Paris - Wer bisher glaubte, sich in Ekstase schreiende Fußballreporter gibt es nur in Brasilien, weiß es seit dem EM-Spiel Island gegen Österreich besser.
Der neue Großmeister euphorischen Kommentierens bis zum Komplett-Versagen der Stimme heißt: Gudmundur Benediktsson. Der Mann ist Isländer, Fernsehreporter und seit Mittwochabend ein Star in den sozialen Netzwerken: Allein 1,5 Millionen Aufrufe des Videos gibt es bei Facebook am Morgen danach.
Den Weg zum 2:1 der Isländer in der 91. Minute erzählt Benediktsson mit einer solchen Hingabe, dass er nicht nur in den Herzen seiner Landsleute für immer einen besonderen Platz haben dürfte. Mancher Nutzer-Kommentar erkundigte sich besorgt, ob Benediktsson die Reportage eigentlich überlebt habe. Ja, er hat.
Seine am Ende kaum noch zu verstehenden (siehe und höre unten), mehr einem Röcheln gleichenden Worte hier in einer Übersetzung: „Und Theódór Elmar - er ist ganz alleine. Drei gegen zwei. Emmi, ab in den Kasten! Ab in den Kasten! Emmi. Ja! Ja!“, schreit Benediktsson - nach Luft schnappend, quietschend, quiekend, in einem dem Wahn nahen Ton, als das Tor im letzten Gruppenspiel fällt. Es ist Islands erster Sieg bei einer Fußball-EM.
„Ja! Ja! Ja! Wir gewinnen das hier! Wir sind unter den letzten 16. Wir sind unter den letzten 16. Wir haben gegen Österreich gewonnen!“, röchelt Benediktsson nach dem Treffer weiter. „Meine Stimme ist weg, aber das ist egal. Wir sind durch. Arnor Ingvi Traustason hat getroffen. Island 2, Österreich 1. Wer hätte das gedacht! Wer hätte das gedacht! Der Schlusspfiff ist da! Ich hab mich noch nie, nie so gut gefühlt. Arnor Ingvi Traustason sichert Island den ersten Sieg bei der EM. Wir haben kein Mal verloren, vergesst das nicht, wir haben kein Mal verloren, aber der erste Sieg ist da. Island 2, Österreich 1. Danke, dass ihr gekommen seid, Österreich. Danke fürs Kommen.“
Das ist Islands Kader bei der EM
dpa