Fans mit Jubel provoziert? So erklären Shaqiri und Xhaka ihre Gesten

Granit Xhaka markierte den 1:1-Ausgleich und provozierte anschließend mit seinem Jubel.
 ©dpa / Laurent Gillieron

Am zweiten Spieltag der Fußball-WM 2018 schlug die Schweiz Serbien in der Gruppe E mit 2:1. Für Aufsehen sorgte aber weniger das Ergebnis, als die Jubel-Gesten der Schweizer Torschützen.

Kaliningrad - Die Diskussionen kochten in den sozialen Netzwerken hoch - doch die Schweizer Matchwinner Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka standen auch nach dem 2:1 (0:1)-Sieg gegen Serbien bei der WM in Russland zu ihrem provokanten Doppeladler-Jubel. "Die Leute haben es sehen können, das war aus der Emotion heraus", sagte Shaqiri: "Es geht hier nicht um Politik, sondern um Fußball."

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Was war passiert? Die Partie zwischen der Schweiz und Serbien stand bereits vor Anpfiff im Fokus, da mit Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Valon Behrami und Blerim Dzemaili gleich vier Spieler in der Schweizer Startaufstellung standen, die albanische Wurzeln haben und deswegen Anfeindungen seitens der serbischen Fans und sogar Spieler befürchtet wurden, da seit dem Kosovo-Krieg Ende der 90er-Jahre ein schweres Zerwürfnis zwischen Serben und Kosovo-Albanern herrscht.

Gellendes Pfeifkonzert für Xhaka, Shaqiri und Co.

Auf dem Platz bliebt die befürchtete Eskalation aus, jedoch konnten sich die aus Serbien angereisten Fans in einem weitgehende fairen Spiel (vier Gelbe Karten) nicht zurückhalten. Jeder Ballkontakt der vier Schweizer Feindbilder wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert quittiert. Man könnte es am Ende also als Karma bezeichnen, dass mit Xhaka und Shaqiri ausgerechnet zwei der ausgepfiffenen Spieler je ein Tor erzielten und damit Serbien eine Niederlage mit finalem Charakter zufügten, den nur wenn Serbien am letzten Gruppenspieltag gegen BRasilien gewinnt, ist das Achtelfinale noch drin.  

Nach beiden Treffern, durch welche die Schweiz einen Rückstand drehen konnte, liefen die jeweiligen Torschützen in Richtung der serbischen Fans und verkreuzten zum Jubel die umgedrehten Handflächen vor der Brust, was einen „Doppel-Adler“ - das albanische Wappentier - symbolisieren sollte. Während Xhaka zusätzlich finstere und verhönende Blicke in die Ränge der gegnerischen Unterstützer warf, entledigte sich Shaqiri seines Trikots und zeigte seine Muskeln. Was der neutrale Zuschauer als Provokation gegen die gegnerischen Fans auffassen konnte, wurde von Arsenal-Profi Xhaka anders beurteilt. 

Provozierende Geste „war nicht an den Gegner gerichtet“

Xhaka, der nach dem Spiel ein Bild des provozierenden Jubels auf Instagram teilte, meinte im ZDF: "Die Geste war für die Leute, die mich immer unterstützt haben, sie war nicht gegen den Gegner gerichtet." Der frühere Spieler von Borussia Mönchengladbach hatte zunächst per Fernschuss (52.) die frühe Serbien-Führung durch Aleksandar Mitrovic (5.) ausgeglichen. Kurz vor dem Schluss traf Shaqiri (90.) zum Siegtreffer.

Verständlich ist eine solche Reaktion der beiden Torschützen sicherlich, vor allem nachdem sowohl Xhaka, als auch der Ex-Bayern-Profi Shaqiri davor 90 Minuten lang von den gegnerischen Fans ausgepfiffen wurden. Allerdings hätte man von zwei gestandenen Fußball-Spieler auf einer internationalen Bühne ein wenig mehr Zurückhaltung und Größe erwarten können. Auch in den den sozialen Medien waren die Meinungen geteilt. 

„Mit den Schweizer Spielern gab es kein Problem“

Das serbische Team schob dagegen in erster Linie Frust wegen eines ausgebliebenen Elfmeterpfiffs von Schiedsrichter Felix Brych (München) nach einem vermeintlichen Foul an Mitrovic (66.). "Mit den Schweizer Spielern gab es kein Problem", sagte Nemanja Matic: "Nur mit dem Schiedsrichter gab es ein Problem."

Auch Vizepräsident Savo Milosevic vom Verband FSS schimpfte. "Das ist bei dieser WM die zweite Situation gegen uns. Ich weiß nicht, warum dann der Videoassistent installiert wurde", sagte Milosevic: "Das ist skandalös."

Fußball-WM 2018 in Russland: Spielplan, Stadien und Themenseite 

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fd/SID 

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