Europa-League-Finale in Baku:  Arsenal-Fans in Mkhitaryan-Trikots von Polizei aufgehalten

Henrikh Mkhitaryan wird in Baku nicht für den FC Arsenal auflaufen können.
 ©dpa / Nick Potts

Der FC Arsenal muss im Europa-League-Finale von Baku gegen den FC Chelsea auf Henrikh Mkhitaryan verzichten - aus politischen Gründen. Das bekamen auch Arsenal-Fans zu spüren.

Update 29. Mai, 11.54 Uhr: Dass Henrikh Mkhitaryan das Finale der Europa League für den FC Arsenal nicht spielen wird können, weil der Armenier im aserbaidschanischen Baku womöglich um sein Leben fürchten muss, ist seit Längerem klar. Die politischen Hintergründe bekamen kurz vor dem Endspiel auch Fans der Gunners zu spüren.

Ein Video, das bei Twitter kursiert, zeigt, wie Arsenal-Fans in Baku ohne ersichtlichen Grund von einem Polizisten angesprochen werden. Nach kurzer Zeit, sieht man, dass einer der beiden aufgehaltenen Fans ein Trikot von Mkhitaryan trägt. Der Polizist spricht derweil in sein Funkgerät und wirkt ernst.

Berichten zufolge wurden die Fans erst Minuten später wieder losgelassen, was man auf dem Video nach einem Zeitsprung sieht. Warum die Fans, bei denen am Ende klar wird, dass ein Zweiter ebenfalls ein Arsenal-Jersey mit der Nummer Sieben und dem Mkhitaryan trägt, aufgehalten wurden, wird aber nicht ersichtlich. Der Grund ist noch immer nicht bekannt.

Arsenal-Star Mkhitaryan muss aus politischen Gründen auf Europa-League-Finale verzichten - nun äußert er sich

Update 21. Mai, 15.49 Uhr: Der Traum von Henrikh Mkhitaryan, das Europa-League-Finale zu spielen, ist geplatzt. Sein Verein FC Arsenal wird den Armenier wegen Sicherheitsbedenken nicht mit nach Baku nehmen. Nun äußerte sich der Mittelfeldspieler via Instagram. Dort schrieb er: „Es ist eine dieser Partien, die wir als Spieler nicht oft haben. Es tut mir sehr weh, dass ich es verpasse. Ich werde meine Teamkollegen anfeuern. Bringt es nach Hause.“

Europa-League-Finale: FC Arsenal verzichtet wegen Sicherheitsbedenken auf Mkhitaryan

Update vom 21. Mai, 13.27 Uhr: Der FC Arsenal hat sich dazu entschlossen, wegen Sicherheitsbedenken im Europa-League-Finale in Baku auf Henrikh Mkhitaryan zu verzichten. Wie der Klub bekanntgibt, wird der 30 Jahre alte Armenier nicht mit der Mannschaft zum Endspiel gegen den FC Chelsea am 29. Mai reisen.

Hintergrund sind politische Spannungen zwischen Aserbaidschan und Armenien. „Wir haben alle Optionen ausgiebig geprüft, damit Micki im Kader stehen kann“, schreibt Arsenal in der Mitteilung auf seiner Website, „aber nachdem wir das mit Micki und seiner Familie besprochen haben, haben wir uns darauf geeinigt, dass er nicht mitreisen wird.“

Man habe sich wegen der Bedenken mit einem Schreiben an die UEFA gewandt, hieß es weiter. „Micki war auf unserem Weg ins Finale ein Schlüsselspieler, deshalb ist das aus Sicht der Mannschaft ein großer Verlust für uns. Wir sind sehr traurig, dass ein Spieler ein großes Europäisches Finale aufgrund solcher Umstände verpasst, schließlich kommt sowas in einer Fußballer-Karriere nur selten vor.“

Erstmeldung vom 11. Mai: Arsenal denkt über Mkhitaryan-Verzicht in Baku nach

Baku - London-Finale in der Europa League: Der FC Chelsea trifft am 29. Mai auf den FC Arsenal. Für beide Mannschaften ist es die einzige Chance, die Saison doch noch mit einem Titel zu beenden - in der Premier League spielen sowohl die Blues als auch die Gunners nur eine Nebenrolle.

Das Finale steigt in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, für einen Arsenal-Star könnte genau dieser Umstand eine große Rolle spielen: Der ehemalige Dortmunder Henrikh Mkhitaryan stammt aus Armenien, sein Heimatland und Aserbaidschan stehen seit vielen Jahren in einem Konflikt um das Grenzgebiet Bergkarabach. Immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen.

„Sport und Politik sind zwei unterschiedliche Dinge.“

Das Außenministerium von Aserbaidschan versicherte laut der Nachrichtenagentur AP, dass Mkhitaryan in Baku spielen kann. Eine Sprecherin sagte: „Aserbaidschan war schon für viele Sportveranstaltungen Gastgeber, und Sportler aus Armenien haben daran teilgenommen. Sport und Politik sind zwei unterschiedliche Dinge.“

Also doch keine Gefahr für den Offensivspieler? Ein Arsenal-Sprecher hatte zuvor gesagt: „Wir ersuchen die UEFA um Garantien, dass es sicher sein wird für ihn, nach Baku zu reisen.“ Noch lägen dafür laut dpa keine akzeptablen Garantien vor. Der Verein sei „natürlich hochgradig besorgt“, dass der Austragungsort des Finales eine Teilnahme Mkhitaryans unmöglich machen könne. Arsenal hatte sich zuletzt in Valencia für das Endspiel qualifiziert. Dabei sorgte vor allem eine Szene mit einer Moderatorin für Schlagzeilen

dpa

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