Saint-Denis - Schiedsrichter Viktor Kassai stand beim Eröffnungsspiel der Fußball-EM 2016 zwischen Frankreich und Rumänien im Fokus. Zwei strittige Aktionen gab es.
Auch er stand im Fokus des Eröffnungsspiels der Fußball-EM 2016. Schiedsrichter Viktor Kassai durfte das erste Spiel des Turniers zwischen Frankreich und Rumänien (2:1) leiten - sein erster internationaler Turnierauftritt seit der EM 2012. Damals verweigerte Kassai 2012 der Ukraine im Spiel gegen England in Donezk ein reguläres Tor. Der Ball war nach einem Schuss von Marko Devic klar hinter der Linie, der akrobatische Rettungsversuch von John Terry kam eigentlich zu spät. Die Ukraine verlor 0:1 und schied aus. Der schwache Trost für Kassai: Das Tor hätte wiederum auch nicht zählen dürfen, wegen einer Abseitsposition, die er auch übersah. Nach der Partie war für Kassai die EM vorbei. Und diesmal?
Kassai machte seine Sache insgesamt ordentlich, doch zweien der drei Tore gingen irreguläre Aktionen voraus, die er nicht ahndete. Beim 1:0 für Frankreich behinderte Torschütze Olivier Giroud Rumäniens Keeper Ciprian Tătărușanu mit dem Ellenbogen, man hätte hier durchaus Foul pfeifen können. Und dem Foul an Nicolae Stanciu, das zum Elfmeter und zum 1:1-Ausgleic führte, ging ein Zusammenprall von Denis Alibec mit Verteidiger Blaise Matuidi voraus, für den die Franzosen einen Freistoß hätten bekommen müssen.
Für den Ausgang der Partie waren die beiden Aktionen aber nicht entscheidend, sie hoben sich gegenseitig quasi auf. Insgesamt zeigte Kassai eine gute Leistung. Doch das verwundert kaum. Die Fehlentscheidung von 2012 ist der einzige schwarze Fleck in Kassais sonst blendender Schiedsrichter-Vita
Der Einsatz im EM-Eröffnungsspiel war quasi das Symbol der UEFA: Die Angelegenheit von vor vier Jahren ist abgehakt. Er war schon bei der WM 2010 in Südafrika im Einsatz. Dort pfiff er unter anderem das deutsche Halbfinale gegen Spanien (0:1). Auch beim Königsklassen-Endspiel 2011 zwischen dem FC Barcelona und Manchester United war er der Referee.
fw mit dpa