Der FC Bayern München ist gut in die Saison gestartet. Ein Spieler durfte dazu bislang aber nicht allzu viel beitragen - genau das soll ihn verärgern.
Update vom 28. September, 20.47 Uhr: Nachdem Gerüchte aufkamen, Javi Martinez sei unzufrieden mit seiner aktuellen Rolle beim FCB (siehe Erstmeldung) dürfte nun ein wenig Wind aus den Segeln genommen werden. Denn beim Zitter-Sieg in Paderborn bekam der Spanier 45 Minuten Einsatzzeit zugesprochen. Trainer Niko Kovac brachte den Mittelfeldspieler zur zweiten Halbzeit für den unauffälligen Thiago (hier geht es zu den Noten der Bayern-Spieler).
Erstmeldung: Frust beim FC Bayern? Javi Martinez soll verärgert sein
München - Von wegen Oktoberfest-Frust: Während es in den vergangenen Jahren zur Wiesn-Zeit eher mäßig beim FC Bayern München lief (unter anderem wurde Trainer Carlo Ancelotti gefeuert), scheint es aktuell doch ganz gut auszusehen: In der Bundesliga kommt man mehr und mehr in die Spur, in der Champions League hat man das Auftaktspiel souverän gewonnen und auch die Stimmung im Team scheint bestens zu sein.
Trainer Niko Kovac betonte auf der Pressekonferenz, die tz.de* im Live-Ticker begleitete: „Die Chemie - wie man so schön sagt - die stimmt. Es sind tolle Neuzugänge hinzugekommen und die Jungs, die schon länger da sind, haben die Neuen fantastisch aufgenommen.“
FC Bayern München: Gute Stimmung im Training - gibt es trotzdem unzufriedene Spieler?
Stichwort Oktoberfest: Es scheint etwas zusammenzuwachsen beim FC Bayern. In der vergangenen Woche präsentierte man sich als Einheit auf der Wiesn*, versprühte gute Laune, lächelte in die Kameras. Doch ist wirklich alles Friede, Freude, Eierkuchen beim FCB?
Javi Martinez kommt in dieser Saison auf relativ wenig Spielzeit - 69 Minuten sind es gerade einmal. Nach Informationen von Sport1 ist der Spanier darüber sehr verärgert. Zurecht? Schließlich hat man mit einem Javi Martinez in der Mannschaft häufig grandiose Auftritte abgeliefert. Es sei nur an das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale in Liverpool erinnert.
Javi Martinez nur auf der Bank: Ärger beim FC Bayern München?
Öffentlich beklagt sich der 31-Jährige nicht über seine Rolle. Dafür ist er viel zu gut erzogen. Zuletzt sprach er im FC-Bayern-Interview über seine Zeit in München, die Liebe zur Stadt und zum Verein. Martinez hat die bayerische Siegermentalität eingeatmet, die Kultur schätzen gelernt. Legendär ist sein Video mit Komiker Harry G, von dem tz.de* berichtete.
Der Baske muss und will auch auf dem Platz ein echter Bayer sein. Das weiß auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus: „Sie brauchen ihn auf jeden Fall, weil sie einen breiten und hochqualitativ aufgestellten Kader brauchen. Martinez ist ein Typ Sechser, der vielleicht jetzt noch nicht so gebraucht wurde. Es werden aber wieder die Spiele kommen, in welchen er wieder wichtig sein wird auf der Sechs. Vor allem, wenn es richtig hart auf hart kommt“, erklärt er gegenüber Sport1. Klar, dass sich Matthäus ebenfalls an Liverpool erinnert.
Javi Martinez in der Rolle als Ersatzspieler: Bekommt er gegen Paderborn eine Chance?
Wie geht es also weiter mit Martinez? Vielleicht wird er schon sehr bald wieder gefragt sein. Champions League, England, Top-Gegner - der FC Bayern muss am Dienstag zu Tottenham Hotspur. Ivan Perisic*, Leon Goretzka und Fiete Arp* werden gegen Paderborn (hier im Live-Ticker) definitiv fehlen. Vielleicht entscheidet sich Kovac ja für eine Variante mit Martinez?
Die Konkurrenz ist groß - Thiago, Corentin Tolisso, mittlerweile Joshua Kimmich. Auch im Abwehrzentrum gibt es neben Niklas Süle mit Lucas Hernandez, Benjamin Pavard und Jerome Boateng starke Alternativen. Matthäus sagt: „Niko Kovac hat eben viele Mittelfeldspieler, da muss sich jemand hinten anstellen. In dem Fall trifft es Martínez.“ Sein Rat: Einfach weiter arbeiten. „Javi ist immer ein fairer Spieler gewesen. Es ist ähnlich wie bei Marc-André ter Stegen: Man kann nicht zufrieden sein, wenn man auf der Bank sitzt. Trotzdem geht es anderen Spielern auch so, aber beim FC Bayern wird es immer gleich groß gespielt. Beim SC Paderborn sitzen auch Spieler auf der Bank, die genauso sauer sind“, betont der Weltmeister von 1990.
FC Bayern München: Trainer Niko Kovac könnte rotieren - profitiert Javi Martinez?
Kovac muss die besondere Bayern-Situation koordinieren und meistern. Immer wieder erklärte er, als er auf Ersatzspieler angesprochen wurde: „Lassen Sie und über die Spieler reden, die spielen.“ Zu denen zählt Martinez im Moment nur selten.
Zur Oktoberfest-Zeit ist das für ihn nichts Neues. Auch in der vergangenen Saison war der Defensiv-Allrounder gegen Hertha und Gladbach draußen - es gab zwei Pleiten.
Währenddessen wird beim FC Bayern über weitere Neuzugänge spekuliert. Sind Donyell Malen* und Timo Werner ein Thema?
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