„Ich verstehe die Frage...“: Southgate lässt seine Zukunft offen

Obwohl Trainer Gareth Soutgate England erneut ins Finale der Europameisterschaft geführt hat, steht er in der Kritik. Wie geht es bei ihm weiter?

Berlin - Trotz der Unterstützung von rund 40.000 oder 50.000 Fans, die das Olympiastadion in Berlin in weiß eingetaucht haben, war für England auch diesmal im Finale der Europameisterschaft Schluss. Vor drei Jahren konnte sich Italien im Elfmeterschießen, diesmal gelang Spanien der Lucky Punch kurz vor Abpfiff (2:1). Am Ende des Tages war die Niederlage hochverdient, der Gegner phasenweise hochüberlegen.

Southgate stand das gesamte Turnier über in der Kritik

Nationaltrainer Gareth Southgate stand bereits das gesamte Turnier über in der Kritik. An der öffentlichen Wahrnehmung änderten auch knappe und teilweise erst in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen errungene Siege gegen die Slowakei (2:1 n.V.), Schweiz (6:4 n.E.) und die Niederlande (2:1) nichts mehr. Der frühere Profi konnte einer Mannschaft mit viel Qualität kein brauchbares Spiel- und Offensivkonzept mit auf den Weg geben.

Über die gesamte EM gesehen hatte England (6,43) einen niedrigeren xG-Wert als die Kroaten (7,1), die schon nach der Vorrunde ausgeschieden sind. Ohne dem von Jude Bellingham gesetzten Fallrückzieher tief in der Nachspielzeit gegen die Slowakei, wäre im Achtelfinale Schluss gewesen. Hochdekorierte Akteure wie Harry Kane, Declan Rice oder Phil Foden agierten ohne Bindung und enttäuschten.

Southgate lässt Zukunft offen

Kann das so weitergehen? Southgate sagte nach der Niederlage gegen Spanien: „Es ist hart, so schnell zu reflektieren. Wir haben erstmals in unserer Geschichte zwei Finals erreicht. Wir sind hergekommen, um das Spiel zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft.“ Ein Reporter war mit diesen Aussagen noch nicht zufrieden und bohrte weiter nach, ob er die Mannschaft zur Weltmeisterschaft 2026 führe. Der Coach entgegnete: „Ich verstehe die Frage.“

Southgate holte kurz Luft und antwortete etwas ausführlicher: „Aber ich muss zuerst hinter den Kulissen die Gespräche mit den wichtigen Leuten führen. Ich will das nicht zuerst hier in der Öffentlichkeit besprechen.“ Er hob das Potenzial der Nationalmannschaft hervor: „England hat zweifelsohne gute junge Spieler, die jetzt viel Erfahrung gesammelt haben. Viele dieser Spieler sind auch noch in zwei, vier, sechs oder acht Jahren dabei.“

England weiterhin ohne EM-Titel

Der letzte große Schritt fehlt dennoch weiter. England konnte noch nie Europameister werden und die Weltmeisterschaft 1966 liegt inzwischen auch 58 Jahre zurück. Es ist wie ein Fluch, der über dem Team und einzelnen Akteuren zu liegen scheint. Oder aber es waren die falsche Taktik und Herangehensweise. Nur dann, wenn England hinten lag, wurden die Fesseln etwas gelockert. Ansonsten war es Magerkost, die bis zum Einzug ins Endspiel reichte - und dann aber an der La Furia Roja zerschellt ist.

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