Führich und Rüdiger: Warum 2 DFB-Stars einst den BVB verlassen haben

Borussia Dortmund hätte bei dieser EM möglicherweise zwei Nationalspieler mehr stellen können. Chris Führich und Antonio Rüdiger gingen andere Wege.

Herzogenaurach – Obwohl Borussia Dortmund den Durchmarsch bis ins Finale der Champions League geschafft hat, stellt der BVB bei der am Freitag beginnenden Europameisterschaft im eigenen Land nur drei Nationalspieler. Möglicherweise hätten es deutlich mehr sein können. Denn mit Chris Führich (VfB Stuttgart) und Antonio Rüdiger (Real Madrid) hatten zwei Akteure in ihren jungen Jahren auch das Trikot der Dortmunder an.

Deshalb hat Rüdiger den BVB-Durchbruch verpasst

Allerdings verfehlten beide den Durchbruch beim BVB. Fritz Fuchs war früher Berater von Rüdiger, der von Januar 2008 bis 2011 in der Jugendabteilung beim Ruhrpottklub unterwegs. „Beim BVB war Toni noch nicht reif genug, er war noch ein junger Kerl. Er hatte einige Schwierigkeiten, und dann hat man ihn weggeschickt. Da hat man sich beim BVB richtig in den Finger geschnitten“, sagte der Agent vor einigen Tagen im Interview mit Sport1.

Natürlich lassen sich Entwicklungen von einzelnen Spielern nicht immer voraussehen. Rüdiger packte es aber vom Aussortierten in Dortmund bis hin zum Champions-League-Sieger mit dem FC Chelsea und Real. Das ist eine beeindruckende Karriere nach einem schwierigen Start. Der 31-Jährige ist inzwischen Abwehrchef bei den Königlichen und in der deutschen Nationalmannschaft. Er ist einer der wenigen Weltklasse-Spieler in Reihen des DFB.

In der BVB-Jugend fiel Führich durch das Raster

Führich feierte erst in der abgelaufenen seinen großen Durchbruch beim VfB. Der 26-Jährige war von 2013 bis 2015 in den U-Teams und in der Saison 2019/20 auch noch in der zweiten Mannschaft des BVB unterwegs. Trainer Edin Terzić sagte zuletzt: „Chris ist damals zu mir in die U16 gewechselt, er war ein sehr schmächtiger, kleiner Dribbler. Er hat sich ganz toll entwickelt, ist einen harten Weg gegangen und musste sich die Dinge erarbeiten. Ihm wurde häufiger gesagt, dass es vielleicht nicht ganz reicht bis nach oben. Das hat er nicht akzeptiert und ist Umwege gegangen.“

In der Tat war es eine jahrelange Suche nach dem passenden Schlüssel. Der SC Paderborn lieh ihn zunächst von Dortmund aus, kaufte ihn dann für 700.000 Euro und verkaufte ihn im Sommer 2021 direkt für 2,5 Millionen an die Stuttgarter weiter. Möglicherweise spült ein Verkauf nun bis zu 26 Millionen Euro in die VfB-Kasse.

Führich erklärt: „Da war ich offenbar nicht gut genug“

Der Spätstarter erklärte zuletzt im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau: „Stimmt, ich musste während der Jugend mehrfach den Verein verlassen. Auch Borussia Dortmund, wo Hannes Wolf mein Trainer in der U17 war. Davor und danach ging es für mich bei Schalke 04 und dem VfL Bochum nicht weiter. Da war ich offenbar nicht gut genug.“ Inzwischen ist Führich so stark, dass er unter anderem auch wieder beim BVB auf der Wunschliste steht. Die Zukunft des Flügelspielers bleibt weiterhin komplett offen.

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