Der frühere Nationalspieler Thomas Berthold (53) hat massive Kritik am DFB-Team geäußert und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu einer Trennung von Direktor Oliver Bierhoff aufgefordert.
Die Nationalmannschaft habe bei der WM in Russland "ein erbärmliches Bild abgegeben", schrieb der Weltmeister von 1990 in seiner kicker-Kolumne: "Der Imageschaden ist riesig. Ein Hauptverantwortlicher ist für mich Oliver Bierhoff. Der Manager muss weg."
Im Detail legte Berthold Bierhoff zur Last: "Die mittlerweile völlig überzogene Kommerzialisierung, die Verwissenschaftlichung und die Entfremdung der Nationalmannschaft von Fans und Medien ist auf ihn zurückzuführen. Das Tischtuch mit Jogi Löw ist ebenso zerrissen."
Letzteres hatte Bierhoff zuletzt in mehreren Interviews dementiert. Die Kritik in Sachen Kommerzialisierung nehme er sich zu Herzen, hatte er außerdem betont. Sie sei Teil der umfassenden WM-Analyse, die er und Bundestrainer Löw Ende August vorlegen wollen.
„Keine polierten Bübchen, sondern Männer mit ungestilltem Hunger nach Erfolg“
Berthold forderte einen "großen Schnitt" in der Nationalmannschaft "ohne Rücksicht auf private Bande, alte Verdienste oder gemeinsame Berater. Zurück zu Profis, die sich nicht wichtiger nehmen, als sie sind, die sich nicht selbst in die Tasche lügen, und sich wieder über Leistung definieren. Keine polierten Bübchen, sondern Männer mit ungestilltem Hunger nach Erfolg."
Auch das "Team um das Team", das Bertholds Zählung zufolge in Russland 118 Personen umfasst habe, müsse "massiv ausgedünnt werden. Niemand braucht so viele Helfershelfer." Der DFB listete in seinem Betreuerstab in Russland neben dem fünfköpfigen Trainerteam um Löw aber nur 51 Mitarbeiter auf.
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SID