Die Uefa greift bei Manchester City knallhart durch, um ihr Financial Fairplay durchzusetzen. Der FC Bayern München könnte jetzt profitieren.
- Drakonische Strafe der Uefa gegen Premier-League-Meister Manchester City.
- ManCity wird wegen angeblicher Verstöße gegen das Financial Fairplay aus der Champions League verbannt - für zwei Jahre.
- Leroy Sané und Pep Guardiola wären von den Entwicklungen betroffen - und damit wohl auch der FC Bayern München.
München/Manchester - Er habe das „perfekte Spiel“ nach München gebracht. Wenn Karl-Heinz Rummenigge von Ex-Coach Pep Guardiola spricht, bleiben Superlative nicht aus. In seiner Zeit beim FC Bayern München wurde der Katalane in der Bundesliga dreimal Meister (2014, 2015, 2016) und holte dazu noch zweimal den DFB-Pokal (2014 und 2016).
FC Bayern München: Nie ein Dementi zu Pep Guardiola
In der Champions League reichte es mit dem deutschen Rekordmeister aber nie zu dem ganz großen Erfolg: Dem Sieg in der Eliteliga, nachdem der heute 49-jährige Spanier die Königsklasse 2009 und 2011 mit seinem Heimatverein FC Barcelona zweimal geholt hatte.
Als Anfang November Niko Kovac als Trainer gehen musste, geisterte der Name Guardiolas wieder durch das beschauliche München-Harlaching. Die Bayern dementierten das Gerücht nie.
Pep Guardiola wieder zum FC Bayern? Herbert Hainer schwärmt vom Ex-Coach
Stattdessen schwärmte auf der Jahreshauptversammlung kurz darauf Herbert Hainer vom spanischen Starcoach - in seiner ersten Presserunde als FCB-Präsident. Guardiolas Berater sah sich zu einem Statement bemüßigt.
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— Manchester City (@ManCity) February 14, 2020
„Im Fußball ist nichts sicher“, erklärte sein Berater Josep Maria Orobitg Mitte November Spox und Goal auf die Frage, ob er einen Wechsel seines Klienten nach München ausschließen könne. Orobitg weiter: „Ich habe erst am vergangenen Mittwoch mit Pep gesprochen. Alles ist beim Alten: Er fühlt sich bei Manchester City und auch in der Stadt Manchester wohl. Und er hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.“
Pep Guardiola hat bei Manchester City ein großes Problem
Doch jetzt, vier Monate später, ist die Ausgangslage gänzlich anders. Jenen Titel, den er in München verpasst hatte, den Champions-League-Sieg, sollte Guardiola nach seinem Wechsel in die Premier League zu ManCity bringen - und dessen Besitzer, dem schwerreichen Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan.
In diesem Jahr sind die Engländer noch voll dabei, im Achtelfinale geht es gegen Real Madrid (26. Februar/17. März) - eine denkbar schwierige Aufgabe. Insbesondere für den stolzen Katalanen Guardiola. Die drakonische Strafe des europäischen Fußballverbands traf auch ihn.
Die Regelhüter der Uefa gedenken, ManCity für zwei Jahre aus der Champions League auszuschließen - wegen angeblicher Verstöße gegen das Financial Fairplay. Der Klub reagierte umgehend mit dem Hinweis, vor das internationale SportschiedsgerichtCAS zu ziehen. Die Situation ist festgefahren, ein Machtkampf bahnt sich an.
Manchester City: Pep Guardiola legt sich mit der englischen FA an
Und ein Abschied Guardiolas aus der Premier League? Auffällig: In den vergangenen Wochen hatte sich der Startrainer wiederholt öffentlich mit dem englischen Verband FA wegen des strengen Terminplans auf der Insel angelegt. Der englische Boulevard machte daraus prompt eine angeblich chronische Unzufriedenheit des Spaniers.
Dieser hatte einst betont, sich in München besonders wohlgefühlt zu haben, und erzählt, dass er in der bayerischen Landeshauptstadt auch noch ein Haus habe. Bislang vermeldete der FC Bayern zudem keine langfristige Vertragsunterzeichnung mit Hansi Flick.
Nicht nur Guardiola wird plötzlich wieder zum Thema, sondern vor allem Leroy Sané - das Transfer-Ziel Nummer eins der Bayern. Der aktuelle Arbeitgeber des 24-jährigen Nationalspielers muss mit Blick auf dasFinancial Fairplay unbedingt die Transfer-Bilanz ausgleichen - diese ist, Stand jetzt, mit satten 98 Millionen Euro im Minus.
Strafe gegen Manchester City: Auswirkungen auf den FC Bayern München?
Die Rechnung ist simpel: Manchester braucht einen Transfer im dreistelligen Millionenbereich. Sané ist ein Kaliber genau dieser Größenordnung, ferner ein Spieler, der seinen 2021 auslaufenden Vertrag immer noch nicht verlängert hat. Das könnte im Frühjahr nochmal richtig Handlungsdruck in die erwarteten Transfer-Verhandlungen mit dem deutschen Rekordmeister bringen.
Der Champions-League-Ausschluss von Manchester City - viel spricht aktuell dafür, dass dieser Eingriff der Regelhüter Folgen für den FC Bayern hat. Eine gibt es schon: FCB-Boss Rummenigge gilt als strikter Verfechter des Financial Fairplay.
pm
Während Pep Guardiola mit ManCity vor großen Problemen steht, will der FC Bayern etwaigen Problemen im Bundesliga-Spiel beim 1. FC Köln (Sonntag, 15.30 Uhr, hier im Live-Ticker) aus dem Weg gehen.
Ein berühmter deutscher Sportkommentator der ARD und des WDR zieht sich derweil in die zweite Reihe zurück - mit einer Einschränkung.
Ein Mega-Talent könnte bald für den FC Bayern zu haben zu sein. Doch die Konkurrenz um einen Transfer wäre wohl groß.