Auf Schalke herrscht Hochstimmung: Derbysieger und Bundesliga- Zweiter. Nun will das Tedesco-Team am Mittwoch die Pokalreise nach Berlin perfekt machen. Vorjahresfinalist Frankfurt genießt aber größten Respekt im Schalker Lager.
Gelsenkirchen (dpa) - Prächtige Stimmung, ein volles Haus und alle Spieler fit: Fußball-Bundesligist Schalke 04 will nach dem Sieg im Derby gegen Borussia Dortmund nun den großen Wurf im DFB-Pokal landen.
«Das Pokalfinale war immer ein Traum von mir. Ich habe es 24 Mal versucht, 24 Mal bin ich krachend gescheitert. Das ist die Motivation. So ein Endspiel ist für eine ganze Region toll», sagte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel vor dem Halbfinale gegen Vorjahresfinalist Eintracht Frankfurt am Mittwoch (20.45 Uhr).
Die Veltins-Arena ist mit 61.891 Zuschauern ausverkauft. Trainer Domenico Tedesco kann auf alle Profis zurückgreifen. Auch der Schweizer Nationalspieler Breel Embolo hat seine muskulären Probleme überwunden. «Wir wollen sehen, wie es ihm sechs Stunden vor dem Spiel geht. Die Entscheidung fällt kurz vor knapp», sagte Tedesco. Bei anderen Spielern wolle man zudem sehen, wie der «Akku-Stand» aussehe. Grundsätzlich sei seine Mannschaft aber «topfit».
Tedesco gab sich trotz aller Euphorie auf Schalke gewohnt sachlich. Weder habe er sich über Elfmeterschützen noch über seine «Karriere» Gedanken gemacht. «Letztes Jahr habe ich um diese Zeit noch mit Aue im Abstiegskampf gesteckt und war dankbar, dass ein Verein mir das Vertrauen geschenkt hatte», sagte der S04-Coach. Dass er nach dem 2:0-Sieg gegen den BVB vor der Nordkurve gefeiert wurde, bewertete er als «schöne Geste» der Fans. Die durften zuletzt 2011 nach Berlin reisen und dann einen 5:0-Finalerfolg gegen den MSV Duisburg feiern.
Größter Respekt herrscht im Lager der Königsblauen vor Gegner Frankfurt. Tedesco beschrieb die Eintracht als «robuste Mannschaft» mit «Mentalitätsspielern» wie dem Ex-Schalker Kevin-Prince Boateng und einem «guten Trainer». Der feststehende Wechsel von Niko Kovac zum FC Bayern sorgte in den vergangenen Tagen für Wirbel. Dass dies einen negativen Einfluss auf das Team haben könnte, glaubt Christian Heidel nicht: «Wir machen uns wenig Hoffnung, dass wir auf einen Gegner treffen, der verunsichert ist.»