Nach WM-Auftaktpleite gegen Mexiko: Hummels schlägt Alarm und rüffelt seine Mitspieler

Mats Hummels (r.), hier mit Marvin Plattenhardt, nahm auch seine Mitspieler ins Gericht.
 ©dpa / Ina Fassbender

Deutschland verliert zum Start in die Fußball-WM 2018 überraschend, aber verdient gegen Mexiko. Besonders Mats Hummels schlägt nach der Pleite Alarm.

Moskau - Deutschland steht überraschend nach dem ersten Spiel bei der Fußball-WM 2018 bereits unter Druck. Der vor allem in der ersten Hälfte erschreckend schwach auftretende Weltmeister verlor das Auftaktspiel in Moskau gegen Mexiko vollkommen verdient mit 0:1 (0:1) und muss gegen Schweden und Südkorea gewinnen, um das Achtelfinale nicht aus den Augen zu verlieren.

Mats Hummels hat seine Teamkollegen für ihren nachlässigen Auftritt kritisiert. "Unsere Absicherung ist nicht gut, das muss man ganz klar sagen. Jerome (Boateng) und ich stehen da oft alleine", sagte der Innenverteidiger nach der Auftaktniederlage im ZDF: "Wenn wir wieder so auftreten, dann mache ich mir Sorgen."

Er sei sich dennoch sicher, fügte Hummels an, dass der Titelverteidiger im nächsten Gruppenspiel gegen Schweden am Samstag in Sotschi (20.00 Uhr/ARD und Sky) anders spielen werde. 

„Mexiko hat das Spiel verdient gewonnen“

„Wir haben wie gegen Saudi-Arabien gespielt - nur gegen einen besseren Gegner“, so Mats Hummels nach der Partie. „Wir haben ein paar Dinge angesprochen wie leichte Ballverluste und Absicherung, die wir heute leider wieder nicht umgesetzt haben. Dadurch sah die erste Halbzeit aus, wie sie aussah. Mexiko hat das Spiel dadurch auch verdient gewonnen, weil wir es ihnen viel zu leicht gemacht haben, in dem Wissen, dass wir genau das nicht hätten zulassen dürfen.“ Angesprochen auf die löchrige Defensive meinte der Spieler des FC Bayern, die Absicherung habe nicht gut gestanden.

Man könnte diese Pleite nun als Weckruf zur rechten Zeit bezeichenen, doch Hummels sieht das ganz anders. „Das ist ein Weckruf zu spät“, sagte er. „Der Weckruf war eigentlich gegen Saudi-Arabien.“ Die Generalprobe hatte Deutschland mit Glück 2:1 gewonnen, spielerisch aber überhaupt nicht überzeugt. „Ich verstehe nicht so ganz, warum wir es heute so gespielt haben, weil wir eigentlich schon einen Schuss vor den Bug bekommen hatten.“ Ob Mats Hummels jetzt Sorgen für die nächsten Duelle habe? „Wenn wir so spielen, ja.“

Außerdem viel diskutiert: Boatengs Frisur und Julian Brandts Selfie.

Kroos weiß: „Wir sind jetzt unter Druck“

Toni Kroos analysierte nach dem Spiel am ZDF-Mikrofon: „Wir haben in der ersten Halbzeit keine Lösungen gefunden gegen Mexiko. Die haben es clever zugestellt.“ In der zweiten Hälfte (der Spielverlauf im Live-Ticker zum Nachlesen) sah das ganze dann besser aus. Kroos: „Die Möglichkeiten für mindestens ein Tor hatten wir.“ Er weiß aber auch: „Wir sind unter Druck jetzt, ohne Frage. Wir müssen jetzt, wenn möglich, sechs Punkte aus den zwei Spielen holen.“ Der Druck könnte aber laut einem Mental Coach die Ursache für die schlechte Leistung sein.

„Wir hatten nicht die Kombinationssicherheit, wie ich mir das vorstelle“

Mit einer Niederlage startete das DFB-Team zuletzt 1982 in eine Fußball-WM - damals allerdings zog man noch ins Finale ein. „Wir sind enttäuscht, dass wir verloren haben, das ist für uns eine ungewohnte Situation. Dieser müssen wir uns stellen“, so Bundestrainer Joachim Löw. „Wir hatten nicht die Kombinationssicherheit, wie ich mir das vorstelle.“ Der Coach vermisste auch den Mut: „Wir haben immer wieder zurück gespielt.“ Das Spiel nach vorne sei zudem „halbherzig“ gewesen. Er fordert: „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen.“

Das nächste Spiel des Weltmeisters steht am kommenden Samstag an, dann geht es gegen Schweden. Dort ist ein Sieg schon Pflicht (Der Spielplan zur WM 2018: Hier finden Sie alle Infos zu Gruppen und Stadien).

fw

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