Normalerweise gönnt man sich nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln. Löwen-Investor Hasan Ismaik überschüttete die Bayern-Bosse jetzt aber mit Lob.
- Fans des FC Bayern München* haben Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp beleidigt.
- Die Bayern-Bosse haben sich von den Plakaten klar distanziert.
- Jetzt gibt es dafür Lob von unerwarteter Seite - ausgerechnet der Erzrivale TSV 1860 zollt Respekt.
Große Aufregung rund um den FC Bayern München*: Nach dem Eklat beim Schützenfest gegen Hoffenheim hat Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge deutlich reagiert. Wie geht es nun für die Bayern-Fans weiter? Bereits am Dienstagabend steht die nächste Partie an, wir begleiten das DFB-Pokalspiel in Gelsenkirchen im Live-Ticker.
Währenddessen erleben die Bayern-Bosse rund um Rummenigge eine vollkommen ungewohnte Rückendeckung - sie kommt nämlich aus den Reihen des Erzrivalen TSV 1860 München. Investor Hasan Ismaik hat sich wieder einmal per Facebook zu Wort gemeldet.
FC Bayern München: Schmähungen gegen Dietmar Hopp - 1860-Investor Hasan Ismaik reagiert
„Liebe Löwen, ich bin kein Fan des FC Bayern“, beginnt Ismaik sein Schreiben. „Aber ich muss Karl-Heinz Rummenigge, dem Präsidenten Herbert Hainer und den Verantwortlichen dieses Vereins meine Hochachtung und meinen Respekt aussprechen, wie sie am Wochenende in Hoffenheim reagiert und Dietmar Hopp vehement verteidigt haben“, fährt er fort.
Das habe Stil und Niveau. Für Ismaik ist klar: Hopp, Martin Kind (Hannover 96), Dietrich Mateschitz (RB Leipzig) oder andere Investoren, die den deutschen Fußball unterstützen, sind Ehrenmänner. „Sie werden aber trotzdem von einigen Ultras zu Feindbildern aufgebaut. Was soll das, wovor haben diese Fans Angst?“, fragt Ismaik.
Der DFB und die Vereine hätten in der Vergangenheit viel zu lange geschwiegen. Ismaik fordert: Der gesamte Fußball in Deutschland sollte für Vielfalt, Respekt und Toleranz stehen, aber nicht für Hass, Ausgrenzung und Rassismus.
Er selbst wolle sich nicht mit Hopp, Kind oder Mateschitz vergleichen. Gleichzeitig schießt er aber auch noch gegen die Löwen: „Ich hätte mir von der Vereinsführung des TSV 1860 auch einmal gewünscht, dass sie ein deutliches Zeichen setzt und sich von den massiven und fortdauernden Beleidigungen gegen meine Person endlich einmal öffentlich distanziert. Das ist nie geschehen, weil Präsident Reisinger an seinem Amt hängt und sich wegduckt, um seine Wähler und Unterstützer nicht zu verprellen“, so Ismaik.
FC-Bayern-Fans beleidigen Dietmar Hopp: 1860-Investor Hasan Ismaik schießt gegen Löwen-Präsident Reisinger
Er hofft, dass nun endlich ein Umdenken stattfindet. In einem zweiten Post legt der Investor dann sogar noch einmal nach. Er hätte für diese Worte großes Feedback erhalten. Gleichzeitig stellt Ismaik klar: „Es gab aber auch Leser, die behaupten, ich hätte Herrn Reisinger angegriffen. Nein, das habe ich nicht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass sich Herr Reisinger als Präsident des TSV 1860 zu keiner Zeit gegen die Angriffe auf meine Person distanziert hat.“
Ismaik nennt Banner mit seinem durchgestrichenen Kopf und den Verkauf von Merchandising-Artikeln mit diesem Motiv. „Hat sich Reisinger davon distanziert? Ich kann mich nicht erinnern. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass Herr Reisinger an Rückhalt in den eigenen Reihen verlieren würde, würde er die Probleme in der Fankurve deutlich ansprechen“, so Ismaik weiter. Er erwarte von Reisinger ein deutliches Statement: Er soll es nicht für gutheißen, dass der durchgestrichene Kopf des Investors „in der Fankurve fester Bestandteil der 1860-‘Kultur‘ ist“.
Von der Löwen-Seite gab es direkt eine Reaktion auf Ismaiks Facebook-Beiträge. Reisinger und die Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt ließen auf tsv1860.org eine Stellungnahme veröffentlichen. Darin heißt es: „Wir weisen die Anschuldigung zurück. Sie ist hanebüchen. In Veröffentlichungen des Präsidiums war immer wieder nachzulesen: die Familie Ismaik ist ein Teil des TSV 1860 München. Dazu stehen wir. Zu keinem Zeitpunkt wurde Hasan Ismaik oder einer seiner Vertreter in München diskriminiert.“
TSV-1860-Investor Hasan Ismaik: Löwen-Präsidium reagiert auf Anschuldigungen
Diskriminierung heiße, dass ein Mensch aufgrund bestimmter Merkmale wie seiner Hautfarbe, seines Alters, seines Geschlechts, seiner Herkunft, seiner sexuellen Orientierung, seiner Religion oder seiner körperlichen oder geistigen Fähigkeiten oder seiner körperlichen Erscheinungsbildes abgewertet oder benachteiligt wird. „Das ist bei Hasan Ismaik in keiner Weise der Fall“, heißt es.
Das Präsidium erklärt weiter: „Wenn unser Mitgesellschafter in der Vergangenheit die Kritik von Mitgliedern und Fans auf sich gezogen hat, dann weil seine wirtschaftlichen Entscheidungen, sein Verhalten und seine öffentlichen Einlassungen in bestimmten Situationen nicht mehr vermittelbar waren.“
Bei den Löwen ging es beim dramatischen Sieg gegen Chemnitz ebenfalls zur Sache, wie tz.de* berichtet.
akl