Viertelfinale Polen gegen Portugal: Darum ist Portugal Favorit

Kann Superstar Cristiano Ronaldo Portugal ins Halbfinale schießen?
 ©dpa

Marseille - Im ersten Viertelfinale der EM 2016 treffen Polen und Portugal aufeinander. Darum sind die Portugiesen um Superstar Cristiano Ronaldo am Donnerstag Favorit.

Update 2 vom 5. Juli 2016: Nach der Partie zwischen Portugal und Wales wird der erste Finalist der Europameisterschaft in Frankreich feststehen. Hier erfahren Sie alles, was Sie zu Quoten, Statistik und möglichen Aufstellungen im ersten Halbfinale der EM 2016 wissen müssen.

Update 1 vom 5. Juli 2016: Jetzt wird es langsam richtig spannend: Die EM geht mit den Halbfinals in die ganz heiße Phase. Hier erfahren Sie, wie Sie das Spiel Portugal gegen Wales live im TV und im Stream sehen können.

Update vom 1. Juli 2016: Beide Teams agierten in den ersten 45 Minuten auf Augenhöhe, am Ende stand es 1:1. Doch die Portugiesen vergaben einige gute Chancen, sodass es bis zur 120. Minuten keine Änderung am Spielstand gab. Im Elfmeterschießen hatte Portugal dann die besseren Schützen und gewann 5:3.

Im ersten Viertelfinalspiel der EM 2016 in Frankreich bekommt es Cristiano Ronaldos Portugal mit Robert Lewandowskis Polen zu tun. Dabei sehen die Portugiesen das Viertelfinale nur als Durchgangsstation auf dem Weg ins Finale. Wir liefern Ihnen alle wichtigen Fakten zum Spiel und sagen Ihnen, warum Portugal der Favorit gegen Polen ist.

EM 2016 Faktencheck: Wann und wo spielt Polen im Viertelfinale gegen Portugal?

Das Viertelfinale Polen gegen Portugal findet am Donnerstag im Stade Vélodrome statt. Anstoß in Marseille ist um 21 Uhr. Hier erfahren Sie, wo Sie das Spiel live im TV und im kostenlosen Stream sehen können.

EM 2016 Faktencheck: Viertelfinale Polen gegen Portugal - Die Statistik

Das erste Duell der beiden Viertelfinalkontrahenten Polen und Portugal geht bis in das Jahr 1976 zurück. Damals traf man im Rahmen der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien aufeinander. Polen behauptete sich gegen die Portugiesen und holte auswärts einen 2:0-Sieg und zuhause ein 1:1-Unentschieden. 

1982 kam es in der Qualifikation für die Europameisterschaft 1984 in Frankreich zum erneuten Vergleich. Dieses Mal behielt Portugal die Oberhand und konnte im Hin-und Rückspiel Siege holen (2:1 und 1:0). 

Vier Jahre später kämpften beide Nationalmannschaften bei der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko in der Gruppe F um den Einzug ins Achtelfinale. Polen schlug Portugal mit 1:0. Das goldene Tor von Monterrey schoss damals Wlodzimierz Smolarek in der 63. Minute. Für beide Teams sollte es am Ende nicht für die nächste Runde reichen - Marokko und England setzten sich durch.

Es dauerte fast zwei Jahrzehnte, bis man es bei der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea wieder miteinander zu tun bekam. Es war die Show des Pedro Pauleta, der Polen mit drei Toren im Alleingang erlegte. Rui Costa setzte beim deutlichen 4:0-Erfolg der Portugiesen den Schlusspunkt. Doch wie schon 1986 war für Polen und Portugal bereits nach der Gruppenphase das Turnier beendet. Gastgeber Südkorea und die USA zogen überraschenderweise ins Achtelfinale ein. 

In der Qualifikation für die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz kam es zum bisher letzten Aufeinandertreffen. Polen gewann das Heimspiel mit 2:1 und holte im Rückspiel beim 1:1-Unentschieden einen Punkt. Am Ende konnte sich Polen als Gruppenerster für die EM 2008 qualifizieren. Portugal wurde Zweiter.

EM 2016 Faktencheck: Darum ist Portugal im Viertelfinale gegen Polen Favorit

Zugegeben, die Gruppenphase der Portugiesen bei dieser EM 2016 war alles andere als berauschend. Mit drei Unentschieden landete man am Ende auf Platz drei und hatte Glück, noch ins Achtelfinale einzuziehen. Doch welche Nationalmannschaft, die zum erweiterten Titelkreis gehört, kann behaupten, eine grandiose Gruppenphase absolviert zu haben?

Portugal hatte dann im Achtelfinale Geheimfavorit Kroatien vor der Brust und nur wenige trauten Cristiano Ronaldo und Co. ein Weiterkommen zu. Doch mit ihrer Defensivtaktik entnervten die Portugiesen die Kroaten und zum Teil auch die Zuschauer und buchten schließlich durch ein Quaresma-Tor in der 117. Minute der Verlängerung das Ticket für das Viertelfinale. 

Der Treffer fiel spät und im Elfmeterschießen hätte vielleicht Kroatien als Sieger den Platz verlassen, doch ganz unverdient war der Sieg Portugals nicht. Das Team von Trainer Fernando Santos stellte den Beweis an, sich an den Gegner anpassen und eine Taktik diszipliniert über die volle Spielzeit und sogar darüber hinaus umsetzen zu können. Und auch, wenn Superstar Cristiano Ronaldo über weite Teile des Spiels blass blieb, seine mannschaftsdienlichere Spielweise schien dem Team gut zu tun. Was der Sieg gegen Kroatien mit dem Selbstbewusstsein der ohnehin stolzen Portugiesen machte, konnte man im Anschluss an die Partie deutlich heraus hören. Die Portugiesen wähnen sich noch lange nicht am Ende ihres Weges bei dieser EM. "Wir können weit kommen und weiter von der Trophäe träumen. Der Spirit des Teams ist fantastisch, alle Spieler sind glücklich und das Selbstvertrauen ist sehr groß", sagte Offensivspieler Nani. 

Polen dagegen erwies sich in der Gruppenphase und auch im Achtelfinale gegen die Schweiz, das erst im Elfmeterschießen entschieden wurde, als gewohnt zäher Gegner. Im Gruppenspiel gegen Deutschland ließ Polen wenig Chancen zu und schaffte es gut, die Kreise von Özil, Götze und Müller einzuschränken. Am Ende qualifizierten sie sich punktgleich mit dem DFB-Team für das Achtelfinale. Dort sah das Spiel der Polen mehr nach harter Arbeit als nach flüssigem Spiel aus. Und auch, wenn das Achtelfinalspiel der Portugiesen ähnlich uninspiriert aussah: Kroatien ist nochmal eine andere Hausnummer als die Schweiz. Das fehlende Offensivtempo der Polen liegt bisher an der mangelhaften Integration von Topstürmer Robert Lewandowski. Der Torschützenkönig der vergangenen Bundesligasaison wirkt gehemmt und konnte noch kein Tor erzielen. 

Portugals Superstar Ronaldo spielt bei dieser EM ebenso noch nicht auf Top-Niveau, jedoch ist er im portugiesischen Angriffsspiel mehr involviert als es zur Zeit Lewandowski bei Polen ist. Auch seinen verschossenen Elfmeter im zweiten Spiel gegen Österreich scheint er gut weggesteckt zu haben. Kann CR7 im Viertelfinale noch eine Schippe drauflegen, dann hat Portugal die besten Chancen, Polen zu schlagen.  

EM 2016 Faktencheck: Polen gegen Portugal - Spielt Sanches im Viertelfinale von Anfang an?

Im Vergleich zu den Gruppenspielen nahm Portugals Trainer Santos gegen Kroatien ein paar Veränderungen vor. So saßen Rechtsverteidiger Vieirinha und der 38-jährige Ricardo Carvalho auf der Bank. Dafür durften Cedric Soares und Jose Fonte von Anfang an ran und verhalfen der Defensive Portugals zu mehr Stabilität. Auch Bayern-Neuzugang Renato Sanches, der zur zweiten Hälfte für Gomes eingewechselt wurde und zum "Man of the Match" gewählt wurde, überzeugte. Trainer Santos traf vor und während dem Achtelfinale die richtigen Personalentscheidungen und ist gut beraten, der selben Elf zu vertrauen, nur dieses Mal mit Sanches von Anfang an?

Diese Aufstellung könnte Portugal-Trainer Fernando Santos bringen:

Tor: Patricio

Abwehr: Cedric, Pepe, Fonte, Guerreiro

Mittelfeld: Mario, Silva, Carvahlo, Sanches

Sturm: Ronaldo, Nani

Aussichtsreichste Kandidaten für eine Einwechslung sind Ricardo Quaresma und Danilo Pereira. 

EM 2016 Faktencheck: Das ist die Statistik 

WettbewerbDatumBegegnungErgebnis
WM 1978 Europa: Qualifikation16.10.1976Portugal - Polen0:2
WM 1978 Europa: Qualifikation29.10.1977Polen - Portugal1:1
Freundschaftsspiel23.9. 1981Portugal - Polen2:0
EM 1984 Qualifikation10.10.1982Portugal - Polen2:1
EM 1984 Qualifikation28.10.1983Polen - Portugal0:1
WM 1986 Finalrunde 07.06.1986Polen - Portugal1:0
WM 2002 Finalrunde 10.06.2002Portugal - Polen4:0
EM 2008 Qualifikation11.10.2006Polen - Portugal2:1
EM 2008 Qualifikation08.09.2007Portugal - Polen2:2

Fußball-EM 2016 in Frankreich: Spielplan, Stadien und Themenseite

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