Deutschland und Türkei streiten um EM 2024

Der EM-Pokal. Am Freitag endet die Bewerbungsfrist für die EURO 2024.
 ©dpa

Frankfurt/Main - Am Freitag endet die Bewerbungsfrist für die EURO 2024. Die DFB-Kandidatur ist die aussichtsreichste. Einziger Mitbewerber ist im Augenblick die Türkei.

Update vom 26. September 2018: Wer bekommt die Europameisterschaft 2024? Deutschland oder die Türkei? Wir haben bereits zusammengefasst, wie Sie die Übertragung der Vergabe der EM 2024 live im TV und im Live-Stream sehen können.

Jetzt auch noch der Fußball. Als ob das politische Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei nicht schon gespannt genug wäre, streiten die Verbände beider Länder ab Freitag auch noch um die Ausrichtung der EM-Endrunde 2024.

Wenn bis zum Ende der Bewerbungs-Frist um 18.00 Uhr nicht noch ein Überraschungs-Kontrahent seinen Hut in den Ring wirft, kommt es zum Duell zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem türkischen Verband TFF.

10. März: Bekanntgabe, welche Länder sich beworben haben

Dass sich der Sport nicht vom gereizten Klima zwischen Berlin und Ankara befreien kann, wurde bereits in den vergangenen Tagen deutlich. Die Giftpfeile flogen munter hin und her - auch wenn die Europäische Fußball-Union (UEFA) erst am 10. März bekannt geben will, welche Länder sich tatsächlich beworben haben. Und natürlich ging es in dem Schlagabtausch nicht um den Sport, sondern um Politik.

Der erste Spitze kam Mitte Februar vom türkischen Sportminister Akif Cagatay Kilic. Am Tag der offiziellen Bewerbungs-Bekanntgabe wies das Regierungsmitglied nicht ganz beiläufig daraufhin, dass Berlin weiter auf seinen Flughafen warten müsse, während in Istanbul demnächst schon der dritte eröffnet wird...

DFB-Präsident Grindel: Vertrauen auf unsere Freunde in der UEFA

Die Antwort von DFB-Präsident Reinhard Grindel ließ nicht lange auf sich warten. Seine offensichtlichen Fragezeichen hinter einem EM-Gastgeber Türkei verpackte der 55-Jährige geschickt mit einem Hinweis auf die Situation in Deutschland: "Wir vertrauen darauf, dass wir unsere Freunde in der UEFA mit unserer Erfahrung in der Organisation von Turnieren, der hervorragenden Infrastruktur unserer Stadien und Städte und der politisch stabilen Lage in unserem Land überzeugen können."

Und als Grindel am Mittwoch persönlich die Bewerbungs-Unterlagen im UEFA-Hauptquartier in Nyon abgegeben hatte, legte der DFB-Boss noch einmal nach: "Für Spieler, Fans und Presse ist garantiert, dass in unserem Land die freiheitlichen Grundrechte gelten." Dass der Westen genau daran mit Blick auf die Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdogan zweifelt, ist kein Geheimnis.

Entscheidung über Vergabe im September 2018

Dennoch möchte die Türkei unbedingt das erste sportliche Großereignis ihrer Geschichte ausrichten. Bei ihren jüngsten Bemühungen mussten die Türken zwei Niederlagen einstecken. Die Olympischen Spiele 2020 gingen nach Tokio statt nach Istanbul, die EM 2016 nach Frankreich.

Ob es diesmal reicht, wird sich im September 2018 zeigen. Dann entscheiden die 17 Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees mit dem slowenischen Präsidenten Aleksander Ceferin an der Spitze über den Endrunden-Gastgeber.

Potentielle Bewerber werden weniger

Zuvor müssen die Verbände bis zum 27. April 2018 ihre vollständigen Unterlagen eingereicht haben. Ein Vorteil für die Türkei könnte sein, dass sie bei der paneuropäischen Endrunde 2020 im Gegensatz zu Deutschland (München) nicht vertreten ist.

Schon vor der Vergabe ist klar, dass die UEFA durch das Aufstocken der Endrunde auf 24 Teilnehmer beim Bewerbungs-Prozess zukünftig in Schwierigkeiten geraten könnte. Wenn sogar ein Verbund der skandinavischen Länder Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland seine angedachte Kandidatur wegen der nicht ausreichenden Infrastruktur zurückziehen musste, können potenzielle Bewerber in den kommenden Jahren an einer Hand abgezählt werden.

SID

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