FC Bayern: Vertrags-Ärger wegen Corona - Fehlen drei Top-Stars im möglichen DFB-Pokal-Finale?

Corona im Fußball: FC Bayern ohne drei Stars im DFB-Pokal-Finale? Die Verlängerung der Saison über den 30. Juni hinaus wirft bereits rechtliche Fragen auf.

  • Viele Fans freuen sich über die Verlängerung der Profifußball-Saison in der Corona-Krise*. 
  • Doch arbeitsrechtlich wirft die Saison-Ausdehnung einige rechtliche Fragen auf.
  • Vor allem das DFB-Pokal-Finale* und die Relegation sind davon betroffen.

München - Das Coronavirus und seine Folgen* ließen den Spielbetrieb im deutsche Profi-Fußball für gute zwei Monate gefrieren. Kürzlich wurde die Verlängerung des DFB-Pokals* sowie der Bundesliga-Saison* bekannt gegeben, jedoch gibt es ein rein rechtliches Problem: die Gültigkeit der Spielerverträge.

Bundesliga in der Corona-Krise: Das Problem des Stichtags 30. Juni

Nachdem beschlossen wurde, dass die aktuelle Saison aufgrund der verschobenen Europameisterschaft verlängert werden würde, wurde der 30. Juni als Stichtag des Saisonendes festgelegt. Viele Kontrakte von Spieler und Verantwortlichen enden an eben diesem Tag. Doch einige Termine rutschten angesichts der kurzfristigen Planung in den Folgemonat. So sollen die Relegationsspiele Anfang Juli stattfinden - vorausgesetzt, dass der letzte Bundesliga-Spieltag am 27. und 28. Juni* stattfinden kann. 

Coronavirus/Fußball: Fallen mehrere Bayern-Stars fürs DFB-Pokal-Finale aus?

Doch ein wichtiger Termin könnte insbesondere beim FC Bayern* für Probleme sorgen. Sollte der deutsche Rekordmeister Eintracht Frankfurt im Pokal-Halbfinale am 9. oder 10. Juni* bezwingen, so würde man erst am 4. Juli das Pokal-Finale bestreiten. Im konkreten Fall des FC Bayern* würden mit Philippe Coutinho, Ivan Perisic und Alvaro Odriozola drei Leihspieler aus dem aktuellen Kader* fehlen. Die Spieler hätten zum Zeitpunkt des Endspiels keinen gültigen Vertrag mehr beim Rekordpokalsieger

Diese Problemstellung wirft auch bei den übrigen drei Halbfinalisten für arbeitsrechtliche Fragen auf, im zweiten Halbfinale misst sich Viertligist Saarbrücken mit dem Bundesligisten* Bayer Leverkusen. Bei Bayerns Halbfinal-Gegner Frankfurt laufen ganze sechs Profiverträge zum 30. Juni aus, darunter der Vertrag von Kapitän Makoto Hasebe.

Bundesliga im Corona-Modus: Was sagt der DFB zur aktuellen Problematik?

„Bei einem späteren Saisonende müssten im Einklang mit den lizenzrechtlichen Vorgaben Sondervereinbarungen getroffen werden“, meinte Arbeitsrechtler Johan-Michel Menke, der auch den DFB berät, gegenüber dem SID. Am Dienstag bestätigte er, dass sich daran nichts geändert hätte. „Der Klub muss auf jeden Spieler zugehen und ihn um eine neue Befristung bitten - und der Spieler muss zustimmen“, so der Experte. Es soll auch Juristen geben, die der Meinung sind, die Verträge würden sich automatisch bis zum tatsächlichen Ende der Spielzeit verlängern, meint Menke.

Der DFB passte seine Bestimmungen für Vertragsspieler jüngst an, so heißt es in den Paragrafen 22 und 23 sinngemäß, dass betroffene Vereine bei Spielern mit auslaufenden Verträgen Vereinbarungen treffen können, dass sie nach dem 30. Juni noch dem derzeitigen Klub zur Verfügung stünden. 

ajr

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