Maximilian Mittelstädt hat eine starke Saison mit dem VfB Stuttgart absolviert. Nun will er auch mit Deutschland den ganz großen Wurf landen.
Blankenhain – Die Europameisterschaft im eigenen Land rückt immer näher. Am 14. Juni startet das Turnier mit der Partie zwischen Deutschland und Schottland in der Münchner Allianz-Arena. Bundestrainer Julian Nagelsmann legt mit der ersten Trainingseinheit am Montag in Blankenhain im Weimarer Land los. Am Sonntag reisten die Nationalspieler an, wobei die Profis vom FC Barcelona (İlkay Gündoğan und Marc-André ter Stegen sind noch im Einsatz), von den Champions League-Finalisten Real Madrid (Antonio Rüdiger, Toni Kroos), Borussia Dortmund (Niclas Füllkrug, Nico Schlotterbeck) und Doublesieger Bayer 04 Leverkusen (Robert Andrich, Florian Wirtz, Jonathan Tah) noch fehlen. Auch Schlussmann Manuel Neuer (FC Bayern) war wegen Erkrankung noch nicht dabei.
Familie dabei? Mittelstädt freut sich
Vom ersten Tag an dabei ist Senkrechtstarter Maximilian Mittelstädt vom VfB Stuttgart. Wie viele andere Nationalspieler auch brachte der Linksverteidiger seine Freundin mit ins Trainingsquartier in den Osten des Landes. „Das ist ein schönes Gefühl und bringt Lockerheit rein. Danach ist eine lange Zeit, in der wir voneinander getrennt sind. Deshalb ist es eine coole Idee, dass wir die Liebsten bei uns haben.“ Nach einer Woche Pause wird der Motor wieder angeworfen, die Belastung peu à peu nach oben gefahren.
Das DFB-Team will an die starken Testspiele im Frühjahr in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) anknüpfen. Nach den vielen Enttäuschungen in den vergangenen Turnieren, soll diesmal vor eigenem Publikum eine deutliche Steigerung folgen. Ob es bis zum ersten EM-Titelgewinn nach 1996 reicht? Darüber entscheiden am Ende in den Spitzenspielen auch Tagesform und Nuancen. Verstecken will sich Deutschland im Rennen um die Trophäe gegen die Top-Nationen aus Frankreich, England, Italien oder Spanien allerdings nicht.
„EM-Titel ist ein Traum für jeden Spieler“
Mittelstädt machte eine selbstbewusste Ansage: „Wenn wir nicht das Ziel hätten, den EM-Titel zu holen, dann müssten wir nicht mitspielen. Das ist ein Traum für jeden Spieler.“ Für den 27-Jährigen hätte ein Endspiel in Berlin eine ganz besondere Note. Auch wenn er seinen Karriere-Aufschwung erst beim VfB erlebte, ist die emotionale Verbindung in die Heimat naturgemäß vorhanden.
Nagelsmann jedenfalls kann auf einen Spieler mit breiter Brust setzen. Mittelstädt ist mit den Stuttgartern Vize-Meister geworden, er steuerte zwei Tore und vier Vorlagen bei. Unter Coach Sebastian Hoeneß hat der als Backup verpflichtete Linksfuß eine zuvor nicht ansatzweise erahnte Steigerung genommen. Nun darf er auch auf den Stammplatz bei der EM hoffen. Mittelstädt selbst versteckt sich jedenfalls nicht: „Ich zwei ordentliche Länderspiele gehabt und eine gute Saison gespielt. Ich bin in der Lage, von Anfang an zu helfen.“