Der HSV ist am Boden. Wieder hat es mit der Bundesliga-Rückkehr nicht geklappt. Ein Nachfolger für Dieter Hecking steht nun fest.
- Der Hamburger SV hat den Aufstieg in die Bundesliga nicht geschafft.
- Nun ist klar: Der HSV trennt sich von Trainer Dieter Hecking.
- Vor dem offiziellen Statement kam es zu großer Verwirrung um den Trainer. Ein Nachfolger steht nun fest (siehe Update vom 6. Juli, 14.23 Uhr).
Update vom 7. Juli, 6.16 Uhr: Wie nun bekannt wurde, wird Daniel Thioune ein paar Tage in der Hansestadt verweilen, um mit Sportvorstand Jonas Boldt über die Kaderplanung zu sprechen. Ziel ist es, dass die Mannschaft preiswerter wird. 30 Millionen Euro standen in der letzten Saison zur Verfügung. In der neuen Saison sollen es nur noch 23 Millionen Euro werden. „Der HSV ist in einer Situation, wo kein Spieler unverkäuflich ist“, sagte Boldt.
HSV: Neuer Trainer steht fest - der Name überrascht
Update vom 6. Juli, 14.23 Uhr: Nun ist es offiziell: Der Hamburger SV hat den Nachfolger von Dieter Hecking bekannt gegeben. Wie verschiedene Medien bereits berichteten, soll Daniel Thioune die Mannschaft übernehmen. Er bekommt einen Zweijahresvertrag und wird über eine Ausstiegsklausel von Osnabrück verpflichtet.
HSV: Trainer-Suche abgeschlossen - Boldt: „Veränderten Möglichkeiten anpassen“
Der 45-jährige Deutsch-Senegalese äußerte sich bereits zu seinem Engagement beim Bundesliga-Gründungsmitglied. „Für mich ist die Aufgabe beim HSV eine große Herausforderung, die ich mit viel Fleiß, Teamwork und Herz angehen möchte.“ Der ehemalige Zweitliga-Profi verabschiedete sich am Montagmorgen in Osnabrück und wird seine neue Aufgabe in Kürze beginnen.
Daniel #Thioune wird neuer Chef-Trainer des HSV Der 45-jährige Übungsleiter wechselt vom VfL Osnabrück in den #Volkspark
— Hamburger SV (@HSV) July 6, 2020
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Thioune sagte über seine Ziele: „Dass der HSV zurück in die Bundesliga möchte, weiß jeder. Aber davon zu reden, bringt uns den Zielen nicht näher. Ich werde vom ersten Tag an mit meinem Team hart daran arbeiten, dass sich alle Spieler weiterentwickeln und wir erfolgreich Fußball spielen.“
Sportvorstand Jonas Boldt erklärte die Verpflichtung wie folgt: „Wir haben mit Daniel Thioune einen Trainer geholt, der in Osnabrück mit überschaubaren Mitteln eine Mannschaft stetig weiter entwickelt hat. Er passt zu unserer den etwas veränderten Möglichkeiten angepassten Ausrichtung. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm und haben von der ersten Kontaktaufnahme an gespürt, dass Daniel für diese Herausforderung brennt.“
HSV auf Trainersuche: Kontakt zu Osnabrücks Thioune konkretisiert sich
Update vom 6. Juli, 13.05 Uhr: Es scheint beschlossene Sache zu sein: Sowohl der „Kicker“, als auch „Sport1“ und die „Bild“ berichten von einer Einigung von Daniel Thioune als Nachfolger von Dieter Hecking auf dem Trainerstuhl beim Hamburger SV.
Laut „Bild“ liegt die Ablöse, die der HSV an den VfL Osnabrück abtreten muss, bei 300.000 Euro. Der VfL hatte demnach vor Kurzem noch geplant mit Thioune zu verlängern, doch der HSV hat erfolgreich dazwischen gefunkt. Mit dem neuen Cheftrainer kommt auch Co-Trainer Merlin Polzin (29) nach Hamburg. Polzin ist gebürtiger Hamburger.
Update vom 6. Juli, 9.13 Uhr: Auf der Suche nach einem neuen Trainer beim Hamburger SV könnte es sehr schnell gehen. Nach Informationen der Bild (Artikel hinter Bezahlschranke) steht ein neuer Name in der Pole Position. Laut Kicker ist der Transfer gar schon in trockenen Tüchern, Osnabrück wisse bereits Bescheid.
Bisher waren meist Dimitrios Grammozis (zuletzt Darmstadt), André Breitenreiter (bis 2019 in Hannover), Tim Walter (im Dezember Aus in Stuttgart) oder Alfred Schreuder (im Juni Trennung in Hoffenheim) gehandelt worden. Nun aber richten sich alle Augen auf Daniel Thoune (45). Thioune spielte unter Hecking einst in Lübeck und ist seit 2017 Cheftrainer in Osnabrück. 2019 stieg er mit dem VfL in die zweite Liga auf.
Thiounes Vertrag in Osnabrück gilt noch ein Jahr. Zuvor war er dort U17- und U19-Trainer. Die neue, heruntergefahrene Ausrichtung beim HSV wird durch Thioune deutlich, mutmaßt die Bild. Statt dem Bundesliga-Veteran Hecking soll es ein Profi-Newcomer werden. Zuletzt sprangen auch schon Hauptsponsor Emirates und Investor Klaus-Michael Kühne ab. Auch die Corona-Krise* hat den Verein schwer getroffen.
Hamburger SV: Hecking-Zukunft steht fest - Doppelte Überraschung und Verwirrung vor Verkündung
Update vom 5. Juli, 15.29 Uhr: Der Hamburger SV braucht für den dritten Anlauf auf die Bundesliga-Rückkehr den dritten Trainer: Die Trennung von Chefcoach Dieter Hecking und dem Traditionsklub ist perfekt, beide Parteien konnten sich in "ausführlichen Analyse- und Ausrichtungsgesprächen" auf keine weitere Zusammenarbeit einigen. Heckings Vertrag hätte sich nur bei Aufstieg automatisch verlängert.
"Wir haben in der zurückliegenden Saison einiges geschafft, aber wir haben das angestrebte Ziel nicht erreicht. Dafür übernehme ich die Verantwortung", sagte Hecking: "Ich möchte den Verantwortlichen auch die Möglichkeit geben, in der Nach-Corona-Zeit und unter veränderten Bedingungen die nun nötigen Schritte zu gehen."
„Wir sind zu einem veränderten Weg gezwungen“
Sportvorstand Jonas Boldt erklärte: "Wir hatten einen sehr offenen, ehrlichen Austausch. Wir haben erst die Analyse der abgelaufenen Saison vorgenommen und uns anschließend über die Möglichkeiten für die kommende Spielzeit unterhalten. Unterm Strich sind wir dadurch etwas gezwungen, einen veränderten Weg einzuschlagen."
Als erster Kandidat für die Nachfolge wird Dimitrios Grammozis gehandelt. Der Grieche war zuletzt bei Darmstadt 98 verantwortlich und führte die Lilien in der abgelaufenen Saison auf den fünften Tabellenplatz - nur zwei Punkte hinter dem HSV. Bereits im Februar hatte sich der 41-Jährige gegen eine Vertragsverlängerung bei den Hessen entschieden, Grammozis wäre also verfügbar. Für den gebürtigen Wuppertaler wäre es eine Rückkehr, von 1998 bis 2000 war Grammozis als Spieler an der Elbe aktiv.
Auch Andre Breitenreiter, in der 1. Bundesliga bereits bei Schalke 04, Hannover 96 und dem SC Paderborn an der Seitenlinie, werden Chancen eingeräumt. Der 46-Jährige stürmte von 1994 bis 1997 für die Rothosen.
Hamburger SV: Trainer-Hammer! Doppelte Überraschung um Hecking
Erstmeldung vom 4. Juli, 11. 05 Uhr: Hamburg - Die letzten Wochen gingen wohl jedem HSV-Fan in Mark und Bein. Als die Rothosen gegen den VfB Stuttgart eine 2:0-Führung verschenkten, nahm das Nichtaufstiegs-Drama merklich seinen Lauf. Die letzten beiden Spieltage der Zweitliga-Saison versetzten dem Ex-Dino - immer noch weit oben in der ewigen Bundesliga-Tabelle - dann den entscheidenden Schlag.
Erst die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Heidenheim. Nach der Pleite im Verfolgerduell waren die Vorzeichen schon schwierig. Obwohl der FCH zum Saisonfinale aber eigentlich für den HSV spielte und gegen Bielefeld nichts auszurichten hatte, verpatzten die Hamburger ihre Chance mit dem peinlichen 1:5 gegen den SV Sandhausen.
HSV: Drama zum Saisonfinale - Bundesliga-Rückkehr auch unter Hecking vergeigt
Ein dramatisches Szenario, das die Bundesliga-Rückkehr* auf ein Neues vertagt. Bereits im vergangenen Jahr lief es ähnlich. Unter Trainer Hannes Wolf verschenkte man den Aufstieg im Schlussspurt. Er musste damals nach recht kurzer Überlegung seine Sachen packen.
Dieter Hecking kann sich nun auch nicht das Label „Erfolgscoach“ auf die Weste bügeln, trotzdem wollte man im Verein offenbar anders mit ihm umgehen. Wie die Bild berichtet, wollte HSV-Sportchef Jonas Boldt mit seinem im Aufstieg gescheiterten Coach verlängern. Der Vertrag des 55-Jährigen läuft aus.
Dieter Hecking macht Schluss beim HSV - Entscheidung lag beim Coach selbst
Mit dem Angebot hatte Hecking nun alle Zügel in der Hand, doch laut den Informationen der Bild beschloss er aus freien Stücken, sie fallen zu lassen. Dieter Hecking macht beim Hamburger SV nicht weiter. Der erfahrene Fußballlehrer will nicht verlängern und nimmt seinen Hut. Für ihn fehle die Perspektive in der Hansestadt, heißt es.
Eine doppelte Überraschung also - erstens, dass der HSV mit Hecking trotz des Misserfolgs weiterarbeiten wollte. Zweitens, dass er selbst darauf verzichtet.
Finanziell leidet auch der große HSV unter den Auswirkungen der Corona-Krise*. Aber auch das dritte Zweitliga-Jahr wird sich in den Büchern bemerkbar machen. Der Etat der Hamburger schwindet wohl spürbar. Von 30 auf 23 Millionen soll das Budget sinken. Einige Abgänge - darunter vor allem Leihspieler, die man im Aufstiegsfall vielleicht hätte binden können - stehen bereits fest.
Wir danken Jordan #Beyer, Adrian #Fein, Martin #Harnik, Joel #Pohjanpalo und Louis #Schaub für ihren Einsatz und wünschen für die Zukunft alles Gute, in der sich unsere Wege vielleicht ja noch einmal kreuzen werden Tschüs, Jungs
— Hamburger SV (@HSV) July 1, 2020
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Die Baustellen im Kader könnte Hecking damit kaum angehen. Aus den bestehenden Spielern und dem einen oder anderen Talent eine aufstiegsfähige Truppe zu Formen - eine Mammutaufgabe. Über die Trennung, ihre Hintergründe und mögliche Nachfolger berichtet auch 24hamburg.de.
Dieter Hecking: Keine Perspektive beim HSV? Wer übernimmt für den Trainer?
Wie geht es jetzt für den mehrfachen deutschen Meister weiter, der sich nach einem neuen Chefcoach umsehen muss? Auf dem Markt finden sich aktuell einige Namen, die durchaus übernehmen könnten. Ein Mann mit Erfahrung in der 2. Bundesliga wäre der ehemalige Darmstädter Dimitrios Grammozis. Auch Ex-Hannover-Coach André Breitenreiter ist zurzeit frei.
Die spektakulärste Lösung wäre aber wohl Alfred Schreuder. Er wurde kurz vor Ende der Bundesliga-Saison durchaus überraschend von der TSG Hoffenheim vor die Tür gesetzt. Wagt der HSV vielleicht den spielerischen Ansatz mit dem Niederländer? (*tz.de und 24.hamburg sind Teil des bundesweiten Redaktionsnetzwerks von Ippen-Digital.)