Bayern-Altstars mit auslaufenden Verträgen: Müssen sie etwa wegen einer pikanten FCB-Regel gehen?

Die Verträge mehrerer Bayern-Leistungsträger über 30 laufen 2021 aus. Nun ist die Frage, ob der Rekordmeister eine eiserne Regel bricht oder beibehält. 

  • Im Interview mit der tz sprach Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge über seinen Nachfolger Oliver Kahn. 
  • Der ehemalige Bayern-Torwart war auch schon beim Odriozola-Transfer involviert. 
  • Präsident Herbert Hainer und Sportdirektor Hasan Salihamidzic äußerten sich zum Vertrag von Thomas Müller

Update vom 7. Februar 2020, 10.22 Uhr: Hält der FC Bayern seine Altstars oder steht doch ein Verkauf im Raum? Noch ist die Zukunft von Manuel Neuer, Thomas Müller & Co. ungewiss. Präsident Herbert Hainer äußerte sich währenddessen über einen Spieler, der auch schon in die Jahre gekommen ist: Cristiano Ronaldo und der FC Bayern - würde das passen?

Update vom 6. Februar 2020, 11.45 Uhr: Dass 30-jährige Profis beim FC Bayern nicht gerade langfristig planen können, ist seit Jahren kein Geheimnis. So gilt an der Säbener Straße die Faustregel, dass die Verträge von Spielern über 30 nur für ein, höchstens zwei Jahre verlängert werden. 

Selbst unumstrittene Vereinslegenden wie Franck Ribéry und Arjen Robben mussten sich in ihren letzten Jahren immer wieder mit Kurzzeitverträgen zufrieden geben. Jetzt stehen die nächsten FCB-Ikonen vor einem auslaufendem Vertrag. 

FC Bayern München: Thomas Müller und Manuel Neuer in der Warteschlange

Die Arbeitspapiere von Thomas Müller und Manuel Neuer laufen 2021 aus. Neuer wird dann schon das 35. Lebensjahr erreicht haben, Müller immerhin das 31.. Was für sie spricht: Ihr Lebenswerk und bekannte Präzedenzfälle. 

Müller gilt als letzte bayerische Identifikationsfigur im Kader des Rekordmeisters und untermauert seinen frühzeitigen Legenden-Status mit zuletzt ansprechenden Leistungen. In 20 Bundesliga-Spielen erzielte er fünf Tore und starke zwölf Assists. Gerüchte über einen möglichen Abgang nach der schwierigen Zeit unter Niko Kovac sind längst vergessen.

FC Bayern München: Präsident Herbert Hainer schwärmt von Thomas Müller

Das bestätigte nun auch Präsident Herbert Hainer, der sich eine Zeit ohne Thomas Müller „nur sehr schwer vorstellen kann“. Müller verkörpere „den FC Bayern und repräsentiert den Verein hervorragend. In München, in Bayern, in der ganzen Welt“.

Sollte Müller seinen Vertrag um mehr als zwölf oder 24 Monate verlängern wollen, könnte er sich bei den Verhandlungen auf Robert Lewandowski stützen. Der war bei seiner Vertragsverlängerung 2019 immerhin schon 31 und wird dem Verein wohl noch bis 2023 erhalten bleiben. Auch Torwart-Legende Oliver Kahn erhielt im Alter von 33 noch einen erneuerten Kontrakt über drei Jahre. 

Ein Präzedenzfall, auf den sich auch Neuer stützen könnte - auch wenn dessen Ausgangsposition aufgrund der Verpflichtung von Schalkes Torwart-Talent Alexander Nübel nochmal eine andere ist. 

FC Bayern München: Auch Thiago Alcantara sammelt Argumente

Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat sich nach dem Pokalfight gegen Hoffenheim zu den auslaufenden Verträgen von Müller und dem wiedererstarkten Thiago Alcantara, dessen Vertrag ebenfalls 2021 ausläuft, geäußert: „Wir werden sicher Gespräche führen, die Spieler wissen Bescheid. Aber wir konzentrieren uns die nächsten Wochen erst einmal auf das Sportliche. Es ist total wichtig, dass wir auf unsere Ziele fokussiert sind.“

Auch der 28-jährige Thiago drehte in den letzten Wochen nochmal richtig auf und erzielte in den vergangenen drei Spielen jeweils ein Tor. Wenn sein Vertrag ausläuft, wird er die magische 30 auch geknackt haben. 

Ob die Bayern bei den Vertragssituationen der einzelnen Spieler differenzieren, oder eisern an ihrem Gesetz festhalten, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Alle drei Spieler haben in den vergangenen Wochen Argumente für sich gesammelt. Fakt ist auch: Will man noch eine hohe Ablösesumme erzielen, ist der Sommer 2020 die letzte Chance.

In der Bundesliga hoffen die Münchner auf die nächsten Punkte. Der einstige Dauer-Konkurrent Dortmund kommt zumindest in der Liga wieder in Fahrt - Streamingdienst DAZN hat für die BVB-Fans in Kürze eine besondere Überraschung.

Vertrags-Gespräche mit den Bayern-Altstars? Jetzt enthüllt Rummenigge die Pläne

Update vom 28. Januar, 13.45 Uhr: Karl-Heinz Rummenigge hat im Interview mit Münchner Merkur und tz Klartext gesprochen. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München äußerte sich unter anderem zu den auslaufenden Verträgen der Altstars - zum Beispiel der Kontrakt von Thomas Müller endet im Sommer 2021.

„Erstmal möchte ich festhalten, dass wir auch aktuell über einen erstklassigen Kader verfügen“, erklärte er, als er von den tz-Journalisten Hanna Raif und Manuel Bonke auf den Umbruch im Sommer 2020 angesprochen wurde. „Wir haben einige Spieler, die noch 1,5 Jahre Vertrag haben. Da werden wir jetzt als erstes Gespräche führen. Diese Spieler haben große Verdienste um den FC Bayern – egal, ob das David Alaba ist, Thiago, Jerome Boateng, Javi Martinez, Thomas Müller oder Manuel Neuer.“

FC Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge erklärt Pläne mit den Altstars

Für Rummenigge ist deshalb sonnenklar: „Natürlich werden wir die Gespräche mit diesen Spielern mit großer Sensibilität führen, bevor wir Entscheidungen treffen.“

Welche Entscheidung trifft der FCB bei Leroy Sané? Rummenigge hat sich auch zu den möglichen Verhandlungen mit Manchester City geäußert. Währenddessen gibt es Spekulationen um einen Weltmeister - landet der Atletico-Star beim FCB

Bayern-Boss Rummenigge verrät: Heynckes rief an - es ging um Hansi Flick

Erstmeldung vom 24. Januar: München - Karl-Heinz Rummenigge wird nicht mehr lange Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München bleiben. 2021 hört er auf. Bis dahin wird er Oliver Kahn einarbeiten. 

Im Interview mit der tz* und dem Münchner Merkur* hat Bayern-Boss Rummenigge nun über seinen Nachfolger gesprochen: „Wir hatten jetzt ja noch Transfermarkt-Gespräche die vergangenen Wochen. Daran hat auch Oliver Kahn als neues Mitglied des Vorstandes teilgenommen. In meinen Augen ist er eine Bereicherung. Im Moment läuft alles sehr zufriedenstellend.“

Rummenigge wünscht sich Champions-League-Sieg

Die Einarbeitung von Oliver Kahn läuft natürlich anders ab als zu seiner Zeit. Es habe sich viel verändert seitdem, erklärte Rummenigge. „Als ich 1991 kam, hatte ich das große Glück – damals waren wir ja noch ein e.V. und ich war Vize-Präsident –, dass ich zehn Jahre Zeit hatte, um mich und meine Rolle im Windschatten von Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer zu entwickeln. Es war einfacher, die Geschwindigkeit im Fußball war nicht nur auf, sondern auch außerhalb des Platzes geringer.“

Rummenigge würde jedenfalls gerne noch einmal die Champions League mit dem FC Bayern gewinnen. Für ihn ist es der schönste und wertvollste Titel. „Ich kann mich noch an das Finale 2013 erinnern, das mit unglaublich großen Druck für den ganzen Verein verbunden war, weil wir im Vorjahr gegen den BVB sowohl die Meisterschaft als auch den Pokal klar verloren hatten. Das hat uns allen natürlich missfallen.“

Der derzeitigen Bayern-Mannschaft würde er den Titelgewinn zutrauen: „Wir haben eine gute Mannschaft, die unser volles Vertrauen hat und wir haben einen Top-Spirit in der Mannschaft, das macht Hansi Flick wirklich hervorragend. Ich muss offen und ehrlich sagen: Ich bin optimistisch für die Rückrunde.“

Rummenigge und Heynckes loben Flicks Arbeit

Den neuen Cheftrainer Hansi Flick* lobt Rummenigge im tz-Interview: „Ich finde, er hat einen guten Matchplan und einen neuen Speed ins Training gebracht. Jupp Heynckes hat sich kürzlich bei mir gemeldet und über Hansi Flick gesagt: ,Er ist ein guter Repräsentant des FC Bayern!` Und das stimmt! Ich pflege mit ihm einen intensiven Austausch und wir verstehen uns zwischenmenschlich auch gut.“

Flick habe es nach der Trennung von Niko Kovac gut gemacht und die Chance am Schopfe ergriffen. „Neben den Ergebnissen war uns die Spielweise wichtig, und ich glaube, das geht auch den Fans so.“

tz/mm

Vor dem Bundesliga-Topspiel der Bayern gegen den FC Schalke gaben Karl-Heinz Rummenigge und der Klub indes bekannt, dass die Mannschaft an diesem Samstagabend in der Allianz Arena mit Trauerflor auflaufen wird. Zudem wird es eine Gedenkminute geben. In der Nacht auf Freitag war der langjährige Bayern-Geschäftsführer Walter Fembeck verstorben. 

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