Frankreich gewinnt EM-Eröffnungsspiel dank Traumtor

Dimitri Payet  (r.) bejubelt seinen entscheidenden Treffer.
 ©AFP

St. Denis - Gastgeber Frankreich ist mit einem Sieg in die Fußball-EM gestartet. Doch der Siegtreffer über ein kampfstarkes Rumänien fiel erst in der 89. Minute.

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Die Spieler klatschten sich nur erleichtert ab, der große Jubel blieb nach dem späten Arbeitssieg der Équipe tricolore zum EM-Auftakt aus. Dafür schwangen die Fans auf den Tribünen des Stade de France die französische Fahne und feierten ihre Sieger. Dimitri Payet hat die Gastgeber gleich zum Auftakt der Heim-EM vor einem schweren Stimmungsdämpfer bewahrt. Das Team von Welt- und Europameister Didier Deschamps kam am Freitagabend gegen starke Rumänen erst spät zum 2:1 (0:0)-Erfolg und feierte damit wie 1984 bei der Heim-EM und 1998 bei der WM im eigenen Land einen Auftaktsieg.

„Wir haben ein bisschen Schwierigkeiten gehabt, die Zügel loszulassen“, sagte Deschamps. „Aber am Ende steht diese Belohnung. Das ist sehr wichtig, dieses erste Spiel zu gewinnen“, meinte der Coach.

Nach einer bunten Gute-Laune-Eröffnungsfeier taten sich die Franzosen von Beginn an schwer, erst in der 57. Minute gelang Mittelstürmer Olivier Giroud mit dem Hinterkopf der Führungstreffer, kurz vor Schluss traf Payet (89.), nachdem zuvor Bogdan Stancu (65.) per Foulelfmeter den Ausgleich erzielt hatte.

Auf den Tribünen löste der Erfolg großen Jubel aus und versetzte die Grande Nation in EM-Stimmung. In ihrem zweiten Spiel der Gruppe am kommenden Mittwoch in Marseille gegen Albanien kann die Gastgeber-Elf den Einzug in die nächste Runde wohl schon perfekt machen. Aber auch die Rumänen haben noch die Möglichkeit auf die Achtelfinalteilnahme.

Von der Leichtigkeit, der Lebensfreude und dem Schwung der farbenfrohen Eröffnungsfeier war nach dem Anpfiff erstmal nichts zu sehen. Der von den Rumänen erwartete französische Sturmlauf blieb aus. Um Zentimeter verpassten stattdessen die Osteuropäer nach nur vier Minuten den Führungstreffer. Bogdan Stancu zielte aus drei Metern auf Frankreichs Kapitän und Torwart Hugo Lloris. Der Kopfball von Florin Andone nach der anschließenden Ecke landete auf dem Tornetz. Mit Unterstützung ihrer Fans befreiten sich die Spieler der Équipe tricolore von der spürbaren Last, und begannen ihrerseits die Rumänen unter Druck zu setzen.

Fast zwei Jahre nach dem letzten Pflichtspiel bei der 0:1-Niederlage gegen Deutschland im WM-Viertelfinale setzte Trainer Didier Deschamps auf das vertraute 4-3-3-System und seine gefährlichen Offensivkräfte Antoine Griezmann, Olivier Giroud und Dimitri Payet. Bayern Münchens Kingsley Coman kam erst im zweiten Abschnitt zum Einsatz.

Giroud hatte in der 10. Minute die erste Gelegenheit für die Franzosen, die beste vergab Griezmann. Der Stürmer von Atlético Madrid köpfte in der 14. Minute aus kurzer Distanz an den Pfosten und scheiterte in der 36. Minute einem Schuss aus vollem Lauf nach Pass von Payet nur knapp. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verfehlte Girouds Kopfball das Tor ebenfalls nur knapp.

Die von „General“ Anghel Iordanescu zum dritten Mal betreuten Rumänen, die nur einmal in der EM-Geschichte eine Vorrunde überstehen konnten, vertrauten ihrer bewährten Defensivstrategie. Schon in der Qualifikation zur Endrunde ließ der EM-Viertelfinalist von 2000 in zehn Spielen nur zwei Gegentreffer zu und an diesem gut organisierten Abwehrbollwerk bissen sich auch die Gastgeber lange Zeit die Zähne aus. Zudem setzten die Osteuropäer weitere Nadelstiche: Stancu verpasste völlig unbedrängt in der 48. Minute den Führungstreffer für den Außenseiter.

Doch im zweiten Abschnitt wurde der Druck der Franzosen größer. Giroud und Paul Pogba scheiterten noch am rumänischen Torhüter Ciprian Tatarusanu, ehe der Keeper nach einer Flanke von Payet daneben griff und Giroud das 1:0 per Kopf gelang. Nur acht Minuten später nutzte Stancu einen Strafstoß zum Ausgleich. Der Torschütze war zuvor von Patrice Evra gefoult worden. In der Schlussphase drängten die Franzosen mächtig und kamen durch Payets Distanzschuss zum Siegtreffer.

dpa

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