Thomas Müller vom FC Bayern spricht in einem Interview über Trainer Hansi Flick, seine eigene Zukunft und junge Spieler. Einer davon gefällt ihm besonders.
- Thomas Müller spricht in einem Interview über diverse Themen rund um den Fußball.
- Neben der Trainerfrage beim FC Bayern redet er auch über die jungen Spieler in der Bundesliga.
- Ein Youngster hat es Müller besonders angetan.
München - Thomas Müller hat sich in einem Sportbuzzer-Interview unter anderem zur zukünftigen Trainersituation beim FC Bayern geäußert. Auf die Frage, ob Hansi Flick auch Trainer in der kommenden Saison sein werde, sagt er: „Das ist wahrscheinlich stark ergebnisabhängig.“ Die Anspruchshaltung vom und an den FC Bayern München* sei sehr hoch, Müller lobt vor allem Flicks menschliche Qualitäten. „Wenn wir es schaffen, den Weg so weiterzugehen, ist Flick sicherlich der erste Ansprechpartner des Vereins“, erklärt er.
Anders als unter Niko Kovac spielt Thomas Müller seit dem Amtsantritt von Hansi Flick* eine herausragende Hinrunde. Nach 18 Spieltagen kann der 30-Jährige zwölf Assists vorweisen und hat damit einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Dass er unter Kovac einmal sechs Spiele am Stück auf der Bank verbrachte, kann er auch heute noch nicht nachvollziehen. „Diese Situation war mit meinen gerade mal 30 Jahren nicht meine Vorstellung für einen Dauerzustand.“
Thomas Müller: Schafkopfen für einen guten Zweck
Seit 2015 veranstaltet Thomas Müller ein Charity-Schafkopfturnier zugunsten der Nicolaidis Youngwings Stiftung, deren Schirmherr Müller seit 2011 ist. Nun ist es wieder so weit. Jährlich steigerten die Veranstalter die Spendensumme für trauernde und traumatisierte Kinder, die ein Familienmitglied verloren haben.
Das Turnier sei aus einem Spaß entstanden und habe sich mittlerweile mehr als etabliert, so Müller. „Dieses Jahr spielen wir schon das sechste Mal für den guten Zweck Schafkopf und haben viele prominente Leute aus Sport, Wirtschaft, Medien und Unterhaltung auf der Gästeliste.“
Thomas Müller: „Schiedsrichter dürfen Fehler machen“
Seit der neuen Saison sind Bundesliga-Schiedsrichter dazu aufgerufen, härter gegen Meckern durchzugreifen. Müller finde diese Veränderung nicht schlecht. „Wir müssen signalisieren, dass Schiedsrichter Fehler machen dürfen, ohne gleich eingestampft zu werden. Der Schiedsrichter rennt ja nach einem Fehlpass auch nicht dem Spieler nach und beleidigt ihn“, nimmt er die Unparteiischen in Schutz. Vor allem nimmt Müller sich und alle Fußball-Stars in die Pflicht, ihrer Vorbildfunktion für Nachwuchs- und Amateurspieler nachzukommen.
Rückkehr für Müller in den DFB-Kader?
Im März 2019 wurde Thomas Müller zusammen mit Jérôme Boateng und Mats Hummels im Sinne eines Umbruchs vom DFB-Coach Joachim Löw aus der Nationalmannschaft entlassen. Gibt er nun bei Olympia 2020 in Japan sein Comeback im Trikot des DFB-Teams? U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz musste für die „Nationale Anti-Doping-Agentur NADA“ eine Liste mit Spielern für die Olympischen Sommerspiele zusammenstellen. Auch Thomas Müller befindet sich auf der Liste.
Darauf angesprochen antwortet Müller: „Ja, ich stehe auf der Liste der NADA, die Bedingung ist für die möglichen Teilnehmer. Da stehe ich als langjähriger Nationalspieler schon über zehn Jahre drauf.“ Momentan konzentriert sich Müller jedoch auf seinen Verein. „Der sportliche Fokus liegt aktuell aber zu 100 Prozent darauf, die Rückrunde mit dem FC Bayern höchst erfolgreich abzuschließen.“
Im Sportbuzzer-Interview wird der Weltmeister von 2014 gefragt, was er von der Entwicklung der jungen Generation im Fußball halte. Mehrere Fußball-Stars werfen den jungen Spielern vor, zu viel Geld zu verdienen und dafür zu wenig hart zu arbeiten. Müller hat eine klare Meinung dazu: „Was viele junge Spieler noch nicht verinnerlicht haben: Es geht darum, Spiele zu gewinnen* und nicht darum, wie ich auf einem Video gut aussehe.“
Thomas Müller findet einen Youngster aus der Bundesliga besonders gut
Technisch-taktisch seien die jungen Spieler heutzutage besser ausgebildet als noch zu seiner Zeit, entgegnet Müller. „Aber andere Dinge, wie das Kopfballspiel sind leider in den Hintergrund gerückt.“ Miroslav Klose könne in seiner Position als U17-Trainer beim FC Bayern daher den jungen Spielern ganz genau erklären, mehr dahinzugehen, wo es dem Gegner weh tue. „Im Fußball brauchst du Dinge, die dem Gegner weh tun und nicht nur Kabinettstückchen.“
Besonders ein Youngster hat es dem 30-Jährigen angetan - und der spielt auch noch bei dem Rivalen. „Jadon Sancho vom BVB ist super. Der schafft es mit seiner Technik, seinem Speed, seinem Dribbling gefährliche Situationen zu kreieren.“ Es gebe in der Bundesliga jedoch noch andere Dribbler mit ähnlichen Fähigkeiten. „Die haben jedoch nicht diese überragende Entscheidungsfindung“, lobt Müller den 19-jährigen Sancho.
tf/glomex
Aber Thomas Müller wird selbst auch gelobt. Karl-Heinz Rummenigge schwärmt von der Form des 30-Jährigen und rechnet bei anhaltend guten Leistungen sogar mit einer EM-Teilnahme des Ur-Bayern.
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