TV-Reporterin bei der WM live vor der Kamera begrapscht - dann meldet sich der Täter via Telefon

Julieth González Therán wird vor laufender von dem Fan begrapscht und geküsst.
 ©Screenshot DW

Das geht gar nicht! Eine TV-Reporterin der Deutschen Welle ist bei der Fußball-WM live vor laufender Kamera begrapscht worden. Doch der Täter stellte sich später.

Moskau - Julieth González Therán arbeitet für die Deutsche Welle (DW), dem staatlichen deutschen Auslandsrundfunk und Mitglied der ARD. Zur Berichterstattung von der Fußball-WM 2018 durfte sie nach Russland reisen. Doch bei einem ihrer Einsätze wurde sie Opfer eines sexuellen Übergriffs.

Bei einem Einsatz in Moskau geschah es: Als sie auf einem Platz in der Stadt live auf Sendung ging, kam von links ein Mann ins Bild, grapschte ihr an die Brust und drückt ihr einen Kuss auf die Wange. Therán stutzte kurz, sprach dann aber professionell weiter in die Kamera. "Ich war schon seit zwei Stunden an dem Ort, um die Übertragung vorzubereiten, und es war nichts passiert", erzählt González Therán nach der Attacke. "Als wir dann live auf Sendung waren, hat dieser Fan das ausgenutzt. Danach habe ich geschaut, ob er noch da war, aber er war verschwunden."

Die Reporterin stellte den Clip selbst auf ihre Instagram-Seite und kommentierte: „Respekt! Wir haben diese Behandlung nicht verdient. Wir sind gleichermaßen wertvoll und professionell. Ich teile die Freude am Fußball, aber wir müssen die Grenzen zwischen Zuneigung und Belästigung erkennen.“

Übeltäter meldet sich und bittet um Entschuldigung

Doch nun die Überraschung: Der in der Menge verschwundene Übeltäter meldete sich bei der Deutschen Welle. "Es tut mir wirklich leid", sagte er während eines Skype-Telefonats mit der Journalistin. Er habe leichtsinnig gehandelt, meinte er. Der Ursprung seines Handelns sei eine Wette mit einem Freund gewesen. Er habe bewusst gewartet, bis González Therán live auf Sendung ging. Beprapschen aber habe er sie nicht wollen.

Und wie reagierte die Reporterin? Sie nahm die Entschuldigung an. „Ich begrüße es, dass Sie die Hand ausstrecken und für Ihr Fehlverhalten um Verzeihung bitten“, meinte Julieth González Therán, betonte aber noch einmal: "Was passiert ist, war inakzeptabel und respektlos."

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Attacke auf Julieth González Therán kein Ei zelfall bei der Fußball-WM 2018

Die Belästigung von Julieth González Therán ist leider kein Einzelfall bei dieser Fußball-WM. Ebenfalls in Moskau wurde eine Journalistin von argentinischen Fans bedrängt, ESPN-Reporterin Agos Larocca wurde in Nischni Nowgorod von einem isländischen Anhänger geküsst. In einer anderen Art und Weise wird aktuell in Deutschland ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann angegangen. Sie sieht sich massiver Kritik an ihrer Arbeit ausgesetzt, die teilweise in eine frauenfeindliche Richtung abdriftet.

fw

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