US-Star Megan Rapinoe schießt kurz vor dem Finale scharf gegen die Fifa. Erneut beklagt sie mangelnden Respekt vor dem Frauen-Fußball.
Frankreich - Die Frauen-WM in Frankreich sorgt für viel Begeisterung. Selten hat ein Damen-Turnier so viel Bemerkung bekommen. Die Fußballerinnen verzaubern mit einem Sportfest, müssen aber immer noch um Ansehen kämpfen. Viele fühlen sich im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen stark benachteiligt.
US-Star Megan Rapinoe hat vor dem Finale der Fußball-WM den Weltverband FIFA kritisiert, weil die Männer-Endspiele um die Copa America und den Gold Cup ebenfalls am Sonntag stattfinden. "Es ist eine furchtbare Idee, alles auf einen Tag zu legen. Es fühlt sich nicht an, als würde die FIFA die Frauen gleichermaßen respektieren", sagte Rapinoe am Tag vor dem Duell mit den Niederlanden (17.00 Uhr im TZ-Live-Ticker).
Die 34-Jährige fragte auch die Journalisten auf der Pressekonferenz im Stade de Lyon: "Fühlt Ihr Euch dadurch nicht auch gering geschätzt?" Dass FIFA-Präsident Gianni Infantino angekündigt hat, das Preisgeld der Frauen-WM zur nächsten Ausgabe auf 60 Millionen Dollar verdoppeln zu wollen, ist Rapinoe nicht gut genug - zumal die Prämien für die Männer-WM 2022 in Katar von 400 auf 440 Millionen Dollar steigen.
"Wenn Frauenfußball dir wirklich wichtig ist, lässt du dann den Abstand anwachsen?", fragte Rapinoe. Sie wirft der FIFA vor, vorhandenes Potenzial nicht auszuschöpfen. "Die Ressourcen sind da, die Bereitschaft, die Intelligenz und die Leute sind da, es ist nur die Frage, ob man es wirklich will und ob es einem wichtig genug ist", klagte die Flügelspielerin.
Vielsagend schob die Trump-Kritikerin und Aktivistin hinterher: "Wir schaffen es, eine WM in Katar zu ermöglichen. Das zeigt, wie wichtig ihnen die Männer-WM ist, wenn man all die Probleme dort betrachtet."
SID jl kd
Für ein erneutes Aufsehen rund um Megan Rapinoe hat jetzt der deutsche Ex-Nationalspieler Mesut Özil gesorgt. Er kam mit einer neuen Frisur zum Training – und befeuerte damit lustige Vergleiche.