Ungarn bei der EM 2016: Kader, Spielplan, Stadien und Gegner

Ungarn gehört zu den Außenseitern bei der EM 2016 in Frankreich.
 ©picture alliance / dpa

EM 2016: Der Steckbrief zur Nationalmannschaft von Ungarn: Kader, Spielplan, Stadien und Gegner in Gruppe F.

Die Qualifikation zur EM 2016 in Frankreich ist für die Nationalmannschaft von Ungarn schon ein riesiger Erfolg. Seit der Weltmeisterschaft 1986 hat Ungarn an keinem großen Turnier mehr teilgenommen. Die bislang letzte Teilnahme an einer Europameisterschaft liegt sogar noch einige Jahre länger zurück. Zuletzt war Ungarn bei der EM 1972 in Belgien dabei. Damals scheiterte die Mannschaft im Halbfinale an der Sowjetunion und belegte letztlich (hinter dem Gastgeber) Platz Vier. Dass Ungarn bei der EM 2016 ähnlich gut abschneidet, scheint ausgeschlossen. Aber: Wer hätte vor der EM 1992 auf Dänemark gewettet? Oder vor der EM 2004 auf Griechenland. Es wäre nicht die erste Europameisterschaft, bei der ein Außenseiter sensationell aufspielt. Abseits aller Spekulationen muss man aber festhalten: Schon die Teilnahme am Achtelfinale wäre für die Ungarn ein enormer Erfolg.

Der letzte Achtungserfolg gelang Ungarn übrigens vor dem EM 2004 gegen den amtierenden Vize-Weltmeister Deutschland. In einem Freundschaftsspiel besiegte das von Lothar Matthäus trainierte Team die DFB-Elf im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern mit 2:0. Wenn man sich vor Augen hält, dass Deutschland damals eine Fußball-Krise durchlebte und auf die Liste der Gegner blickt, die unsere Nationalmannschaft 2002 auf dem Weg ins WM-Finale eliminierte, dann wirkt der Sieg über den Vize-Weltmeister nicht unbedingt wie eine Sensation. Übrigens: Vor der EM 2016 trifft Deutschland wieder in einem Testspiel auf die Ungarn. Und zwar am 4. Juni in Gelsenkirchen. Ein Sieg über die aktuelle DFB-Elf wäre in der Tat eine Sensation.

Der Trainer von Ungarn bei der EM 2016: Bernd Storck

Unter der Ägide eines deutschen Trainers kehrt Ungarn bei der EM 2016 wieder auf die große Fußball-Bühne zurück. Bernd Storck spielte in den 1980er Jahren in der Bundesliga für den VfL Bochum und Borussia Dortmund. Mit dem BVB gewann er 1989 auch den DFB-Pokal. Von 1996 bis 2007 wirkte er als Co-Trainer bei Hertha BSC, dem VfL Wolfsburg, Partizan Belgrad und Borussia Dortmund. Von 2008 bis 2010 war er Cheftrainer der U-21-Nationalmannschaft von Kasachstan und 2008 nebenbei Cheftrainer des Klubs FK Almaty. Als Kasachstan in der Quali für die EM 2012 mit 0:3 gegen Deutschland verlor, war Storck seinen Trainerjob bei der A-Nationalmannschaft los. In der Folge wirkte er als Coach bei der U-19 und anschließend als Nachwuchs-Leiter bei Olympiakos Piräus.

Seit März 2015 ist Bernd Storck Sportdirektor beim ungarischen Fußballverband. Im Juli 2015 übernahm er von Pal Dardai auch den Trainerposten. Und brachte die Mannschaft in der Quali zur EM 2016 gleich nach vorne. Storck holte Welt- und Europameister Andreas Möller als Co-Trainer an die Donau. Dritter Deutscher im Trainerstab von Ungarn ist Torwarttrainer Holger Gehrke, der früher auf Schalke wirkte.

Der Kader von Ungarn bei der EM 2016: "König" Kiraly und vier Bundesliga-Legionäre

Deutsche Fußballfans kennen Ungarns Torwartlegende Gabor Kiraly noch aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen und 1860 München. In der Nationalmannschaft ist der Mann mit der Schlabberhose seit 1998. Bei der EM 2016 in Frankreich wird Gabor Kiraly 40 Jahre alt sein. Spielt er bei der Endrunde in Frankreich, löst er Lothar Matthäus als ältesten EM-Spieler aller Zeiten ab. Trotz seines Alters ist der "König", so die deutsche Übersetzung seines Nachnamens, noch richtig gut drauf. In den entscheidenden Momenten der EM-Quali hielt er Ungarn mit tollen Paraden im Rennen.

Ádám Szalai ist soeben mit Hannover 96 in die zweite Liga abgestiegen. Er steht bis 30. Juni 2018 bei Hoffenheim unter Vertrag und wurde in der Winterpause an Hannover ausgeliehen. Dafür ist Péter Gulácsi mit RB Leipzig soeben in die erste Liga aufgestiegen. Bundesliga-Fans ist zudem László Kleinheisler ein Begriff. Der Mittelfeldspieler hat mit Werder Bremen am letzten Spieltag den Klassenerhalt geschafft. Zoltán Stieber bleibt mit dem 1. FC Nürnberg nun in der zweiten Liga.

Das ist der endgültige Kader von Ungarn für die EM 2016 in Frankreich:

Tor:

SpielerGeburtstagVerein
Gábor Király 1. April 1976Haladás Szombathely
Dénes Dibusz 16. November 1990Ferencváros Budapest
Péter Gulácsi 6. Mai 1990RB Leipzig

Abwehr:

SpielerGeburtstagVerein
Attila Fiola 17. Februar 1990Puskás Akadémia FC
Barnabás Bese6. Mai 1994MTK Budapest FC
Richard Guzmics16. April 1987Wisła Krakau
Roland Juhász 1. Juli 1983Videoton FC
Ádám Lang17. Januar 1993Videoton FC
Tamás Kádár14. März 1990Lech Posen
Mihály Korhut1. Dezember 1988Debreceni Vasutas SC

Mittelfeld:

SpielerGeburtstagVerein
Ákos Elek 21. Juli 1988Diósgyőri VTK
Zoltán Gera22. April 1979Ferencváros Budapest
Ádám Nagy17. Juni 1995Ferencváros Budapest
László Kleinheisler 8. April 1994SV Werder Bremen
Adam Pinter12.06.1988Ferencvaros Budapest
Gergo Lovrencsics01.09.1988Lech Posen
Zoltan Stieber16.10.19881. FC Nürnberg

Sturm:

SpielerGeburtstagVerein
Balázs Dzsudzsák23. Dezember 1986Bursaspor
Ádám Szalai9. Dezember 1987Hannover 96
Krisztián Németh5. Januar 1989al-Gharafa Sports Club
Nemanja Nikolics31. Dezember 1987KP Legia Warschau
Tamás Priskin27. September 1986ŠK Slovan Bratislava
Dániel Böde24. Oktober 1986Ferencváros Budapest

Ungarn bei der EM 2016 in Gruppe F

Ungarn wurde bei der EM 2016 in Gruppe F gelost. Gegner sind Portugal, Island und Österreich.

Spiele bei der EM 2016:

14. Juni 2016, Nouveau Stade de Bordeaux: Österreich - Ungarn 18:00 Uhr - Ergebnis: 0:2

18. Juni 2016, Stade Vélodrome, Marseille: Island - Ungarn 21:00 Uhr

22. Juni 2016, Stade de Lumières, Lyon: Ungarn - Portugal 18:00 Uhr

26. Juni 2016, Stadium Municipal, Toulouse: Achtelfinale Ungarn -Belgien 21:00 Uhr

Größte sportliche Erfolge von Ungarn

Die großen Zeiten der ungarischen Nationalmannschaft liegen schon Jahrzehnte zurück. Deutsche Fußball-Fans denken natürlich spontan an das "Wunder von Bern". Im WM-Endspiel 1954 standen sich die DFB-Elf und Ungarn gegenüber. Die Magyaren führten schon mit 2:0, dann drehte Deutschland das Spiel noch und siegte 3:2. 

Vizeweltmeister: 1938 und 1954

Olympiasieger: 1952, 1964 und 1968

EM-Dritter: 1964

EM-Vierter: 1972

Ungarn in der FIFA-Weltrangliste

In der aktuellen FIFA-Weltrangliste (Stand: 10. Juni) liegt Ungarn auf Platz 20. Die neue Weltrangliste wurde noch vor der EM 2016 am 2. Juni veröffentlicht.

Mannschaftsquartier von Ungarn bei der EM 2016

Ungarn residiert bei der EM 2016 in Tourrettes, im Südosten von Frankreich.

Ungarns Weg zur EM 2016 in Frankreich

Die Nationalmannschaft von Ungarn rutschte als Dritter der Gruppe F in die Play-Offs für die EM 2016 in Frankreich. Im Rückspiel setzte sich das Team des deutschen Trainers Bernd Storck im November mit 2:1 (1:0) gegen Norwegen durch. Die Ungarn hatten bereits die erste Partie in Oslo 1:0 gewonnen. "Das ist wie ein kleines Fußballwunder", sagte Storcks Co-Trainer Andi Möller nach dem Spiel dem Sender "RTL nitro".

Qualifikations-Spiele:

1. Spieltag: Ungarn - Nordirland 1:2

2. Spieltag: Rumänien - Ungarn 1:1

3. Spieltag: Färöer - Ungarn 0:1

4. Spieltag: Ungarn - Finnland 1:0

5. Spieltag: Ungarn - Griechenland 0:0

6. Spieltag: Finnland - Ungarn 0:1

7. Spieltag: Ungarn - Rumänien 0:0

8. Spieltag: Nordirland - Ungarn 1:1

9. Spieltag: Ungarn - Färöer 2:1

10. Spieltag: Griechenland - Ungarn 4:3

Tabelle:

PlatzMannschaftSpieleToreTordifferenzPunkte
1Nordirland1016:8+821
2Rumänien1011:2+920
3Ungarn1011:9+216
4Finnland109:20-112
5Färöer106:17-116
6Griechenland107:14-76

Playoffs:

Hinspiel: Norwegen - Ungarn 0:1

Rückspiel: Ungarn - Norwegen 2:1

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser