Seitdem Niko Kovac nicht mehr Trainer des FC Bayern ist, hat der Kroate viel Zeit für andere Dinge. In einem TV-Interview verrät er, wie seine Pläne aussehen. Außerdem hat er einen Tipp für David Alaba.
- Niko Kovac verlor im November 2019 sein Traineramt beim FC Bayern München.
- Trotz Gewinn des Doubles 2019 wurde der Kroate in München entlassen.
- Wie sieht seine berufliche Zukunft aus? Der 48-Jährige erläutert seine Perspektiven.
Salzburg - Niko Kovac hat rund anderthalb Jahre die sportlichen Geschicke des FC Bayern München geleitet, ehe er im November 2019 von seinen Aufgaben als Trainer entbunden wurde. Seit seiner Demission in München sind nun einige Monate vergangen und in der Wahlheimat Salzburg hat der Kroate in einem ausführlichen Gespräch auch zu seinem Ex-Klub Stellung bezogen. Der gebürtige Berliner blickte bei Servus TV auf seine Zeit beim FCB zurück und erläuterte, wie er sich seine berufliche Zukunft vorstellt.
Kovac resümiert Trainerjob beim FC Bayern: „Darf man nicht zu ernst nehmen“
Über seinen Ex-Job beim deutschen Rekordmeister denkt Kovac: „Ich glaube sagen zu können, in dieser Zeit ein besserer Traine r geworden zu sein.“ Er resümiert, dass es „sehr lehrreiche Jahre“ gewesen seien und alle Trainer zum FC Bayern möchten, „doch nur wenige“ es schaffen.
Hinsichtlich der ständigen Störfeuer aus dem Umfeld des Serienmeisters an der Isar äußert sich der frühere FCB-Profi nicht negativ: „Fußball ist ein Sport, der Emotionen mit sich bringt. Viele Leute sagen immer vieles, doch das darf man nicht zu ernst nehmen. Ich bin einer, der schaut immer geradeaus.“
Vor seiner Tätigkeit in München war der 48-Jährige bei Red Bull Salzburg und Eintracht Frankfurt als Coach tätig. In der österreichischen Stadt, in der auch das Talkformat „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ aufgezeichnet wird, hat Kovac zudem seinen Wohnsitz. Derzeit geht er keiner beruflichen Tätigkeit nach, eigenen Angaben zufolge ist Niko Kovac jedoch wieder bereit, einen Trainerjob anzunehmen: „Jetzt spüre ich langsam den Drang, die Freude, den Willen, als Trainer wieder etwas zu machen. Ich fühle jetzt wieder die Spannung. Ich gehe davon aus, dass ich im Sommer wieder was machen werde, darauf bereite ich mich vor“, so der frühere Übungsleiter des FC Bayern-München, der von Hansi Flick beerbt wurde.
Niko Kovac: „Dort hingehen, wo ich mich geschätzt fühle“
Die spannende Frage ist: In welche Liga zieht es den Trainer, der mit zwei verschiedenen Klubs den DFB-Pokal (FC Bayern, Eintracht Frankfurt) gewinnen konnte? „Viel größer als Bayern gibt es nicht. Aber das ist mir egal. Wenn ich mich mit einem Klub identifizieren kann, werde ich es machen. Es gibt viele gute Ligen - England, Spanien, auch die Bundesliga ist immer interessant.“
Nochmal ein Nationalteam zu übernehmen, kommt für die nächste Zeit offenbar nicht infrage. Hierzu sagt Kovac: „Das habe ich schon hinter mir - und das tägliche Arbeiten liegt mir mehr. Ich bin bereit, dorthin zu gehen, wo ich mich geschätzt fühle.“ Von Oktober 2013 bis September 2015 betreute der verheiratete Vater einer Tochter die kroatische Nationalmannschaft.
FC Bayern ohne David Alaba? Niko Kovac hat einen Ratschlag
Für Österreichs Nationalspieler David Alaba*, der beim FC Bayern mittlerweile die Position des Innenverteidigers ausfüllt, hat Niko Kovac einen Ratschlag: „David kann überall auf der Welt spielen. Aber er muss es letztlich selbst wissen. Ich kann nur für mich sagen, dass wenn man woanders hingeht, es noch einmal einen Schub geben kann“, empfiehlt er seinem Ex-Schützling indirekt einen Weggang vom Verein, bei dem er groß geworden ist.
Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge schrieb in einem Jahresrückblick über die Errungenschaften des FCB in 2019. Was er über Ex-Trainer Kovac zu sagen hat, überraschte. Der FC Bayern trifft derweil im Hinspiel des CL-Achtelfinales auf den Chelsea FC.
PF
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