Bundesliga ohne FC Bayern schöner? Hammer-Vorschlag vom „Lieblingsexperten“ der FCB-Fans

Passt der FC Bayern noch in die Bundesliga? Das Konzept der ersten deutschen Liga ohne die Bayern erhält aktuell viel Zuspruch. Vor allem von TV-Experte Marcel Reif.

  • Der FC Bayern* dominiert seit Jahren die Bundesliga.
  • Unter anderem Marcel Reif wirbt vermehrt für eine Bundesliga ohne den FCB.
  • So könnte wieder mehr Spannung in den Liga-Alltag einkehren.

München - Der FC Bayern* dominiert die Bundesliga nach der Corona-Pause - wieder einmal muss man sagen. Aktuell haben die Münchner sieben Punkte Vorsprung und sind erneut auf Meisterkurs. Es wäre bereits der achte Titel* in Folge. 

Auch im Spitzenduell gegen Borussia Dortmund konnte sich der FCB eindrucksvoll durchsetzen - für den BVB hätte das Spiel wohl nur durch einen Lucky Punch ausgehen können. Noch auffälliger wurde die Übermacht der Bayern dann im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf*: Mit 5:0 schoss man die Fortuna aus dem Stadion - inklusive beeindruckender Ballstafetten um und auch im Strafraum. 

FC Bayern raus aus der Bundesliga? Reif meint: „nicht zu vermeiden“

Die Bundesliga droht zunehmend in verschiedene Klassen zu zerfallen - wobei die Münchner eine Klasse für sich darstellen. Ist das noch spannend? 

Fußball-Experte Marcel Reif hat nun schon des Öfteren das Konzept in den Raum gestellt, dass die Bayern die Bundesliga wohl verlassen müssten, damit wieder ein Liga-Betrieb auf Augenhöhe hergestellt werden kann. So auch im Sport1-„Doppelpass“ nach der Düsseldorf-Klatsche. Auch Stern-Redakteur Tim Schulze stimmt Reif zu.

In seiner Sport1-Kolumne wird Reif noch deutlicher: „Das hat aktuell mit Wettbewerb nichts mehr zu tun“, meint er. Auch wenn Reif ausdrücklich darauf hinweist, dass kaum jemand den FCB aus der Liga nehmen WILL. Es sei aber auf Dauer „nicht zu vermeiden“. Zu groß sei bereits die Schere zwischen Teams wie Paderborn, Düsseldorf und eben den Münchnern.

FC Bayern raus aus der Bundesliga? Klassenunterschiede werden immer größer

Während bei den einen finanziell alles sehr eng gestickt sei, könnten die anderen überlegen, ob sie nun Leroy Sané* oder Kai Havertz für Mega-Ablösen kaufen - oder doch gleich beide? Die Corona-Krise wird dieses Gefälle noch verstärken, orakelt Reif. Einen Grund dafür sieht er in der ungleichen Verteilung der TV-Gelder. Allerdings könne man auch den Standpunkt vertreten, dass die „großen“ Clubs sich dieses Standing auch über Jahrzehnte erarbeitet haben, stellt der Experte sein „Andererseits“ daneben.

Reif nennt keine Schuldigen und präsentiert auch keine perfekte alternative Lösung. Allerdings meint er: „Es ist sinnlos, den FC Bayern mit Düsseldorf, Paderborn und zehn anderen solcher Mannschaften in eine Liga zu pressen. (...) Ohne Bayern und Dortmund kriegst du einen Wettbewerb, der seinen Namen wieder verdient.“

FC Bayern in eine Superliga? Auch andere Ligen haben Klassen-Probleme

Wirklich interessant wird es aber beim Blick über die Landesgrenzen hinaus, denn: Wo sollten die Bayern bei einem Bundesliga-Auszug spielen, wenn nicht in einer Art europäischer Superliga mit den anderen Top-Teams wie Real Madrid, Paris Saint-Germain oder dem FC Liverpool.

Dieses Superliga-Konzept würde tatsächlich auch aus Sicht anderer Ligen Sinn ergeben. Denn die Übermacht eines oder weniger Vereine ist kein Problem, das die Bundesliga* alleine hat. In Italien dominiert ebenfalls seit Ewigkeiten Juventus Turin das Geschehen. In Frankreich führt kein Weg an Paris vorbei. In Spanien liefern sich mit Barca und Real zumindest zwei Mannschaften ein Titelrennen. Selbst die Premier League entwickelt sich immer mehr zu einer Klassengesellschaft. In vermeintlich kleineren Ligen, wie Griechenland (Piräus) oder Portugal (Porto und Benfica Lissabon) zeigt sich ein ähnliches Bild.

Ist eine europäische Super-Liga am Ende die Lösung? Liga-Konzepte, durch die die Mannschaften jeweils innerhalb wirtschaftlich weitestgehend auf Augenhöhe spielen können und auch dadurch sportliche Spannung erhalten bleibt, hätten sicher ihre Vorteile. Sowohl der FC Bayern, der dann jede Woche gefordert wäre, als auch Teams wie Paderborn oder Düsseldorf könnten ihren Nutzen daraus ziehen.

FC Bayern raus aus der Bundesliga: Macht eine Super-Liga der Top-Vereine Sinn?

Allerdings würde eine solche Superliga alle Liga- und Pokal-Systeme, die über Jahrzehnte gewachsen sind und durch die der Fußball seine gesellschaftliche Bedeutung erst gewinnen konnte, über den Haufen werfen. Eine Champions League* wäre zum Beispiel nur noch als Pokal-Wettbewerb zur Super-Liga möglich und würde viel von ihrem Reiz verlieren. 

Ob am Ende wirklich alle gewinnen würden, bleibt zumindest fraglich.Ein ganz anderer Punkt könnte dem Konzept aber das Genick brechen: Eine Superliga würde voraussetzen, dass Fußball-Vereinigungen wie der DFB ihre Zugpferde zu einem übernationalen Verband wechseln lassen. Das wäre aus organisatorischer und finanzieller Sicht eher schadhaft. Aber wer, wenn nicht die nationalen Fußball-Verbände könnten eine solche Superliga anstoßen? Bis die Verbände diesen Schritt gehen, muss die Schere wohl noch wesentlich dauerhafter und extremer auseinandergehen.

Am Ende stellt dich zudem die Frage: Würde eine Super-Liga die Schere zwischen den „normalen“ und dieser Luxus-Klasse nicht noch weiter vergrößern? Und grundlegend ist auch nicht sicher, ob der FC Bayern die Dominanz der letzten Jahre wirklich auch in Zukunft halten werden kann. 

Alternativ zum Liga-Auszug der Bayern, wie Reif ihn an die Wand malt, gibt es außerdem auch noch andere Konzepte, die wieder Spannung bringen würden. Alleine eine Transfer*- oder Investitions-Obergrenze könnte Zwei-Klassen-Gesellschaften auf dem Markt verhindern. Zudem könnte auch ein Drafting-System wie etwa in der NBA für mehr Chancengleichheit sorgen.

rjs

Die Bayern präsentieren sich in der Rückrunde in Gala-Form. Der aktuelle Titelträger traut ihnen sogar den Titel in der Champions League zu.

Auch im DFB-Pokal sind die Roten der Topfavorit - das Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt begleiten wir im Live-Ticker.  Die Corona-Pause hat die Dominanz des FC Bayern München in der Bundesliga zementiert. Ex-FCB-Profi Paul Breitner sah dies kommen. Für die nächste Saison prophezeit er eine ganz neue Situation.

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