Deutschland trifft im Achtelfinale auf Dänemark. Alexander Zorniger warnt davor, den Europameister von 1992 zu unterschätzen.
München – Die deutsche Fußballnationalmannschaft steht vor der ersten großen Herausforderung. Am Samstagabend treffen Julian Nagelsmann und die Seinen im Achtelfinale der Europameisterschaft auf Dänemark, das sich den zweiten Platz in Gruppe C gesichert hat.
Wird Dänemark Deutschland gefährlich? Das sagt Zorniger
Alexander Zorniger warnt die DFB-Elf im Interview mit Sky Sport eindringlich davor, Dänemark zu unterschätzen: „Die meisten dänischen Nationalspieler um Christian Eriksen, Kasper Schmeichel & Co. haben schon in den Top-Ligen in Europa gespielt. Wir sollten es tunlichst unterlassen, zu glauben, dass da ein kleines Fußballland auf uns zukommt.“
Zorniger, der von 2016 bis 2019 Trainer bei Bröndby IF war und dort 2018 den dänischen Pokal gewann, kennt den dänischen Fußball gut. Der 56-Jährige betont die hohe individuelle Qualität der Spieler, wobei ein Akteur besonders heraussteche. „Einige Spieler sind sehr früh auf die Insel in Nachwuchsleistungszentren gegangen und verfügen über eine sehr hohe individuelle Qualität. Die Spielweise der Nationalmannschaft ist allerdings auch extrem abhängig von Eriksen (Christian, d. Red.) - vergleichbar mit der deutschen Abhängigkeit von Toni Kroos“, erklärt Zorniger, der seit Oktober 2022 bei Greuther Fürth an der Seitenlinie steht.
Zorniger warnt vor Standards und Intensität
Besondere Vorsicht ist bei Standardsituationen geboten. Christian Eriksen, dessen Einsatz laut Nationaltrainer Kasper Hjulmand aufgrund von Magen-Darm-Problemen ungewiss ist, sei „einer der besten Standardschützen im Turnier“. Zudem könne er „mit Jannik Vestergaard und Andreas Christensen zwei der besten Kopfballspieler“ bedienen, warnt Zorniger: „Da muss Deutschland sehr aufpassen.“
Die Intensität des dänischen Spiels könnte ebenfalls problematisch werden. „Es kommt meiner Meinung nach aber auf das Energielevel an. Wenn sie so spielen wie gegen die Schweiz in der ersten Halbzeit, wird Deutschland gegen Dänemark Probleme bekommen.“ Bei der DFB-Elf sei „nicht alles so stabil, wie das noch zwischen 2008 und 2016 der Fall war, als eine gewisse Minimum-Leistung nie unterschritten wurde.“
Dennoch sieht Zorniger die DFB-Elf nach der Gruppenphase mit sieben Punkten und 8:2 Toren „in der besseren Position“. Zumal Dänemark keinesfalls unschlagbar ist. „Sie haben nicht die Umschaltspieler wie die Deutschen, aber wenn man sie nicht mit Tempo kontrolliert, könnte das gefährlich werden“, erläutert Zorniger. Wird Deutschland diese Herausforderung meistern? Die Hoffnung ist vor dem Anstoß jedenfalls groß.
