Traumtore gegen Weißrussland: Deutschland qualifiziert sich für EM 2020

Deutschland hat sich für die paneuropäische Europameisterschaft 2020 qualifiziert. In Gladbach begeisterte die DFB-Elf mit mehr als schönen Toren.

  • Am Samstag traf Deutschland in Mönchengladbach auf Weißrussland.
  • Die DFB-Elf besiegte die Osteuropäer mit 4:0.
  • Dadurch ist die Löw-Elf für die EM 2020 qualifiziert.

Mönchengladbach - Mit einem Doppelpack von Toni Kroos und einem traumhaften Hackentor des neuen Abwehrchefs Matthias Ginter hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vorzeitig das EM-Ticket gelöst. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw gewann in Mönchengladbach seine Pflichtaufgabe gegen Weißrussland mit 4:0 (1:0) und profitierte vom torlosen Unentschieden im Parallelspiel der Niederlande in Nordirland.

DFB-Team: Nationalmannschaft nach Sieg für EM qualifiziert

Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) qualifizierte sich damit zum 13. Mal in Folge für eine EM-Endrunde (der Ticker zum Nachlesen). Im abschließenden Qualifikations-Duell am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) in Frankfurt/Main gegen die Nordiren geht es für Deutschland im Fernduell mit Oranje noch um den Gruppensieg.

EM-Qualifikation: Abwehrchef Ginter überzeugt als eiskalter Stürmer

Der überragende Gladbacher Ginter leitete in seinem "Wohnzimmer" mit einem Hackentreffer (41.) den Sieg gegen den 86. der FIFA-Weltrangliste ein. Es war das erste Tor im 29. Länderspiel für den Rio-Weltmeister, der nach dem Ausfall des schwer verletzten Niklas Süle zum neuen Chef der Defensive aufgestiegen ist. Leon Goretzka (49.) und Kroos (55./83.) sorgten mit ihren Treffern für den am Ende standesgemäßen Sieg und die gelungene Premiere des neuen Heimtrikots. Kapitän Manuel Neuer wehrte einen Foulelfmeter von Igor Stasewitsch ab (75.).

Vor dem Anpfiff gedachten beide Teams und Zuschauer mit einer Schweigeminute des vor zehn Jahren verstorbenen Nationaltorhüters Robert Enke, der einst für Mönchengladbach 32 Bundesligaspiele bestritt.

EM-Qualifikation: DFB-Team löst EM-Ticket vor Minus-Kulisse

Im mit nur etwa 33.164 Zuschauern besetzten Borussia-Park blieben wie erwartet viele Plätze frei, Teile des Oberrangs wurden sogar komplett geschlossen. "Wir müssen dafür sorgen", sagte Mittelfeldspieler Joshua Kimmich im Vorfeld, "dass alle, die zu Hause bleiben, es ein Stück weit bereuen."

Entsprechend motiviert ging die DFB-Auswahl zu Werke, trotz der sehr tief stehenden Abwehr der Weißrussen gab es anfangs Chancen fast im Minutentakt. Ginter vergab vor seinem 1:0 schon die beste Möglichkeit der Anfangsviertelstunde mit einem Schuss aus zehn Metern, den Gäste-Torhüter Alexander Gutor glänzend parierte (15.).

EM-Qualifikation: Neuer ist zur Stelle, wenn er gebraucht wird

Ginter war hinten kaum gefordert und suchte genau wie die Außenverteidiger immer wieder den Weg in die Offensive. Dort lief etwas überraschend der gelernte Mittelfeldspieler Goretzka anstelle von Julian Brandt in der Startelf auf - was sich spätestens mit dem 2:0 durch den Bayern-Profi als richtige Entscheidung erwies.

Auch Neuer schien es im Tor etwas langweilig zu sein, sein riskanter Ausflug bis fast an die Mittellinie bei einem Konter der Weißrussen blieb aber ohne Folgen (12.). Am Ende der ersten Halbzeit zeigte der Bayern-Torhüter mit einer Parade nach einem Schlenzer von Stasewitsch wieder seine Klasse im Kasten.

In der Offensive fehlten bei der deutschen Mannschaft die Genauigkeit und Konzentration beim Abschluss oder beim letzten Pass. Exemplarisch dafür war die Großchance von Timo Werner, der per Kopf völlig freistehend aus sechs Metern vergab (39.).

EM-Qualifikation: Deutschland - Weißrussland: Dominantes DFB-Team löst EM-Ticket

Die Weißrussen standen mit zwei Vierer-Ketten extrem tief, das Löw-Team versuchte, diesen Abwehrriegel vor allem über die Außen zu knacken. Der Leipziger Rechtsverteidiger Lukas Klostermann war deshalb in der ersten Halbzeit neben Ginter der auffälligste Spieler.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb der dreimalige Europameister klar spielbestimmend, und nach den Toren von Goretzka und Kroos war der Widerstand der Gäste gebrochen. Werner und Co. kombinierten nun deutlich flüssiger, die Weißrussen zeigten nur noch wenig Gegenwehr. Getrübt wurde die Stimmung durch die schwere Verletzung von Luca Waldschmidt.

SID

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