Paris - Manuel Neuer sieht keinen Nachteil darin, wenn ein Torhüter die Kapitänsbinde der deutschen Nationalmannschaft trägt.
„Vom DFB-Schiedsrichterchef Herbert Fandel haben wir gehört, dass es egal ist, wer zum Schiedsrichter läuft: Der Kapitän hat keine besondere Stellung. Er ist dazu da, Informationen, die der Schiedsrichter an eine Mannschaft weitergeben will, entgegenzunehmen. Dann geht der Schiedsrichter auf den Kapitän zu - nicht umgekehrt“, sagte Neuer im „Kicker“ (Donnerstag). „Als Kapitän hast du nicht die Möglichkeit, vom Schiedsrichter etwas zu fordern.“
Nach dem 2:0 zum EM-Auftakt gegen die Ukraine ernannte Bundestrainer Joachim Löw den Welttorhüter auch für das zweite Gruppenspiel am Donnerstagabend gegen Polen (heute ab 21:00 Uhr live im TV und live-Stream) zum Kapitän der deutschen EM-Elf. „Basti ist unser Kapitän, wenn er zurückkehrt. Er muss es mir nachsehen, dass ich ihm in den letzten drei Minuten gegen die Ukraine die Binde nicht gab“, sagte Neuer zur spannenden Spielführerfrage.
Neuer hielt sich mit Blick auf die Zukunft in diesem Amt zurück. „Ich glaube nicht, dass es eine Wahl geben wird. Der Bundestrainer als Chef wird entscheiden“, erklärte der Münchner. „Wir stehen mitten in einem großen Turnier und haben einen tollen Kapitän - der übrigens gerade ein sensationelles Tor geschossen hat.“
dpa