Die Viererkette der deutschen Nationalmannschaft galt als gesetzt, doch dann fiel Kölns Jonas Hector auf Grund eine grippalen Infekts aus und Marvin Plattenhardt rückte nach.
Moskau - Für Marvin Plattenhardt war schon die Nominierung in den auserlesenen Kreis der 23 deutschen WM-Spieler ein „irres Gefühl“. Doch plötzlich stand der 26 Jahre alte Linksverteidiger von Hertha BSC am Sonntag in Moskau sogar in der Startelf. Stammkraft Jonas Hector vom 1. FC Köln fiel kurzfristig aus, und Plattenhardt durfte gegen Mexiko (Wir berichten im Live-Ticker) dessen Position in der Viererkette übernehmen. Genau für diesen Fall hatte Bundestrainer Joachim Löw den gebürtigen Filderstädter mit zur Weltmeisterschaft nach Russland genommen.
Dardai prophezeite: „Plattenhardt wird Nationalspieler.“
„Von einer WM träumt jeder Jugendfußballer, ich habe auch davon geträumt“, sagte Plattenhardt nach Löws Nominierung. „Für einen Fußballer ist eine WM das Größte überhaupt.“ Über den 1. FC Nürnberg war der Ecken- und Freistoßspezialist 2014 zum Erstligisten Hertha BSC gekommen und fand sich unter Trainer Jos Luhukay zunächst in der Regionalliga-Mannschaft wieder. Als Chefcoach Pal Dardai übernahm, prophezeite der schon nach den ersten Eindrücken: „Plattenhardt wird Nationalspieler.“ Dardai beförderte ihn sofort zur Stammkraft im Berliner Bundesligateam.
Nationalelf-Debut vor einem Jahr - Jetzt in der WM von Anfang an
Vor einem Jahr debütierte Plattenhardt in Dänemark tatsächlich im Nationalteam. Er löste beim 1:1 in Kopenhagen Hector ab. Wenig später war er in Russland schon Confed-Cup-Sieger. Plattenhardt ist der erste deutsche WM-Starter von Hertha BSC seit Arne Friedrich, der vor acht Jahren in Südafrika dabei war.
„Ich werde mich beim Turnier voll in den Dienst der Mannschaft stellen“, beschrieb er vor der WM seine Rolle in Russland. „Aber natürlich möchte ich auch zum Einsatz kommen.“ Dass es so schnell gehen würde mit dem siebten Länderspiel, hatte er nicht erwartet.
dpa