Bernd Hölzenbein ist tot. Die Eintracht-Legende verstarb im Alter von 78 Jahren. 1974 wurde der Offensivspieler Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft.
Frankfurt – Eintracht Frankfurt trauert um Vereinslegende Bernd Hölzenbein. Der Offensivspieler verstarb am Montagabend (15. April) im Alter von 78 Jahren. Die Bild-Zeitung und der Hessische Rundfunk berichteten zuerst darüber. Eintracht Frankfurt bestätige wenig später die traurige Meldung. Hölzenbein starb demnach nach langer, schwerer Krankheit.
Hölzenbein prägt Eintracht Frankfurt über 60 Jahre
„Bernd Hölzenbein hat unsere Eintracht fast 60 Jahre maßgeblich geprägt. Er steht ebenso für die ‚Goldenen 1970er Jahre‘ wie für den Europapokalsieg 1980 und auch den ‚Fußball 2000‘, den unser Verein Anfang der 1990er Jahre gespielt hat und an dem er als Vizepräsident maßgeblichen Anteil hatte“, sagt der Eintracht-Vorstandssprecher Alex Hellmann und fährt fort: „Wir verlieren mit Bernd Hölzenbein nicht nur eine der ganz großen Identifikationsfiguren unseres Vereins, sondern auch einen loyalen Mitarbeiter und einen liebenswerten Freund.“
Für die Eintracht lief der Weltmeister von 1974 zwischen 1967 und 1981 420-mal in der Bundesliga auf und erzielt dabei 160 Tore. Bis heute Vereinsrekord! 1974,1975 und 1981 gewann Hölzenbein mit der SGE den DFB-Pokal, 1980 den UEFA-Pokal.
Hölzenbein spielt entscheidende Rolle bei WM-Titel 1974
Seinen größten Erfolg feierte der schnelle, trickreiche Stürmer allerdings mit der DFB-Auswahl 1974 im eigenen Land, als sich die Bundesrepublik zum Weltmeister kürte. Hölzenbein holte dabei im Finale den Elfmeter, den Paul Breitner zum 1:1 verwandelte, heraus.
Insgesamt lief der Hesse von 1973 bis 1978 40-mal mit dem Adler auf der Brust auf und erzielte dabei fünf Tore. Neben dem Weltmeister-Titel wurde Hölzenbein 1976 Vize-Europameister mit der DFB-Auswahl.
Hölzenbein von schwerer Krankheit geprägt
Nach seiner Zeit bei der Eintracht wechselte der Stürmer in die USA und ließ seine Karriere bei den Fort Lauderdale Strikers, Memphis Americans und Baltimore Blasts ausklingen. 1986 kehrte Hözenbein nochmal nach Deutschland zurück und lief ein halbes Jahr lang für den Oberligisten FSV Salmrohr auf. Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga beendete er seine Karriere.
Von November 1988 bis November 1994 war Hölzenbein Vize-Präsident von Eintracht Frankfurt und von Dezember 1994 bis November 1996 Sportmanager. 2004 kehrte der Weltmeister nochmal zur SGE zurück und wurde unter Ex-Vorstand Heribert Bruchhagen Chef-Scout. 2022 reiste Hölzenbein mit nach Sevilla, um den zweiten internationalen Titelgewinn des Vereins zu bejubeln. Es war seine letzte große Reise. Krankheitsbedingt konnte er die SGE-Spiele in letzter Zeit nicht mehr live vor Ort verfolgen. Der Eintracht blieb er trotzdem immer verbunden. (kk)