In der Vorrundengruppe F der EM 2024 treffen Portugal, die Türkei, Tschechien und Georgien aufeinander. So steht es in der Tabelle.
Frankfurt am Main – Die Rollen in Gruppe F der Fußball-Europameisterschaft sind klar verteilt: Portugal, Europameister von 2016, ist nach einer makellosen EM-Qualifikation der große Favorit auf den Gruppensieg. Dahinter kämpfen ein junges türkisches Team, Tschechien und EM-Neuling Georgien um den Einzug ins Achtelfinale (alle Partien im Überblick finden Sie in unserem EM-Spielplan).
Das ist die Tabelle in Gruppe F
Portugal
Stars: Ganz klar, Cristiano Ronaldo. 39 Jahre alt, Rekordschreiber des Weltfußballs und seines Landes, unersättlich auch nach seinem Wechsel in die saudi-arabische Liga. Doch Ronaldo ist bei weitem nicht der einzige große Name: Mit dabei – mit 41 Jahren – ist Knallhartverteidiger Pepe. Daneben stehen Spieler wie Ruben Dias, Bernardo Silva (beide Manchester City), Joao Felix (FC Barcelona) oder Rafael Leao (AC Mailand) im Kader.
Trainer: Über sechs Jahre trainierte Roberto Martínez Belgien und hielt die „Roten Teufel“ in der Weltspitze des Fußballs. Ein Titel blieb dem mittlerweile 50 Jahre alten Spanier aber versagt. Seit Anfang 2023 ist Martínez für Portugals Nationalmannschaft verantwortlich. Selbst spielte er auch, war nach seinen Profi-Anfängen in Spanien in England, Wales und Schottland aktiv, auch als Vereinstrainer arbeitete Martínez bisher nur auf der Insel.
Aussichten: Portugal zählt mit seinem routinierten Superstar, den jungen starken Spielern sowie dem turniererfahrenen Trainer zu den Top-Kandidaten auf den Titel. Für den Anspruch der Mannschaft sollte die Gruppenphase kein Problem sein. Danach ist alles möglich – auch der EM-Triumph.
Türkei
Stars: Kapitän Hakan Calhanoglu von Inter Mailand ist international der größte Star im türkischen Team. Besonderes Augenmerk gilt auch dem in Regensburg geborenen Toptalent Kenan Yildiz von Juventus Turin. Die Türkei zieht ihre Stärke jedoch vor allem aus der mannschaftlichen Geschlossenheit. Zwölf unterschiedliche Torschützen waren für die 14 Treffer in der EM-Qualifikation verantwortlich.
Trainer: Trainiert wird die Türkei seit September 2023 von Vincenzo Montella. Der 49-Jährige folgte auf Stefan Kuntz. Unter dem früheren italienischen Nationalspieler zeigte die Türkei schon starke Spiele wie beim 3:2-Sieg im November in Berlin gegen Deutschland. Das Nationalteam musste zuletzt aber auch ein 1:6 gegen Österreich einstecken.
Aussichten: Die Chancen in der Gruppe stehen für die Türkei nicht schlecht. Portugal ist sicherlich der Topfavorit, doch der Einzug in die K.o.-Phase sollte drin sein. Ein Faktor könnten auch die zahlreichen türkischen Fans in Deutschland werden. Wird die Mannschaft von der Euphorie erfasst, könnte sie ein Überraschungsteam des Turniers werden und weit kommen.
Tschechien
Stars: Einen herausragenden Superstar gibt es im Aufgebot des östlichen Nachbarlands nicht. Dafür sind in Angreifer Patrik Schick, Offensivspieler Adam Hlozek und Torwart Matej Kovar drei deutsche Meister aus den Reihen von Bayer 04 Leverkusen bei den Tschechen mit dabei. Tomas Soucek von Premier-League-Club West Ham United ist der zweikampfstarke Kapitän der Mannschaft.
Trainer: Ivan Hasek trainiert die Tschechen. Der 60-Jährige war als Spieler bei der Weltmeisterschaft 1990 Kapitän der Tschechoslowakei und schied damals im Viertelfinale (0:1) gegen den späteren Weltmeister Deutschland aus. In seiner Trainer-Laufbahn machte er Halt in vielen verschiedenen Ländern - darunter Japan, Gabun, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Libanon.
Aussichten: In der Türkei und Portugal haben die Tschechen zu schwere Gegner, um auf Platz eins und zwei zu landen. Dazu kommt das Spiel gegen Außenseiter Georgien. Platz drei scheint realistisch.
Georgien
Stars: Der große Star des Teams ist Chwitscha Kwarazchelia. Der Offensivmann der SSC Neapel ist der Fixpunkt im Angriffsspiel der Georgier. Der 23-Jährige hat in 29 Länderspielen 15 Tore erzielt. Auch in der EM-Qualifikation war er mit vier Treffern der beste Torschütze seiner Nationalmannschaft.
Trainer: Der georgische Coach ist ein alter Bekannter aus der Bundesliga: Willy Sagnol trainiert das Nationalteam seit 2021. Der frühere Rechtsverteidiger des FC Bayern München schöpft aus einem großen Erfahrungsschatz als Topspieler auf Club- und Nationalteam-Ebene. Als Cheftrainer arbeitete Sagnol für französische Junioren-Nationalteams und Girondins Bordeaux. Bei den Bayern war er Co-Trainer und Interimscoach für ein Spiel.
Aussichten: Schon die EM-Qualifikation ist für Georgien ein großer Erfolg. Noch nie zuvor war die Nationalmannschaft des Landes bei einer Europameisterschaftsendrunde dabei. Beim Turnier in Deutschland ist das Team Außenseiter. Alles andere als ein Aus in der Gruppenphase wäre eine Überraschung. (jac/dpa)