätte so ein Mann auch gut getan…

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