EM 2016: Löw lässt Joshua Kimmich im Achtelfinale von Anfang an ran

Joshua Kimmich (links) gehört auch im Achtelfinale gegen die Slowakei zur Start-Aufstellung von Deutschland.
 ©AFP

Paris – EM 2016: Joshua Kimmich gehört auch im Achtelfinale gegen die Slowakei zur Start-Aufstellung von Deutschland. Darum lässt Löw in von Anfang an spielen.

Update vom 26. Juni 2016: Die Prognosen haben sich bewahrheitet. Joshua Kimmich darf auch im Achtelfinale gegen die Slowakei von Anfang an spielen. Bundestrainer Jogi Löw hat ihn in seine Aufstellung aufgenommen. Kimmich darf vor Keeper Manuel Neuer wieder rechts ran. 

Zwei Länderspiele hat Joshua Kimmich nun hinter sich. Ein gutes (bei der EM), ein schlechtes, das fast schon vergessen scheint, für das ihm das Fachmagazin „kicker“ eine 5,5-Benotung reingedrückt hatte.

Im Testländerspiel gegen die Slowakei hatte der 21-Jährige vom FC Bayern debütiert. In Augsburg agierte er zwar forsch, doch bei der 1:3-Niederlage, teils auch den Wetterumständen geschuldet (beispielloser Niederschlag in der Halbzeitpause, Platz unter Wasser), war Kimmich auch an den Gegentreffern beteiligt gewesen. Das hat Joachim Löw eben auch vor Augen. Eine Zusage, dass Joshua Kimmich von nun an und bis in alle Ewigkeit der Mann für die rechte Abwehrseite sei, bekommt man vom Bundestrainer nicht zu hören. Wahrscheinlich ist jedoch, dass er ihn auch im Achtelfinale am Sonntag bringen wird – weil dieses Spiel eine ähnliche Charakteristik haben wird wie das gegen Nordirland.

Kimmich in der Aufstellung fürs Achtelfinale: Das spricht für ihn

Was zudem für Kimmich spricht: Selbstbewusstsein. "Ich habe keine Nervosität bei ihm feststellen können", sagt Löw. Joshua Kimmich berichtete, „dass der Trainer vor zwei Tagen zu mir gekommen ist und gesagt hat, dass er sich überlegt, mich spielen zu lassen“. Bemerkenswert: Der dadurch aus der Start-Formation verdrängte Benedikt Höwedes nannte diese Entscheidung „völlig richtig“. Er hat verstanden, dass Löw sich nach dem Gegner ausrichten wird. Seine Stunde schlägt dann vielleicht wieder im Viertelfinale.

Erstaunlich ist, dass Jogi Löw personell zwar relativ konstant agiert und es richtige Umwälzungen in der Aufstellung nicht gegeben hat bisher, aber trotzdem schon alle Feldspieler bis auf fünf zum Einsatz gekommen sind. So als gelte es die These von Kritikern (zuletzt 1996-Europameister Steffen Freund im „Doppelpass“), es bestehe kein Konkurrenzkampf im DFB-Team, zu widerlegen.

Julian Weigl, Emre Can, Leroy Sane, Lukas Podolski, Jonathan Tah – sie kamen noch nicht dran. Doch bis auf den für Antonio Rüdiger nachnominierten Tah, der auf der Innenverteidigerstelle einfach zu viele Leute vor sich hat (Boateng, Hummels, Höwedes, den auch als Torschützen aufgefallenen Mustafi), ist die Tür für die anderen nicht verschlossen.

Weigl und Can sind die Backups fürs defensive Mittelfeld. In dem herrscht Toni Kroos souverän, seine Quote von 129 Pässen (119 kamen an) war erneut bestechend. Doch Sami Khedira, der andere Sechser, müht sich ein wenig ab, ist zudem mit einer Gelben Karte belastet und von einer Sperre bedroht. Gönnt Löw ihm eine Pause und lässt im Achtelfinale einen der beiden jungen frischen Spieler ran? Schweinsteiger ist wohl immer noch keine Option für mehr als eine Einwechslung. Obwohl er gleich eine zentrale Rolle einnimmt (32 Pässe in knapp 25 Minuten – guter Wert).

Aufstellung von Deutschland gegen die Slowakei: Gomez und Kimmich sind "Speziallösung"

Vorne hat Löw die größten Variationsmöglichkeiten. Doch für Mario Gomez gilt wie für Joshua Kimmich: Er ist eine Art Speziallösung. Dem Bundestrainer ist nicht verborgen geblieben, „dass Mario ungern aus dem Strafraum rausgeht“ – was er eigentlich von einem Stürmer fordert. Auf alle Fälle war Gomez’ Mitwirken in der Hinsicht segensreich, dass sich die Rolle von Thomas Müller änderte („So viele Chancen, ich hätte in der Torjägerliste mit Gareth Bale gleichziehen können“) und, so Löw, „der Mesut mehr Anspielmöglichkeiten hatte“. Özil wurde von der UEFA zum „Man of the Match“ ernannt.

Müller nannte Gomez und sich kokett „die Männer mit den Bügeleisen in den Schuhen“ – verglichen eben mit den Feinfüßlern Götze, Schürrle und Draxler. Der Angreifer der ungewöhnlichsten Art ist aber Leroy Sané. Es heißt, er könne „im Verlauf des Turniers noch eine wichtige Rolle bekommen“ (Assistenztrainer Schneider). Italiener und Spanier kennen Sané noch nicht.

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