Warum eigentlich Sané? Braucht der FC Bayern nicht auf einer ganz anderen Position einen Kracher?

Haben Hansi Flick (links) und Hasan Salihamidzic schon einen Plan?
 ©picture alliance/dpa / David Inderlied

Der FC Bayern München buhlt seit Sommer 2019 um Leroy Sané. Doch könnte der Rekordmeister auf einer anderen Position nicht dringender Verstärkung brauchen?

  • Der FC Bayern München hat in der Halbserie 2019/2020 zu viele Gegentore bekommen. 
  • Immer wieder wird der Name Leroy Sané mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht. 
  • Doch fehlt den Münchnern nicht auf einer anderen Position ein wichtiger Bestandteil?

München - Die FC-Bayern-Fans haben sich in der Mehrzahl für einen Transfer von Leroy Sané ausgesprochen. Einige scharen schon mit den Hufen, um endlich im Fanshop ein Trikot mit dem Namen des Spielers von Manchester City auf ihr Trikot drucken lassen zu können. Auch wenn Sané - ohne Frage - eine Verstärkung auf der Außenbahn darstellen würde, gibt es auf einer anderen Position nicht größere Sorgen?

Die Saison des FC Bayern München zeigt eine ernüchternde Statistik: 22 Gegentore in 16 Spielen. Das sind über ein Tor im Schnitt pro Partie. Diese hohe Anzahl an Gegentoren würde Manuel Neuer nicht einmal über die Saison hinweg positiv stimmen. Und die Rückrunde hat noch nicht einmal begonnen. Defensiv offenbarten sich große Lücken. 

FC Bayern München: Beispiele gibt es in Europa genügend

Im Vergleich zu den großen Top-Teams Europas fehlt dem FC Bayern München ein klarer Sechser, ein defensiver Abräumer. Auch wenn Javi Martinez im Kader steht, ist einer wohl zu wenig. Zu oft muss der Spanier in der Innenverteidigung aushelfen oder verletzt pausieren. Joshua Kimmich macht seine Sache sehr gut, wird allerdings noch häufig in der Viererkette gebraucht. Beim FC Liverpool hat diesen wichtigen Part beispielsweise Fabinho übernommen, der den Künstlern um Mohammed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané den Rücken frei hält. 

Als Real Madrid die Champions League gewann, war Casemiro ein wichtiger Faktor, damit sich die Superstars um Cristiano Ronaldo offensiv vergnügen konnten. Als Leicester City den Titel in der Premier League holte oder als Frankreich Weltmeister wurde, war N‘Golo Kanté derjenige, der defensiv Stabilität reinbrachte. Bei Leicester, das aktuell Rang zwei in der Premier League bekleidet, hat sich ein Kante-Nachfolger gefunden: Wilfred Ndidi ist im 4-1-4-1 mitverantwortlich, dass die Foxes die beste Defensive mit nur elf Gegentoren in 17 Spielen stellen. 

Neben Leroy Sané steht auch ein spanisches Wunderkind auf dem Wunschzettel des FC Bayerns.

FC Bayern München: Nagelsmann macht es mit vermeintlichen „No-Names“ vor

Die Bayern-Bosse müssten nicht einmal auf die Insel schauen. Trainer Julian Nagelsmann etabliert mit Diego Demme (Kapitän) und Konrad Laimer bei RB Leipzig ein Duo, dass regelmäßig in der eigenen Hälfte umeinander pflügt. Während die Fußball-Welt von Timo Werner, Emil Forsberg und der offensiven Gewalt schwärmt, sind Laimer und Demme ein großer Anteil der erfolgreichen Hinrunde zuzuschreiben. 

Beim FC Bayern München ist dagegen die Suche nach der Antwort noch nicht gefunden. Neben Kimmich und Martinez bekleideten die Positionen schon Thiago, Leon Goretzka und Corentin Tolisso. Sowohl der Spanier als auch der Deutsche fühlen sich merklich wohler, haben sie eine definitive Absicherung hinter sich. Tolisso war teilweise zu fehleranfällig und offenbarte die eine oder andere Nachlässigkeit. Neuzugang Michael Cuisance ist noch zu Grün hinter den Ohren.

Im Sommer sickerte durch, dass der Rekordmeister an Rodrigo interessiert gewesen sei, wie tz.de* berichtete. Der Weg des Sechsers führte zu Pep Guardiola nach Manchester City. Auch Marc Roca von Espanyol Barcelona stand wohl auf der Wunschliste. Letztendlich kamen Ivan Perisic und Philippe Coutinho neben Cuisance, Lucas Hernandez, Benjamin Pavard und Jann-Fiete Arp. Es wird spannend zu beobachten sein, wie Hasan Salihamdizic ab dem 1. Januar agiert. Vielleicht kommt Wunschspieler Sané und zusätzlich noch ein Kracher-Sechser.

Am Samstag, den 21. Dezember, spielt der FC Bayern München gegen Vfl Wolfsburg in der Allianz Arena (bei uns im Live-Ticker). Wer gegen die Wölfe auf der Sechserposition zum Zug kommt, ist noch nicht klar - wir haben uns aber über die Aufstellung Gedanken gemacht

Im Interview mit der tz spricht Fußball-Experte Lothar Matthäus über den FC Bayern* und die Zukunft des deutschen Fußballs. 

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

ank

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