Sorgen um Franz Beckenbauer wegen gesundheitlicher Probleme. Kürzlich äußerte er sich zu seinem Zustand, nun wurde die Abtrennung seines Verfahrens rund um die WM 2006 beantragt.
Update vom 22. Oktober 2019: Die Schweizer Justiz lässt in den Ermittlungen zur Affäre um die Fußball-WM 2006 ein Gutachten über den Gesundheitszustand von Franz Beckenbauer erstellen. Die Schweiz bat die Behörden in Beckenbauers Wahlheimat Österreich um Rechtshilfe, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Beschluss des Schweizer Bundesstrafgerichts hervorgeht. Die Schweizer Bundesanwaltschaft will klären, ob das Strafverfahren gegen den 74-Jährigen fortgesetzt werden kann. Ein Experte soll innerhalb von drei Monaten ein medizinisches Gutachten erstellen.
In dem Verfahren geht es um dubiose Millionenzahlungen rund um die WM-Vergabe 2006. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt seit 2015 gegen Beckenbauer, der damals Chef des Organisationskomitees war, die früheren Bosse des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger, sowie den ehemaligen Generalsekretär des Weltverbandes FIFA, den Schweizer Urs Linsi.
Sie wirft ihnen vor, "arglistig über den eigentlichen Zweck" der Zahlung von 6,7 Millionen Euro getäuscht zu haben. Das Geld soll 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die Fifa mutmaßlich an den früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen worden sein. Das Darlehen soll zuvor Beckenbauer aufgenommen haben, danach soll das Geld nach Katar geflossen sein.
Im August entschied die Bundesanwaltschaft, Beckenbauers Verfahren abzutrennen. Der Spiegel berichtete im Sommer, Beckenbauers Gesundheitszustand habe sich "massiv verschlechtert" und sein Urteilsvermögen und sein Gedächtnis seien "sehr stark getrübt". Die drei anderen Angeklagten legten vor dem Bundesstrafgericht Beschwerde gegen die Abtrennung des Verfahrens ein, scheiterten jedoch.
Arzt befürchtet Lebensgefahr für Franz Beckenbauer - Zwanziger: „Rechtsstaat nur noch eine Beleidigung"
Update 29. Juli 2019: Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger attackiert die Schweizer Ermittler wegen der Abtrennung von Beckenbauers Verfahren. "Das ganze Verfahren ist so abwegig, dass sich eigentlich jedes Wort darüber verbietet", poltert der 74-Jährige. "In diesem Zusammenhang ist das Wort 'Rechtsstaat' in der Schweiz nur noch eine Beleidigung." Die Ermittler würden „mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand“ laufen.
„Lebensgefährlich“: Neuer Arzt-Befund vergrößert Sorgen um Franz Beckenbauer
Update 27. Juli 2019: Franz Beckenbauers Zustand ist offenbar noch immer kritisch. Nach einem Augeninfarkt könne jede Aufregung für den „Kaiser“ lebensgefährlich sein, so seine Ärzte in einem Befund. Der 73-Jährige sei demnach nicht vernehmungsfähig. Obwohl die Schweizer Ermittler rund um die mutmaßlich gekaufte WM 2006 eine Anklage gegen Beckenbauer erheben wollen, hätten sie laut einem Spiegel-Bericht nun die Abtrennung des Verfahrens beantragt.
Video: Zweifel an Beckenbauers gesundheitlichen Problemen
Damit soll gewährleistet sein, dass der ehemalige Fußballprofi nach seiner Genesung unabhängig von früheren DFB-Funktionären wie Wolfgang Niersbach angeklagt werden könne. Im April 2020 verjähre der Fall Beckenbauer laut Spiegel jedoch, womit er einem Prozess entgehen könne. Im Moment konzentrierten sich die Ermittler daher auf die weiteren Verdächtigen, die den DFB 2005 bei der Rückzahlung eines ominösen 6,7-Millionen-Euro-Kredits betrogen haben sollen.
Franz Beckenbauer: Neuer Arzt-Befund verschlimmert Sorgen - „lebensgefährlich“
Update vom 26. Juli 2019 : Die Ärzte von Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer müssen erneut schlechte Nachrichten übermitteln. Dem Ehrenspielführer der Nationalmannschaft gehe es inzwischen so schlecht, sein Urteilsvermögen sowie sein Gedächtnis seien so stark getrübt, dass keine Besserung zu erwarten sei.
Das verhindert weiterhin die Vernehmungsfähigkeit des Kaisers. Darüber hinaus beunruhigen die neuen Aussagen der Ärzte sehr. Franz Beckenbauer sei gesundheitlich so angeschlagen, jede Aufregung könnte lebensgefährlich für ihn sein, berichteten sie dem SID.
Update vom 19. Juli 2019: Vor etwa einer Woche wurde bekannt, dass Franz Beckenbauer sich selbst zu seinem Gesundheitsstatus äußerte. „Ich sehe auf dem rechten Auge wenig bis nichts“, sagte der Kaiser nach einem erlittenen Augeninfarkt.
Nun berichtet die Neue Zürcher Zeitung, dass Beckenbauer wegen gesundheitlicher Probleme nicht vernommen werden kann. Dabei geht es um Vergabe der WM 2006. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die DFB- und Bayern-Legende wegen diverser Geldströme, in der der damalige OK-Präsident involviert gewesen sein soll.
Wie das Schweizer Blatt weiter berichtet, soll Beckenbauer gemäß ärztlicher Atteste „derart angeschlagen sein, dass er weder einvernahme- noch verhandlungsfähig ist“.
Video: So geht es Beckenbauer
Franz Beckenbauer ehrlich: So geht es dem Kaiser inzwischen
Update vom 12. Juli 2019: Franz Beckenbauer hat einen Augeninfarkt erlitten. Bei einer Veranstaltung sagte der Kaiser: „Ich sehe auf dem rechten Auge wenig bis nichts.“
Franz Beckenbauer ehrlich: So geht es dem Kaiser inzwischen
München - Nach gesundheitlichen Rückschlägen in der Vergangenheit hat sich Franz Beckenbauer positiv zu seinem Wohlbefinden geäußert. „Es ist nicht gerade die Zeit, um Bäume auszureißen, aber es geht mir besser, ich bin ganz zufrieden“, sagte der 73-Jährige, der in der Welt am Sonntag zehn von Ex-Weltmeistern gestellte Fragen beantwortete. Beckenbauer war zuletzt deutlich seltener in der Öffentlichkeit aufgetreten als noch vor einigen Jahren.
Auf die Frage von Mario Götze, wie Beckenbauer sein Leben nach der Karriere gemeistert habe und ob er Tipps für ihn hätte, sagte Beckenbauer: „Einem solch begnadeten Fußballer wie dir kann ich nur den Ratschlag geben: Bleib im Fußballgeschäft. Es gibt nichts Schöneres als Fußball.“ Ob als Manager, Spielerberater oder als TV-Experte, müsse er herausfinden. „Oder womöglich als Trainer? Aber das ist hart, das ist wahrscheinlich der härteste Posten überhaupt. Das schließt ihn nicht aus, aber das muss man wissen, wenn man diesen Weg einschlagen will“, ergänzte Beckenbauer, der 1974 als Spieler und und 1990 als Teamchef Weltmeister wurde.
Derweil sorgt der VAR-Keller in Köln einmal mehr für Unmut - auch bei den Fans. In England hat sich ein Profi nach einer besonderen Auszeichnung einen Scherz mit seinen Teamkollegen erlaubt. Ex-Nationalspieler Mesut Özil heiratet im Sommer - der Termin des großen Tages soll feststehen.
In den USA unterhält der FC Bayern längst ein eigenes Büro - geleitet wird dies von Rudi Vidal. Ein weiblicher Bayern-Fans aus den USA verrät, wie sie ihre Liebe zum Verein entdeckte.
dpa