Evian - Im Geheimtraining durfte Leroy Sané in die A-Elf. Lässt Jogi Löw ihn auch im EM-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich ran?
Der große Gipfel gegen Gastgeber Frankreich rückt immer näher, am Donnerstagabend (21 Uhr, live im TV und live-Stream) geht es für die DFB-Elf um den Einzug ins Finale. Viel Zeit bleibt Jogi Löw nicht mehr, um nach den zahlreichen Ausfällen seine Startelf für das Halbfinale zu finden. Gestern trainierte der Weltmeister das vorletzte Mal vor dem Duell – unter größter Geheimhaltung. Nicht nur die Straßen, sogar die Wohnanlagen rund um das Trainingsgelände wurden von Sicherheitskräften des DFB mit Argusaugen bewacht. Die tz konnte trotzdem einen Blick auf den Platz erhaschen und entdeckte interessante Planspiele bei Jogi: Lässt Löw morgen Leroy los?(Alle Informationen finden Sie dazu auch wie gewohnt in unserem Live-Ticker.)
Im Training testete der Bundestrainer den Schalker Sané jedenfalls auf der rechten Außenbahn. „Wir haben verschiedene Varianten. Das macht es für die Trainer einfacher“, meinte Oliver Bierhoff auf die Frage, wie die Mannschaft den Ausfall von Mittelstürmer Mario Gomez kompensieren kann. Dabei ließ der Manager der Nationalelf durchblicken, dass der Torjäger nicht unbedingt Eins-zu-Eins ersetzt werden muss: „Wir haben auch viele Varianten auf den Außenpositionen.“ Eine davon ist der 20-jährige Schalker, der in Teilen des Trainings gestern das Leibchen der A-Elf trug. Gemeinsam mit Joshua Kimmich beackerte er die rechte Seite, der etatmäßige Rechtsaußen Thomas Müller rückte dafür ins Sturmzentrum.
EM 2016: Müller wohl im Halbfinale Deutschland gegen Frankreich ganz vorne
Es deutet einiges darauf hin, dass Löw den Star des FC Bayern ganz vorne ranlässt – bestätigen wollte Müller das aber noch nicht. „Es ist noch alles offen. Der Trainer hat noch nicht mit mir gesprochen“, meinte der 26-Jährige, der immer noch auf seinen ersten Turniertreffer wartet. Doch ganz von der Hand weisen wollte er diese Variante auch nicht: „Es ist logisch, dass das ein Gedankengang sein kann.“ Müller wäre mit seinen Wegen in die Tiefe geeignet, um die nicht gerade als sprintstark verschrieene Innenverteidigung der Franzosen um Laurent Koscielny und Adil Rami vor Probleme zu stellen. Sané könnte mit seiner Spritzigkeit und seinen Qualitäten im Eins-gegen-Eins den in die Jahre gekommenen Linksverteidiger Patrice Evra beschäftigen.
Hoffnung gibt es im Fall Bastian Schweinsteiger. Der DFB erklärte, dass der Kapitän gestern im Fitnesszelt Stabilisationsübungen absolvierte. Tat er auch – in den ersten 15 Minuten. Anschließend begab sich der 31-Jährige auf den Platz, absolvierte erst ohne, später mit Ball eine Laufeinheit. Der Mittelfeldstratege könnte bis morgen Abend doch noch rechtzeitig fit werden. Ebenso wie Benedikt Höwedes. Der Hummels-Ersatz fehlte gestern im Mannschaftstraining und trainierte individuell. Offizielle Begründung: seine Belastungssteuerung. Sorgen muss man sich um den Schalker aber nicht machen, er ist morgen einsatzbereit.
EM 2016 in Frankreich: Spielplan, Stadien, Themenseite
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