Bleibt‘s jetzt beim Umbruch? Das sagt Jogi Löw nach dem Frankreich-Spiel

Wieder kein Sieg: Jogi Löw war nach dem Spiel gegen Weltmeister Frankreich „enttäuscht“
 ©AFP / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Mit fünf neuen Spielern und frischem Wind hätte Deutschland Weltmeister Frankreich bezwingen können. Bleibt es trotz der Niederlage nun beim lange geforderten Umbruch?

St. Denis - Eine ganz andere National-Elf als noch bei der Schlappe am Samstag gegen die Niederlande bekamen die deutschen Fußball-Fans am Dienstagabend zu sehen - und das in jeder Hinsicht: neues Personal, neue Spielweise. Zeitweise hatte Jogi Löws Mannschaft den Weltmeister Frankreich am Rande der Niederlage. Am Ende brachte ein unberechtigter Foulelfmeter doch noch die kalte Dusche.

Warum sich die Leistung so drastisch verbesserte und ob auch künftig die „jungen Wilden“ ran dürfen, das haben Löw und die Nationalspieler nach der Partie verraten. Die Stimmen zum Nations-League-Spiel gegen Frankreich im Überblick:

Hier gibt‘s den Ticker zum Nations-League-Spiel gegen Frankreich zum Nachlesen

Bundestrainer Joachim Löw...

... über seine Gefühlslage nach der neuerlichen Niederlage: „Über das Ergebnis bin ich schon enttäuscht klar. Das hätte nicht sein müssen. Aber wir waren auf Augenhöhe mit dem Weltmeister. Heute sind wir für ein sehr gutes Spiel nicht belohnt worden.“

... über die Gründe für den Spielausgang: „Frankreich hat individuell eine unglaubliche Klasse und macht aus kaum einer Chance zwei Tore. Aber nach der Niederlage war das eine sehr gute Reaktion. Die Mannschaft hat sehr mutig gespielt. Und mit ein bisschen Glück machen wir in der ersten Halbzeit das 2:0. Aber so war es eben heute nicht.“

... auf die Frage, ob die Spielweise nun das neue Mittel der Wahl bleibt: „Heute war es wichtig, Veränderungen vorzunehmen. So wie wir in der Grundordnung gespielt haben, hatten die Franzosen lange keinen Zugriff. Wir haben immer wieder Anspielstationen gefunden. Aber wir müssen auch in Zukunft variabel sein - insofern muss man sehen.“

... auf die Frage, ob nun dauerhaft die nächste Spielergeneration ran darf: „Man muss immer ein bisschen Umbruch einleiten, sukzessive. Die Jungen, das hat man heute auch gesehen, brauchen teils auch noch ein wenig Erfahrung. Man braucht in einer Mannschaft, wenn man Erfolg haben will, eine gute Mischung. Nur mit Jungen ist es auch manchmal schlecht - und die Älteren haben das Fußballspielen auch nicht von heute auf morgen einfach verlernt.“

... auf die Frage, ob ihn der Druck von außen zu den Umstellungen bewegt hat: „Ich treffe mein Entscheidungen schon so, wie ich sie für richtig halte. Nach dem Niederlande-Spiel war ja klar, dass man auch mal neue Reize setzen und eine Veränderung haben will. Aber das sind keine Entscheidungen, die getroffen werden weil sich das irgendjemand denkt - man trifft als Trainer immer Entscheidungen aus voller Überzeugung.“

... über die Krisenfestigkeit seines Jobs: „Ich habe mit dem Präsidenten natürlich auch nach dem Niederlande-Spiel gesprochen. Wir haben ein Gespräch geführt, das war absolut in Ordnung. Aber zwischen zwei solchen Spielen denke ich an etwas anderes.“

... über den drohenden Abstieg in der Nations League: „Das wollte man natürlich irgendwie vermeiden, klar. Je nachdem, wie das andere Spiel ausgeht, haben wir auch noch die Chance aus eigener Kraft. Aber unser Denken ist eigentlich auf zwei Jahre ausgelegt - über allem steht das nächste Turnier.“

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Keeper Manuel Neuer...

...über die emotionale Nachwirkungen der Niederlage: „Es fühlt sich natürlich immer schlecht an, wenn man verliert - gerade, wenn man 1:0 geführt hat und gefühlt alles im Griff hat. Wir haben uns grade auch in der ersten Halbzeit nicht belohnt.“ 

...über die Marschroute im Frankreich-Spiel: „Jogi hat einen klaren Plan, das hat man gesehen und im Prinzip ist der Plan auch aufgegangen. Das Ergebnis spiegelt das natürlich nicht wieder. In der ersten Halbzeit haben wir sehr mutig gespielt. Es hat nicht so ausgesehen, als hätten wir gegen den Weltmeister gespielt, sondern einfach gegen Frankreich. Der Ausgang ist jetzt bitter und enttäuschend.“

Nico Schulz...

...über seinen Eindruck vom Spiel: „Wir haben, glaube ich, ganz gut gespielt. Das ist für uns natürlich enttäuschend, dass wir hier nicht gewonnen haben. Wir haben zweimal in der Defensive nicht aufgepasst und nach dem 1:0 nicht nachgelegt.“

...über die Verbesserung nach dem Niederlande-Match: „Ich glaube, dass wir defensiv einen Ticken besser standen, und nicht soviel zugelassen haben - das ist gegen Frankreich auch nicht so einfach. Unter dem Strich haben wir trotzdem verloren.“

Serge Gnabry...

...über den Spielverlauf: „Wenn man das Spiel verliert, kommt die Enttäuschung - aber ich denke, dass wir in keiner Weise schlechter waren als Frankreich. Wir haben das Spiel eigentlich gut gestaltet.“

...über seinen Startelf-Einsatz: „Das war für mich natürlich ein bisschen überraschend, weil ich nachnominiert wurde. Jogi Löw hat mit jedem gesprochen, wir haben ein anderes System gespielt als sonst, denke ich. Wir sollten mutig nach vorne spielen.“

...über die Stimmung im Team nach dem Spiel: „Wir sollten nicht den Kopf hängen lassen. Wenn wir die Konter ausspielen, können wir sogar 2:0 in Führung gehen. Und deswegen sollte die Stimmung nicht allzu schlecht sein.“

DFB-Präsident Reinhard Grindel...

...über den Umbruch im DFB-Team: „Die Mannschaft ist natürlich enttäuscht weil sie sich nicht belohnt hat für ein gutes Spiel. Aber wir haben ein Stück Umbruch gesehen, das uns Mut macht für die Zukunft. Das, was diese junge Mannschaft gezeigt hat - darauf lässt sich aufbauen.“

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