Das waren die größten Sensationen bei EM und WM

Holten sich 2004 unter der Regie von Otto Rehhagel den EM-Titel: die Griechen.
 ©dpa

Nizza - Das kleine Island hat die große Fußballnation England aus dem EM-Turnier geschmissen. Mit ihrem Sensationserfolg sind die Nordeuropäer aber nicht alleine.

Der Sieg von Island gegen England im Achtelfinale der EM 2016 gehört zu den größten Sensationen bei großen Fußball-Turnieren. Der Sport-Informations-Dienst (SID) hat die größten Fußball-Sensationen bei EM- oder WM-Endrunden in den vergangenen Jahrzehnten zusammengestellt:

29. Juni 1950, WM, USA - England 1:0 Bei der Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien kommt es zum Duell zwischen dem Fußball-Mutterland England und dem krassen Außenseiter USA. Völlig überraschend gewinnen die Amerikaner dank eines Treffers von Joseph Gaetjens 1:0. Trotz des Sieges schieden die USA als Gruppenletzter aus.

4. Juli 1954, WM, Deutschland - Ungarn 3:2 Ungarn, Olympiasieger von 1952, hatte vier Jahre kein Spiel verloren und die deutsche Nationalmannschaft in der Vorrunde 8:3 besiegt. Doch im Finale gewinnt die Mannschaft von Sepp Herberger bei strömendem Regen in Bern und wird zum ersten Mal Weltmeister. Helmut "Boss" Rahn ist zweifacher Torschütze.

19. Juli 1966, WM, Nordkorea - Italien 1:0 Nur aufgrund des Rückzugs einiger Nationen konnte sich Nordkorea überhaupt für die WM in England qualifizieren. Nach einer Niederlage gegen die Sowjetunion und einem 1:1 gegen Chile besiegt der Underdog sensationell Italien mit 1:0 und zieht ins Viertelfinale ein. Pak Doo-Ik ist der Torschütze. In der Runde der letzten Acht unterliegt Nordkorea den Portugiesen mit 3:5. Vierfacher Torschütze für die Iberer ist Superstar Eusebio.

26. Juni 1992, EM, Dänemark - Deutschland 2:0 Sportlich hatten sich die Dänen gar nicht für die Europameisterschaft in Schweden qualifiziert, nur aufgrund der Disqualifizierung der jugoslawischen Mannschaft aufgrund des Balkan-Kriegs rückte Dänemark nach. Im Turnierverlauf schaltet die Mannschaft von Trainer Richard Möller Nielsen die Favoriten Frankreich und Niederlande aus und besiegt im Finale Weltmeister Deutschland in Göteborg mit 2:0. Es war das erste Turnier für Berti Vogts als Bundestrainer, der nach dem WM-Triumph von Rom 1990 die Nachfolge von Franz Beckenbauer angetreten hatte.

31. Mai 2002, WM, Senegal - Frankreich 1:0 Im Duell der "Franzosen im Ausland gegen die Ausländer in Frankreich" (Michel Platini) verliert der Weltmeister nach einem "Sitztor" von Papa Bouba Diop. Frankreich scheitert ohne Tor in der Vorrunde - als erster Titelverteidiger.

4. Juli 2004, EM, Portugal - Griechenland 0:1 Trainer Otto Rehhagel setzt sich mit Außenseiter Griechenland im Finale gegen den hochfavorisierten Gastgeber aus Portugal durch (1:0). Der damalige Bremer Bundesliga-Profi Angelos Charisteas erzielt das entscheidende Tor für die Hellenen. Rehhagel wird zu "Rehhakles"!

27. Juni 2016, EM, England - Island 1:2 Achtelfinale in Nizza - und wieder sind die Engländer die Blamierten. Zunächst trifft Wayne Rooney, sogar per Elfmeter, doch dann dreht Außenseiter Island das Spiel mit zwei Treffern innerhalb von zwölf Minuten. Die Isländer flippen aus. In Nizza. Und auf der kleinen Insel im Atlantik.

sid

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