Mit der „Loan Army“ zum Erfolg: Wie ein FIFA-Urteil zum Glücksfall für den FC Chelsea wurde

Der CL-Achtelfinalgegner der Bayern steht fest. Die Münchner bekommen es mit dem FC Chelsea mit alten Bekannten zu tun. Die Blues im Porträt.

  • Am Montag wurde das Achtelfinale der Champions League ausgelost
  • Der FC Bayern trifft auf den FC Chelsea
  • Die Blues befinden sich unter Coach Frank Lampard gezwungenermaßen im Umbruch

Nyon/München - Mitte Februar kommt es zur Neuauflage des Champions-League-Endspiels von 2012. In einem dramatischen wie auch geschichtsträchtigen „Finale Dahoam“ spielte der FC Chelsea den Spielverderber in der Allianz Arena. Unmittelbar nach Ziehung der Begegnungen wurden deshalb Erinnerungen an 2012 laut - nun hat der FC Bayern die Chance zur Revanche. 

Der Gegner indes hat nur noch wenig mit dem Team aus vergangenen Tagen zu tun. Während im Kader der Münchner mit Neuer, Boateng, Alaba und Müller immerhin noch vier Spieler aus dem Finale von damals stehen, findet sich bei den Blues kein einziger. Das Team hat sich verändert - unfreiwillig.

FC Bayern gegen FC Chelsea: Erfolge dank Abramovic und Mourinho

Der FC Chelsea ist ein traditionsreicher Klub aus dem Westen Londons. Wirklich erfolgreich sind die Blues allerdings erst seit dem Einsteigen des russischen Oligarchen Roman Abramovic, der seit 2003 ordentlich Geld in die Vereinskassen pumpt. So fallen neben fünf Meistertiteln auch zwei Europa-League-Siege sowie jener Königsklassen-Triumph in die Ära Abramovics. 

Vor allem unter Trainern Jose Mourinho (jetzt Tottenham Hotspur) und später auch Antonio Conte (Inter Mailand) entwickelten sich die Blues kontinuierlich zu einem Top-vier-Team der Premier League. Mittlerweile scheint die Kluft zum Spitzenduo Liverpool und Manchester City allerdings größer geworden zu sein. 

FC Bayern gegen FC Chelsea: Wie ein FIFA-Urteil zum „Glücksfall“ wurde

Dennoch befindet sich Chelsea aktuell auf dem aufsteigenden Ast - dabei mussten die Londoner gewissermaßen erst zu ihrem Glück gezwungen werden. 

Gemäß eines im Februar 2019 ausgesprochenen Urteils der FIFA durfte der FC Chelsea zwei Transferperioden lang keine neuen Spieler verpflichten. Den Blues wurde vorgeworfen, wiederholt gegen Regularien bezüglich der Verpflichtung minderjähriger Spieler aus dem Ausland verstoßen zu haben. 

Chelsea reagierte verärgert auf die ausgesprochene Transfersperre und erzwang kürzlich per Klage immerhin eine Reduzierung auf nur eine Transferperiode. Im Winter können die Blues also wieder auf dem Transfermarkt zuschlagen. Dabei sollten die West-Londoner durchaus dankbar über die FIFA-Barrikade sein. 

FC Bayern gegen FC Chelsea: Die „Loan Army“ der Blues schlägt ein

Denn in der Vorsaison unter Maurizio Sarri wirkte das Londoner Offensivspiel des Öfteren statisch und lethargisch - die Transfersperre und das damit verbundene Setzen auf eigene Talente kam daher genau zum richtigen Zeitpunkt. „Die Transfersperre ist ein Glücksfall für Chelsea“ titelte etwa die britische Zeitung The Sun. Die Blues verfügen in den eigenen Reihen nämlich über eine „ganze Armee an Talenten“. 

Da man an der Stamford Bridge, dem Heimspielort des FC Chelsea, nicht auf die Talente setzte, wurden diese in ganz Europa verliehen - auf der Insel sprach man daher von der „Loan Army“ (dt. „Der Armee der Ausgeliehenen“)

Talentschmiede FC Chelsea: Callum Hudson-Odoi, Tammy Abraham & Co.

Eines dieser Talente, welches ebenfalls vor dem Absprung stand, war Callum Hudson-Odoi. Die Transferposse um den 19-jährigen Engländer begleitete den vergangenen Sommer der Roten maßgeblich. 

Hinzu kommt Mason Mount (20 Jahre), den Neu-Trainer und Klub-Ikone Frank Lampard aus Derby County mitbrachte. Dorthin war der offensive Mittelfeldspieler verliehen gewesen. Im Sturm glänzt der 22-jährige Tammy Abraham (24 Spiele, 13 Tore), der Erinnerungen an Didier Drogba aufleben lässt. Er brillierte in der vergangenen Saison bei Aston Villa, ehe ihn die Blues zurückbeorderten. Alle drei sind inzwischen englische Nationalspieler. 

Auch Fikayo Tomori (21), Reece James (20) oder Andreas Christensen (23), ebenfalls Eigengewächs und einst an Gladbach ausgeliehen, kommen unter Lampard regelmäßig zum Zug. Alles in allem scheint der Mix im Team durch die frischen Talente wieder ausgewogener zu sein. Hinzu kommen nämlich erfahrene Profis wie Olivier Giroud (33), Pedro (32), Willian (31) oder Cesar Azpilicueta (30).

In der Premier League rangieren die Blues übrigens auf einem respektablen vierten Platz (Stand Dezember 2019). Zwischenzeitlich gewann die Lampard-Elf sieben Pflichtspiele am Stück - und das sicherlich nicht trotz, sondern wegen der vielen Talente. 

Auf den FC Bayern wartet also ein Gegner, den es sicherlich nicht zu unterschätzen gilt. Favorit ist der Deutsche Rekordmeister nach einer furiosen Gruppenphase allerdings dennoch. Was denken Sie? Können der FC Bayern sowie die beiden anderen deutschen Teams ins Viertelfinale einziehen? Wer setzt sich durch? Stimmen Sie ab. 

as

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