Die FIFA versucht weiter, den Fußball zu verändern. Die neueste Regeländerung erscheint insgesamt vernünftig, die Gesundheit der Spieler soll geschützt werden.
Zürich - Müssen sich Fußballfans schon bald mit einer neuen Regel beschäftigen? Schon bald könnte der „Rein-Raus-Wechselspieler“ kommen. Die Hintergründe für die Überlegungen sind indes nachvollziehbar - und dienen dem Schutz der Sportler.
FIFA: Geplante Regeländerung - Kommt die Wechsel-Revolution?
Der Fußball-Weltverband FIFA plant wohl eine Regeländerung. Im Oktober soll eine neue Regel beschlossen werden, die das kurzzeitige Einwechseln eines Spielers für einen verletzten Kollegen erlauben soll. Der zwischenzeitlich auf den Platz geschickte Spieler könne nach etwa zehn Minuten wieder durch den zuvor ausgetauschten Spieler ersetzt werden oder im Falle einer schwerwiegenderen Verletzung fortan für diesen weiterspielen. Von entsprechenden Überlegungen der Regel-Hüter des Ifab (International Football Associaton Board) berichtet das englische Magazin „The Atlantic“. Diese Pläne seien allerdings nur an bestimmte Szenarien gekoppelt.
FIFA plant wohl neue Regeländerung: Was hat es damit auf sich?
Zum Einsatz kommen solle die Wechsel-Revolution, wenn bei einem Spieler ein begründeter Verdacht auf eine Kopfverletzung vorliegt. Durch den zusätzlichen Spieler könne der verletzte Akteur genauer und in Ruhe auf Symptome einer Gehirnerschütterung oder eines Schädel(basis)bruchs untersucht werden. Bis dato stand im FIFA-Regelwerk die unverbindliche Vorgabe, dass eine entsprechende Behandlung nicht länger als drei Minuten dauern sollte.
FIFA: Regeländerung bei Kopfverletzungen? Vorbild USA
In jüngster Vergangenheit hat das Thema Kopfverletzungen im Profisport mehrere kritische Mediziner und Hirnforscher auf den Plan gerufen. Diverse Studien belegten zudem Spätfolgen aufgrund unerkannter Gehirnerschütterungen. In Teilen des US-Sports ist die Angelegenheit bereits im Regelwerk verankert.
Weil bei ehemaligen Football-Profis Krankheiten wie Demenz oder Parkinson festgestellt wurden und diese auf Kopfverletzungen im Sport zurückzuführen sind, gelten dort seit Jahren andere sicherheitstechnische Standards sowie insgesamt ein sensibler Umgang mit Kopfverletzungen. Behandlungspausen mit Einwechselmöglichkeiten sind im Football seit Jahren allgegenwärtig - im Fußball ist der Umgang mit Kopfverletzungen bis dato ein deutlich anderer.
FIFA: Wechsel-Revolution soll Fälle wie Christoph Kramer verhindern
In der Vergangenheit wurden Kopfverletzungen oftmals verharmlost, die betroffenen Spieler standen zum Teil weiterhin auf dem Platz. Während der WM 2018 wurde der Marokkaner Nordin Amrabat nur fünf Tage nach Erleiden einer Gehirnerschütterung wieder eingesetzt. Vergangene Champions-League-Saison schickte Tottenham Hotspur seinen Verteidiger Jan Vertonghen ebenfalls nach kurzer Behandlungspause wieder zurück auf den Platz. Zuvor war Vertonghen heftig mit zwei Spielern zusammengekracht. Im Endspiel 2014 zwischen Deutschland und Argentinier stand Christoph Kramer nach kurzer Behandlung ebenfalls für weitere Minuten auf dem Platz, ehe der völlig verwirrte Mittelfeldspieler ausgewechselt wurde.
FIFA: Wechsel-Revolution in Planung - nächste Saison soll Regel in Kraft treten
Es ist davon auszugehen, dass diese neue Regel kommen wird. Zum einen gilt es, die Gesundheit der Spieler zu schützen, zum anderen drohten der FIFA sonst womöglich Schadensersatzansprüche von Spielern, die aufgrund im Sport erlittener Kopfverletzungen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Konkret zum Einsatz kommen wird der „Rein-Raus-Wechselspieler“ voraussichtlich ab der Saison 2020/21.
Die FIFA wird sich mit der Thematik so richtig also erst noch beschäftigen, unterdessen kürte sie am Montagabend den Weltfußballer des Jahres, sowie den Welttrainer. Jürgen Klopp war am Ende der strahlende Sieger. Sein deutscher Trainerkollege Thomas Tuchel wird immer wieder beim FC Bayern gehandelt, nun gibt es neue Infos im Trainer-Poker. Uli Hoeneß hat dem DFB währenddessen mit einem Boykott der FCB-Stars gedroht.
FIFA: Auszeichnung für Jürgen Klopp - Welttrainer des Jahres
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